Inhalt:
Was für Zeiten, was für eine Ironie, als man die Frau oder
Witwe eines Generals "Die Generalin" nannte.
"Wellen" ist eine Sommergeschichte, eine einzige
Liebeserklärung an die Ostsee. Schauplatz ist ein Badeort, wo
eine adlige Großfamilie die Ferien verbringt. Irritation und
zugleich Faszination übt auf alle ein ungewöhnliches Paar aus:
die wunderschöne Doralice, die ihren Mann, einen Diplomaten,
verlassen hat, um hier mit Ihrem Geliebten, einem Maler,
zusammenzuleben. Empörung bei den Damen der Gesellschaft, Neugier
bei ihren Ehemännern. Es sind die Kinder, die das Schema, das die
Sünder von den Gerechten trennt, durcheinanderbringen. Schließlich
besiegt der Charme dieser verbotenen Liebe auch die verhärtetsten
Herzen.
Eduard von Keyserling (1855-1918), aus einer alten baltischen
Adelsfamilie stammend, hat Romane und Erzählungen geschrieben,
die zum Schönsten gehören, was die deutsche Literatur
hervorgebracht hat. Licht, Glanz und Farbenreichtum dieser
Geschichte sind um so erstaunlicher, als der Autor bei Abfassung
des Romans bereits erblindet war.
Meine Meinung:
Es war ein großes Vergnügen, dieses Buch zu lesen. Man bekam
beim Lesen das Feeling von weißem Sand und rauschendem Meer. Die
Personen in der Geschichte waren mir als Leser sehr sympathisch.
Sowohl die anmutige Doralice als auch die resolute Generalin. Das
Buch liest sich von einer Seite zur anderen so locker und leicht,
als wenn man von einer Welle zur anderen gleitet. Zudem ist der
Text gespickt mit vielen Weisheiten, welche heute genauso
zutreffen wie um die Jahrhundertwende (z.B. "Der Ton macht
die Musik"!). Da muß man beim Lesen immer mit dem Kopf
nicken und sagen "Das ist wohl wahr". Der Autor erzählt
mit viel Liebe und auch Ironie von diesem einzigartigen
Ostseeurlaub. Das Buch ist zu einem meiner Lieblingsbücher
geworden! (Dorit)
|
geht es zur
Rezension des Hörbuchs "Wellen" im
Hoerbuecher4um. |
Bewertung: ****
( * schlecht / ** ganz gut / *** gut
/ **** spitze)
Infos: Steidl Verlag, 174 Seiten,
HC, ISBN 3-88243-549-6
|