Inhalt:
Luigi Veronelli hat sich seit
bald vier Jahrzehnten unermüdlich der Qualitätssteigerung der
Weine seiner Heimat verschrieben. Seine Empfehlungen und
Beurteilungen haben Nachrichtencharakter.
Die erste Ausgabe des neuen
Jahrtausends stellt in 627 Ortschaften 1380 Produzenten und 5511
Weine vor. Der rund 1340 Neuentdeckungen ist ein eigener Index
gewidmet.
Veronelli und seine Autoren
informieren umfassend über Ausbau, Hektar-Erträge und Rebsorten.
Sie nennen Preiskategorien, geben viele nützliche Hinweise zu den
Winzern und deren Weinen und heben ein besonders gutes
Preis/Leistungs-Verhältnis hervor.
Ob zu Hause oder auf Reisen, der
„Veronelli" ist ein zuverlässiger Begleiter für alle
Freunde italienischer Weine.
Meine Meinung:
Der Inhalt des Buches wurde
bewusst dem Klappentext unverändert entnommen. Er beschreibt
einerseits den Inhalt sehr treffend, andererseits liefert der
letzte Satz schon den Einstieg in die Kritik.
- Veronelli als Begleiter zu
Hause: Es ist in Deutschland fast unmöglich, einen der
empfohlenen Weine in einem Geschäft zu bekommen. Ein
stichprobenartiger Eigenversuch brachte keinen einzigen
Treffer.
- Veronelli auf Italienreise:
Hier habe ich einen Freund zu Rate gezogen, der sich speziell
mit italienischen Weinen sehr gut auskennt und vor ein paar
Tagen selbst aus Italien Weine mitgebracht hat. Auch hier:
Keiner dieser Weine ist im Veronelli zu finden.
Daher mag der Veronelli zwar ein
nützlicher Berater für jemanden, der z.B. beruflich mit Wein zu
tun hat, für den „normalen" Freund italienischer Weine ist
er jedoch keine praktische Hilfe. Aus diesem Grund kann ich dem
Buch auch nicht die - ansonsten sicherlich hoch verdiente -
maximale Anzahl Sterne geben.
Da nützt es auch nicht, dass
absolute Spitzenkenner eine ungeheure Fleißarbeit geleistet
haben. Auch die Gestaltung und das Format des Buches sind sehr
gelungen. So lässt sich das Buch bequem in einer Hand halten. Für
einen „erlauchten" Kreis von Weinkennern ist das Buch
sicherlich ein „Muss", aber eben nur für einen kleinen
Kreis.
Ein Tipp noch für alle, die
trotzdem mit dem Buch liebäugeln: Es wird keine Einführung in
die notwendigen Basiskenntnisse gegeben. (Was ist eigentlich genau
ein „Chianti", oder ein „Merlot" oder DOCG?) Wer
sich für eine umfassende Einführung in den Wein allgemein (nicht
nur für den italienischen) interessiert, dem kann ich die CD-ROM
Weinlexikon von Horst Dippel ans Herz legen. Einschließlich einer
kleinen Weingeschichte bleibt hier keine wesentliche Frage
unbeantwortet. Als Zusatzbonbon ist eine Datenbank zur Verwaltung
des eigenen Weinkellers enthalten. Und bei einem Preis von ca.
20,- DM kann man eigentlich keinen Fehlgriff tun.
Bewertung: ***
( * schlecht / ** ganz gut / *** gut
/ **** spitze)
Infos: ca. 840 Seiten, gebunden,
Heyne Verlag
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