Inhalt:
Eine völlig verstörte Frau, die
nicht weiß, wer sie ist, wird von dem indianisch-stämmigen
Polizisten Will Flying Horse aufgegriffen. Nach Tagen meldet sich
der Ehemann. Es ist der gefeierte Filmschauspieler Alex Rivers.
Liebevoll nimmt er sich Cassies an, versucht, ihre Erinnerung zu
wecken: an ihre erste Begegnung, das harmonische Zusammenleben im
Rampenlicht von Hollywood, ihre Arbeit als renommierte
Anthropologin. Aber Cassie sperrt sich, gespenstische Bilder ängstigen
sie. Als sie schließlich hinter das Geheimnis ihrer Ehe kommt,
bleibt ihr nur die Flucht zurück zu Will, der sie bei seiner
Familie im Indianerreservat versteckt. Doch noch kann sich Cassie
nicht von ihrer großen Liebe lösen.
Meine Meinung:
Obwohl dieser Roman inhaltlich
nicht viel mit dem tollen Thriller "Die einzige
Wahrheit" zu tun hat, bemerkt man doch den wundervollen Stil
der Autorin auch in diesem Werk. Die Geschichte entwickelt sich
fließend und obwohl sich mehr auf der zwischenmenschlichen Ebene
abspielt, als in der eigentlichen Handlung, hat mich das Buch
keine Sekunde gelangweilt. Es hat eine wundervolle Intensität in
der Zeichnung der Charaktere von Cassie und Alex. Die Personen
haben eine Tiefe und Vielschichtigkeit, die einem manchmal Angst
machen, weil sie zu real und nahvollziehbar sind. Erwartet man
nach der Inhaltsangabe eine Art Psychothriller, gespickt mit einem
Ehedrama, wird man enttäuscht, allerdings positiv. Dieses Werk
hat viel mehr zu bieten. Es ist eine Liebesgeschichte, ein Drama,
eine Geschichte über Zerstörung, Liebe und Neuanfang. Wieder
einmal war ich von dem Können der Autorin begeistert, scheinbar
alltägliche Themen in einer fesselnden Art und Weise zu
beschreiben, die den Leser auch
lange nach Beendigung nicht los läßt und in Gedanken weiter
beschäftigt. Ich hatte den Eindruck, daß Jodi Picoult ein
unheimliche gutes Gespür für die zwischenmenschlichen
Beziehungen hat. Den inneren Selbstzweifel und die Selbstaufgabe,
die zur Hörigkeit führt.
Wenn mir etwas negativ an diesem Buch aufgefallen ist, dann
vielleicht, daß die Geschichte um Will, seine Identitätskrise
als Indianer, etwas abgedroschen wirkte und etwas überzogen war.
Für meinen Geschmack dann doch etwas zuviel.
Besonders zu erwähnen sind aber noch die kurzen Sagen und
Geschichte verschiedener Naturstämme, die die Autorin zu beginn
der Kapitel aufführt.
Fazit: Schwer zu beschreiben, aber eine Autorin mit echtem
Potential! (Tara)
Bewertung: ***
( * schlecht / ** ganz gut / *** gut
/ **** spitze)
Infos: TB; Piper Verlag; 448
Seiten; 8,90 EUR
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