Inhalt:
Charles Delauney, ein reicher
Abenteurer, begegnet nach vielen Jahren bei dem Tod seines Vaters,
seiner großen Liebe Marielle wieder.
Die beiden waren einst
verheiratet und lebten mit ihrem Sohn André in Paris. Durch einen
furchtbaren Unfall, wurde aus ihrer Leidenschaft Zorn und
Verzweiflung, und ihre Wege trennten sich.
Nun ist Marielle mit Malcom
Patterson, einem reicher und einflußreichen Geschäftsmann
verheiratet, lebt eine vermeintlich glücklichen Ehe und gibt all
ihre Liebe ihrem Sohn Teddy.
Charles, vom Schicksal gebeutelt,
sieht Marielle mit diesem Kind und die alten Gefühle flammen
erneut auf. Doch Marielle will ihre Ehe nicht aufs Spiel setzen
und schürt dadurch Charles Zorn auf sie, Teddy, Malcom und ihr
jetziges Leben.
Dann geschieht das Unfaßbare -
Teddy wird entführt. Die Beweise und Indizien weisen eindeutig
auf Charles, der jedoch stets seine Unschuld beteuert. Er wird
verhaftet und ihm der Prozeß gemacht.
Marielle muß nun ihre
Vergangenheit vor ihrem Mann und aller Welt offenbaren. Dieser
beginnt sie dafür zu hassen. Der Alptraum wird schlimmer, alle
scheinen sich gegen sie verschworen zu haben. Allein Charles, sein
Verteidiger und der Polizist John Taylor bemühen sich, sie vor
einem erneuten Zusammenbruch zu bewahren.
Doch Teddy bleibt verschwunden.
Meine Meinung:
Nach "Die Erscheinung"
war ich etwas enttäuscht von diesem Roman. Er kratzt an der
Oberfläche, ohne wirklich zu berühren, er versucht Spannung
aufzubauen und zieht sich doch immer wieder in die Länge.
Marielles starke Mutterliebe wird
zwar durch das erlittene Schicksal nachvollziehbar, andererseits
hatte ich wieder den Eindruck, daß sie das Schicksal ihres Sohnes
(auch vor seinem Verschwinden) merkwürdig kalt läßt. Sie duldet
und wagt kein Aufbegehren, keine Kritik und kein Machtwort. Doch
wieso? Kann eine, in der Vergangenheit so starke Frau, wirklich so
hilflos in ihrem alltäglichen Leben werden und doch in einer
solch schweren Krisensituation so viel Haltung bewahren? Dieser
Widerspruch hat mich schon sehr gestört und machte die Figur der
Marielle für mich nicht glaubhaft.
Auch die anderen Charaktere waren
mir nicht stark genug um eine Story mit soviel Emotionen zu
tragen. Deshalb konnte mich die Geschichte auch nie wirklich
fesseln und ich blieb als Leser auf Distanz zum Geschehen.
Eine eigentliche Liebesgeschichte
wird in diesem Roman nicht erzählt bzw. zieht sich nicht als
roter Faden durch das ganze Buch. Vielmehr ist es ein Potpourri
der unterschiedlichsten Arten von Liebe, die Marielle erfährt:
Mutterliebe, leidenschaftliche Liebe, verzweifelte Liebe,
verlorene Liebe, fürsorgliche Liebe, hoffnungslose Liebe und
Hoffnung auf eine neue Liebe.
Einen großen Teil der Handlung
nimmt die Gerichtsverhandlung ein, in der es um die Frage geht
"Was ist mit Teddy passiert? Wer lügt?" Hier driftet
das Werk in Richtung Krimi ab, ohne jedoch eine rechte Spannung
aufzubauen (meiner Meinung nach, beabsichtigt DS dies auch nicht).
Ich blieb am Ende etwas
unbefriedigt zurück und hätte mir insgesamt mehr Klarheit gewünscht.
Mehr Spannung oder mehr Herz! Ich gebe es zu, ich hatte auch auf
ein schöneres Happy-End gehofft.
Fazit: Sicher nicht der Beste
Danielle Steel, wirkt etwas zaghaft und unentschlossen! (Tara)
Bewertung: **
( * schlecht / ** ganz gut / *** gut
/ **** spitze)
Infos: TB 345 Seiten - Goldmann;
EUR 6,65 /DM 13,01
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