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Rezension

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Inhalt:

Der bekannte Heilpraktiker Otto de Vries wird ermordet aufgefunden.

Alles spricht dafür, dass er vor seinem Tod in das Haus der Familie Leinfeld eingebrochen ist.

Das passt aber so gar nicht zu seinem Wesen. Was mag er im Haus gesucht haben?. Gab es zwei Einbrecher? Warum hat man de Vries ermordet, wo doch ein bisschen Schmuck und Tafelsilber die einzige Beute waren.

Rätsel über Rätsel für Oberkommissar Johnannes Papinga.

Warum benimmt sich dann auch noch die Tochter der bestohlenen Familie so seltsam?

Als Papinga dann entdeckt, was de Vries wirklich im Haus der Leinfels gesucht hat, wird er aufs Schmerzlichste mit seiner eigenen Vergangenheit konfrontiert.

Die hat er bisher so gut wie möglich verdrängt. Dann begeht er einen schrecklichen Fehler...

Meine Meinung:

Ein Krimi mit einer guten Story, gekonnt und packend erzählt. Eigentlich nichts was über einen gutgeschriebenen Krimi hinausgehen würde, wenn nicht ein Thema in dieser Geschichte auf unnachahmliche, ja unglaublich anrührende Weise beschrieben würde.

Ganz ohne Frage ist Missbrauch von Kindern und Jugendlichen eine ganz schlimme Sache. Ganz sicher tut auch Aufklärung not. Allerdings ist mir die Art und Weise wie das Thema gehäuft in Büchern auftaucht und die sentimental-lamoyante Art wie darüber geschrieben wurde, immer häufiger ziemlich auf die Nerven gegangen.

Doch das war bevor Maeve Carels das Thema in einem Krimi aufgegriffen hat.

Fast nebenbei, in unspektakulären Nebensätzen zunächst, schleicht sich das Thema ein. Es geht auch mit knappen und nüchternen Sätzen weiter. Man könnte sie manchmal fast überlesen diese dürren Hinweise, aber nur fast. Es gibt weder tränenseligen Pathos, noch mitleidheischende Szenen.

Und gerade diese lakonischen Halbsätze, die eher von marginaler Bedeutung zu sein scheinen, lassen einen mit aufgerichtetem Nackenhaar und innerlichem Kältegefühl begreifen, wie Leben nachhaltig und dauerhaft zerstört wird.

Wintereinbruch ist eine sensible Geschichte mit einer glänzend in die Handlung eingebundenen sozialen Tragödie. Die Autorin zeigt ohne leichtfertigen Optimismus Wege auf, sich mit einer traumatischen Vergangenheit zu arrangieren, wenn es unmöglich ist, sie zu meistern.

Alles in allem eine gute Geschichte mit sensiblem Gespür für Situationen und einem gutgesetztem Spannungsbogen. Eine nicht alltägliche Mischung, bei der ich ohne Zögern auch für „nur einen Krimi“ die höchstmögliche Wertung geben möchte. (Mariposa)

Bewertung: ****

( * schlecht / ** ganz gut / *** gut / **** spitze)

Infos: 250 Seiten, Erscheinungsjahr: 2004 by rororo-Taschenbuchverlag, Reinbek bei Hamburg, ISBN Nr. 3-499-23543-9, Preis: € 7,90

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© 1998 Buecher4um, erstellt am 02.10.2004, letzte Änderung am 14.11.2004, Layout by abrakan