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Chaplet, Anne              kopf3.gif (8563 Byte)  Buchtip des Monats Februar 1999

Caruso singt nicht mehr:

 

Inhalt:

Mit vielem hat Paul Bremer gerechnet, nur nicht mit der Liebe: mit der wachsenden Liebe zu seinem engen, lauten, stinkenden kleinen hessischen Dorf, in das er sich - aus einer erfolgreichen Karriere in Frankfurt und einer gescheiterten Ehe - zurückgezogen hat. Vor allem nicht mit der hoffnungslosen Liebe zu einer spröden Landfrau, zu Anne Burau, ehemalige Städterin auch sie, zu einer Frau mit Vergangenheit, die Rätsel aufgibt. Die Liebe wird ihm nicht leicht gemacht. Die dörfliche Idylle zerbricht vor seinen Augen: eine Einbrecherbande ist unterwegs. Auf den Höfen der Umgebung werden Pferde bestialisch umgebracht. Scheunen werden abgefackelt. Schließlich geschieht ein Mord: Eine Leiche hängt im Kühlhaus.

Karen Stark, die alte Freundin Paul Bremers, Staatsanwältin in Frankfurt, groß, impulsiv und selbstbewußt, wird in den Fall verwickelt - auf Kosten ihrer Seelenruhe und beinahe auf Kosten ihrer Karriere. Die deutsche Vergangenheit, so stellt sich heraus, hat ihre Opfer bis in die hessische Rhön verfolgt: "Caruso" hat ganze Arbeit geleistet.

Gregor Kosinski, ein abgeklärter Landinspektor, will immer schon gewußt haben, worin die Wurzel allen Übels liegt: In zuviel Angst. Und - zuviel Liebe. "Aber ich liebe Euch doch alle", hat einst Erich Mielke ausgerufen. Das, denkt Kosinski, dürfte genau das Problem sein.

 

Meine Meinung:

Dies hört sich alles sehr umfangreich an. Und genau das ist es auch, trotz daß es eigentlich ja gar nicht so ein dicker Schinken ist. Ist auch gar nicht nötig, denn Anne Chaplet hat das alles so geschickt miteinander verknüpft und sich nicht einmal in ihrer Geschichte verzettelt, so daß es eine wahre Freude war, diesen intelligenten, außergewöhnlichen Roman zu lesen. Sie greift in diesem Buch gleich mehrere große Themen auf: (zuviel) Liebe, Verrat und Machenschaften der DDR, die mir vorher in diesen persönlichen Ausmaßen einfach nicht bewußt war. Selbst der Titel des Buches, mag er sich für jemanden der das Buch nicht gelesen hat noch so kurios anhören, ist klever gewählt. Ich hoffe, von dieser Autorin noch mehr zu hören. (Petra)

Hier Pfeil2.gif (871 Byte) hat Anne Chaplet dem Buecher4um ein Interview gegeben!

 

Bewertung: * * * *

( * schlecht / ** ganz gut / *** gut / **** spitze)

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Infos zum Buch:

297 Seiten, gebunden, Antje Kunstmann Verlag