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Lesung der
Autorin Amelie Fried: |

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Am 26. Mai
2003 veranstaltete der Sternverlag im Finanzkaufhaus der
Stadtsparkasse in Düsseldorf eine Lesung mit Amelie
Fried, die gerade ihr neustes Buch "Liebes Leid und
Lust" herausgebracht hat. Zunächst stellte Amelie
Fried sich kurz vor, wobei im Saal sowieso schon
wussten, wen sie dort vor sich hatten: Amelie Fried ist
Autorin, Moderatorin der TV-Talkshow „III nach neun“,
Kolumnistin für „Journal für die Frau“, zweifache
Mutter und äußerst witzig und sympathisch. Die letzten
beiden Punkte waren allerdings noch nicht jedem bekannt,
aber das machte Amelie Fried direkt in den ersten
Minuten klar, durch ihre natürliche, anziehende Art.
Für die Lesung hatte die Autorin verschiedene Stellen
herausgesucht und läutete ihren Vortrag mit einer, so
meinte sie, frivolen Szene ein, die nicht ganz typisch
für den weiteren Verlauf des Romans ist. |

Amelie Fried im
Literaturforum der Stadtsparkasse Düsseldorf. |
Im Publikum
fühlte sich jedoch niemand peinlich berührt, da die
von Frau Fried vorgetragene Stelle ausgesprochen
amüsant war. Den Witz und Charme behält sie, wie die
Lesung zeigte, jedoch konsequent bei, wenn das Buch auch
stellenweise mal ernstere Töne anschlägt. |

Die Autorin bei der Lesung. |
Die Stimme
der Autorin ist eine Wohltat, wenn man bedenkt, wie
viele Autoren wohl gut schreiben können, aber schlecht
vorlesen und es auf Lesungen dennoch tun. Amelie Fried
kann vortragen. Zum einen hat sie das schon bei „Glücksspieler“
bewiesen, dem Vorgänger von „Liebes Leid und Lust“,
welchen sie auch als Hörbuch liest. Zum anderen kann
sie auch, was ja auf einem anderen Blatt steht, vor
Publikum lesen. Und das war zu der Lesung, trotz guten
Wetters, zahlreich erschienen. Der Saal - ein ziemlich
großer - war bis auf den letzten Platz belegt. Kaum ein
Versprecher kam über ihre Lippen und die wenigen
Patzer, die passieren, weil es menschlich ist, wurden
nonchalant ausgebügelt. |
Als der
letzte Satz verhallte applaudierten die schätzungsweise
400 Besucher der Lesung begeistert. Amelie Fried stand
nun ihrem Publikum Rede und Antwort. Sehr interessante
Einblicke in ihre Arbeit als Autorin vermittelte sie
ihren Zuhörern. So erfuhr man zum einen, dass der
Psychiater André in dem Roman eine gut recherchierte
Figur ist. Denn Amelie Fried ist mit einem Münchener
Therapeuten befreundet, der wohl ausgesprochen attraktiv
ist. Und den hat sie befragt, wie er sich in der
Situation, in die André in dem Roman gerät, verhalten
würde. Zum anderen erzählte die Autorin übers
Schreiben selbst; für einen Roman braucht sie im
Schnitt ein Jahr. Die Handlung steht zu Beginn schon
fest, was nicht heißt, dass sie auch so bleibt. Da geht
es Amelie Fried wie vielen anderen Autoren: |

Das zahlreiche Publikum. |
Die
Handlung und die Figuren entwickeln oft ein Eigenleben,
dem sie sich als Autorin fügt. Zeit zum Schreiben
bleibt ihr durch ihre Kinder und ihre Talkshow oft nicht
so viel Zeit, wie sie gern hätte. Oft macht sie sich
Notizen, ihr Mann - Drehbuchautor - ebenfalls. So kann
es schon mal passieren, dass sie beide vom joggen
heimkommen und zu Hause als erstes, noch in sportlicher
Montur, zunächst zum Notizblock greifen, um ganz
schnell Ideen aufzuschreiben, die während des Joggens
aufgekommen sind. Oft wäre es eine ganze Kiste voll
Notizen, die sie später dann gesammelt aufgreifen
würde. |
Zur Not
nimmt sie für sich schon mal - allerdings sehr selten -
den Luxus in Anspruch, eine Woche wegzufahren, um
konsequent schreiben zu können und schafft in solch
einer Phase in der Tat das ca. das fünffach von dem,
was sie zu Hause in der gleichen Zeit schafft. Zum
Glück, so schilderte sie, setzt ihr Verlag sie nicht
unnötig unter Druck. Zwar gibt es Zeitpläne für ihre
Bücher, aber unter Druck lässt sich halt kein gutes
Buch schreiben und dem zollt der Heyne Verlag auch
Tribut. Dauert es dann schon mal ein klein wenig
länger, so soll es halt so sein. |
Zunächst
hatte sie einen Drei-Buch-Vertrag mit Heyne und soeben
einen weiteren Drei-Buch-Vertrag mit dem Verlag
abgeschlossen. Ihre Leserschaft kann sich also noch auf
so manchen Amelie Fried-Roman freuen. Auch wird sie
ihrem Stil treu bleiben. Zum einen sei sie schon immer
fasziniert gewesen von Beziehungen jeglicher Art
zwischen Menschen - sei es nun die zwischen Mann und
Frau, Mutter und Tochter, von Freundin zu Freundin - und
wolle gar nichts anderes schreiben und zum anderen, so
meinte sie, könne sie auch gar nicht anders schreiben.
Schön ist, dass auch endlich die Medien ihre Romane zu
würdigen wissen und nicht mehr als seichte Unterhaltung
abgetan werden. Denn das sind Amelie Fried Romane ganz
sicher nicht. Sie haben Tiefgang, trotz dass sie
unterhaltsam, lustig und spritzig sind. Der Erfolg gibt
ihr Recht: Mit „Liebes Leid und Lust“ ist sie auf
der Spiegelbestsellerliste auf Platz 10 gelangt. Sie
selbst macht das schon ein wenig nervös, so gestand
sie, denn nun wird die Luft doch ein bisschen dünn und
ein klein wenig unter Erfolgsdruck für ihre nächsten
Bücher - was ihr zuvor nie zu schaffen gemacht habe -
fühle sie sich nun doch. Aber sie wolle versuchen sich
da nicht hineinzusteigern und einfach weiterzumachen wie
bisher. Das glaubt man ihr gern, hat man sie einmal live
erlebt. |
Zum
Schluss las sie noch eine ihrer Kolumnen aus dem Band
„Geheime Leidenschaften und andere Geständnisse“
vor. In diesem Band sind viele ihrer Kolumnen gesammelt,
die sie regelmäßig in „Journal für die Frau“
veröffentlicht. In der Kolumne ging es um die
Unabwendbarkeit, in Anbetracht der natürlichen
Evolution, des Aussterbens der Männer. Köstlich!
Unbedingt empfehlenswert. Das fand auch das gesamte
Publikum, selbst die Männer, die, so meinte Frau Fried,
ausnahmsweise mal etwas stärker als gewohnt vertreten
waren. |

Amelie Fried beim Signieren. |
Nun konnte
sich noch jeder Bücher von ihr signieren lassen. Egal
ob mitgebrachte, oder nach der Lesung erworbene. Ein
interessanter Abend in schöner Atmosphäre, um den es
schade gewesen wäre, hätte man ihn verpasst. |
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gibt es eine
Rezension zu "Liebes Leid und
Lust"! |
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gibt es Infos zu Amelie
Fried! |
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