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Rezension

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Inhalt

Am 1.April 1989 wurde Zita, die letzte Kaiserin von Österreich, zu Grabe getragen. Sie war im Alter von 97 Jahren im Exil in der Schweiz gestorben. Ihre feierliche Beisetzung in der Kapuzinergruft in Wien, durchgeführt nach dem längst veralteten Habsburger Protokoll, fand auf den Tag genau 67 Jahre nach dem Todestag ihres Gatten Kaiser Karl I statt.

Eine lange und bedeutende Epoche ist mit der Biographie dieser Frau verbunden. Mit Zita und Karl fiel 1918 die 650jährige Herrschaft der Habsburger. Österreich wurde Republik und die Dynastie mußte ins Exil, da Zita sich immer standhaft weigerte ihre oder die Thronansprüche ihrer Kinder aufzugeben. 1981 siegte die alte Dame und durfte ohne Einschränkungen ihr Heimatland zum ersten Mal wieder besuchen.

Diese Buch zeichnet Zitas Lebensweg durch nahezu ein Jahrhundert voller historischer Ereignisse. Hineingeboren in das KuK-Kaiserreich des legendären Kaiser Franz Josef, über die Ermordung des Thronfolgers in Sarajewo, der Auslöser des ersten Weltkrieges, bis in die heutige Zeit. Eine Frau, die Österreich noch heute verehrt, obwohl oder gerade, weil sie an das alte Herrscherreich der Habsburger glaubte.

Meine Meinung:

Eine Biografie so voller Emotionen, kleinen Anecktoden, Geschichten und Einblicke in die höfische, private und politische Welt der Habsburger, dass man fast vergisst, dass es sich hier nicht um Fiktion handelt. Man merkt der Tiefe des Buches an, dass der Autor mehrere lange persönliche Gespräche mit der Kaiserin führen konnte. Er zeichnet hier nicht einfach ein historisches Wesen, eine Herrscherin, sonder die Frau dahinter.
Ich konnte oft nachfühlen, warum sie so und nicht anders gehandelt hat. Viele Entscheidungen, deren Tragweite auch Zita nicht sehen konnte (oder wollte?) sind auf ihre Erziehung und die Welt, in die sie hineingeboren wurde begründet. Ich fand es unterhaltsam und sehr interessant einmal nicht immer nur von der wohl bekanntesten österreichischen Kaiserin Sissi zu lesen, sondern von einer Frau, die ebenfalls durch ihre Heirat Österreicherin wurde, aber diesem Land bis zum Ende Ehre gemacht hat.
Zum Beginn des letzten Drittels schwächelt das Buch etwas und auch die Erzählweise des Autors wirkt hier bisweilen etwas lustlos, aber hier heißt es thematisch und sprachlich durchhalten. Die letzten Monate im Leben Zitas sind mit viel Herz beschrieben. Für mich ein echtes Vergnügen!
(Tara)

Bewertung: ***

( * schlecht / ** ganz gut / *** gut / **** spitze)

Infos: Taschenbuch-Ausgabe; Piper Verlag; 359 Seiten; 9,90 €

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© 1998 Buecher4um, erstellt am 12.01.2004, letzte Änderung am 14.01.2004, Layout by abrakan