Zurück zu neuere Bücher Zurück zu Buchbesprechungen Juni 2001
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Rebecca, Michéle
Das Ebenbild der König:
Inhalt:
Am 19.Mai 1536 wird Anna Boleyn, die zweite Frau Heinrich des VIII von England wegen
angeblichen Ehebruchs und Hochverrat geköpft. Sie hinterlässt ihre kleine Tochter
Elisabeth, die einmal als Elisabeth die I, die jungfräuliche Königin, in die Geschichte
eingehen soll.
Am gleichen Tag soll eine 15 jährige Magd in Winchcombe in der Grafschaft Gloucestershire
wegen Hexerei hingerichtet werden. Nur der Tod bei der Geburt ihrer Tochter Margret rettet
sie vor diesem Schicksal. Alles was ihrer Tochter bleibt, ist ein mit Edelsteinen
besetztes Medaillon, das sich nicht öffnen lässt. Margret wächst die ersten Jahre bei
Sam und Kate Cardingham als Dienstmagd auf. Als sie mit 12 Jahren das Haus verlassen muß,
macht sie sich auf die Suche nach ihren Wurzeln und findet in Sudeley Castley, wo auch
ihre Mutter einst diente, eine neue Anstellung. Es ist das Haus von Katherine Paar, der
sechsten und letzten Frau Heinrich des VIII, und ihres neuen Mannes Thomas Seymour. Dort
entdeckt Margret das erste Mal ihre frappierende Ähnlichkeit mit der Stieftochter des
Hauses, Prinzessin Elisabeth. Seymour wird verhaftet und auch Margret landet auf Grund
einer Verwechslung im Tower und soll hingerichtet werden. Aber sie hat Glück, Otis
Pendellion,
ein schüchterner Sänger aus Cornwall nimmt sie vom Galgen weg zu seiner Frau. Als dessen
Vater stirbt, erfährt Margret, dass sie einen Lord geheiratet hat und nun Lady Pendellion
ist. Doch wieder trifft sie ein Schicksalsschlag und sie muß den Mann verlassen, den sie
liebt. Am Königshof kommt es schließlich zur schicksalhaften Begegnung mit der Königin
und plötzlich ist Margrets Leben in höchster Gefahr. Ihre einzige Hoffnung ist Hilfe aus
Cornwall.
Meine Meinung:
in durch und durch kurzweiliges Buch. Lebendig werden die historischen Hintergründe beschrieben und auch den Charakter der Hauptperson Margret schließt man schnell ins Herz. Zwar ist die Lösung des "Geheimnisses" der Ähnlichkeit mit der englischen Königin dem geübten Leser schon sehr bald klar, das tut dem Unterhaltungswert des Buches jedoch keinen Abbruch. Sehr gelungen sind auch die Parallelen, zwischen dem Leben von Margret und Elisabeth, die die Autorin im ganzen Roman aufzeigt.
3 Sterne gibt es für den gelungenen Stil, dem geschichtlichen Hintergrund und der,
obwohl manchmal ein wenig zu unglaublichen, Story. (Aber wer will schon Realität pur
lesen *g* ) 4 Sterne kann ich nicht ganz geben, da ich mir etwas mehr Verwicklungen,
Handlungsstränge und Ausdauer gewünscht hätte. Die Geschichte bleibt stets ein wenig zu
geradlinig und zu vorhersehbar. Da sind Victoria Holt Romane doch noch fesselnder. Ich
werde mir aber auf alle Fälle auch die beiden anderen, bereits erschienene Bücher der
deutschen Autorin "Das Erbe der Lady Marian" und "Das Geheimnis von
Longwell House." zu Gemüte führen und hoffe, daß die Romane von Frau Michele (die
übrigens mit wirklichen Namen Ursula bzw. Uschi heißt)
noch etwas an Reife gewinnen. Besonders gefreut habe ich mich, dass die Autorin, auf Grund
meines Kommentars bei amazon, mir ein persönliches Email geschrieben hat. Schön, wenn
sich Autoren so für die Meinung ihrer Leser interessieren. (Tara)
Hier gibt es ein Interview mit der Autorin im Buecher4um!
Bewertung: * * *
( * schlecht / ** ganz gut / *** gut / **** spitze)
Info: Heyne Verlag TB, 223 Seiten ; 12,90 DM