 |
 |
 |
 |
 |

Lesung des
Autors Thomas Rosenboom: |

|

Foto: Heinrich Heine-Büste
im Foyer. |
Zum Auftakt
des diesjährigen Bücherbummels auf der Kö, fand im
Heinrich-Heine-Institut, in Zusammenarbeit mit dem
Literaturbüro NRW e.V. Düsseldorf, am 09. Juni 2005
eine Lesung aus Thomas Rosenbooms, Anfang 2005
erschienenen Romans "Tango", in
atmosphärischen und gediegenem Rahmen statt. Vor der
Kulisse - keinem Leserherz konnte es verborgen bleiben -
einer beachtlichen Bibliothek, in schönsten weißen
raumfüllenden Buchschränken.
Zur Einstimmung gab ein
Duett einige Stücke - es versteht sich von selbst,
passend zum vorgestellten Buch: Tangomusik. |

Foto: Instrumentale
Tango-Musik vor der Lesung. |
Maren
Jungclaus vom Literaturbüro NRW begrüßte das
Publikum, das sich aus erstaunlich unterschiedlichen
Altersgruppen zusammensetzte und entzückte direkt zu
Beginn mit einem liebenswerten Detail. Sie
weihte die Besucher in eine 70 Jahre alte
niederländische Tradition ein: |

Foto: Thomas Rosenboom
während der Lesung aus "Tango". |
Alljährlich
erhält ein renommierter Autor den Auftrag, eine Novelle
zu schreiben, von der 750.000 Exemplare gedruckt werden.
Nicht jedoch zum freien Verkauf, sondern als give away,
einem Geschenk, das Buchhändler ihren Kunden gratis
mitgeben, um sich bei ihnen für ihre Treue zu bedanken,
dem Buchhandel und symbolisch der Literatur gegenüber.
Thomas Rosenboom wurde als einer der bekanntesten
niederländischen Autoren die Ehre zuteil, eine Novelle
zu diesem Zweck zu schreiben. Seit Februar 2005 ist das
Buch auch in Deutschland erhältlich. Der Autor gab dem
Publikum davon eine wunderschöne Kostprobe. Kurz zum
Inhalt: Han, in Liebesdingen ebenso unbedarft wie beim
tanzen, sucht einen Amsterdamer Salon auf, um den
Tangotanz zu erlernen. |

Foto: Thomas Rosenboom
während der Lesung aus "Tango". |
Ein
wenig weiß er bescheid, denn er erscheint nicht
gänzlich ratlos auf der (Tanz)Fläche. Immerhin hat man
ihm den Rat mit auf den Weg gegeben, dass es besser ist,
niemals eine Dame aufzufordern, die besser tanzt als der
Mann. Man tue ihr keinen Gefallen. Der Mann solle führe
und das gelingt nur, wenn er das Spiel besser
beherrscht. |
Dass sich
dieser Ratschlag nicht nur aufs Tanzen sondern auch aufs
Lieben bezieht, erfährt Han am eigenen Leibe, als
Esther mit ihm, dem unbeholfenen Han tanzt... und liebt,
wie Mann und Frau einander von Natur aus lieben. Doch
weder beim Tanz noch in der Liebe kann Han mit der
leichtfüßigen Esther Schritt halten. |

Foto: Maren Jungclaus im
Gespräch mit Thomas Rosenboom |
Sprachlich
wunderschön, sowohl der Roman, als auch der Vortrag
Thomas Rosenbooms. Schon zu Anfang die Schilderung des
Tanzsaals. Von der Außenwelt durch zugezogene Vorhänge
abgetrennt, somit ist die Tanzwelt eine Welt für sich.
Und hier beginnt diese Geschichte, in aller
Zurückgezogenheit. Der Leser kann sich ganz auf die
Figuren, ihr Handeln, ihr Sein konzentrieren. Sich auf
den feinen Humor Rosenbooms einlassen, der so unbedarft
herüberkommt, wie Han, die Hauptfigur.
Zu Thomas Rosenbooms
Humor gibt es noch mehr zu sagen. Denn den beweist er
auch im anschließenden Gespräch mit Maren Jungclaus.
Wobei immer die Frage offen bleibt, ob er witzig sein
möchte. Unbestreitbar: Was er sagt, hinterlässt ein
breites Grinsen in den Gesichtern seiner gebannten
Zuhörerschaft. Doch gleichzeitig wirft
sich die Frage auf, ob man nun über einen Scherze von
ihm lacht, oder ob man Rosenboom gar - wohlgemerkt mit
liebevollem Blick auf ihn - auslacht, so unfreiwillig
mutet seine Komik stellenweise an und macht sie dadurch
umso sympathischer.
Gespannt
darf der geneigte Leser sein, ob seine Novelle ebenso
viel Charme entwickelt, wenn Rosenbooms Stimme dazu
wegfällt. Ich denke schon und bin bereits sehr gespannt
auf das Buch. Und dennoch: Ein Kompliment an Thomas
Rosenboom für seine ureigenste und unnachahmliche
Interpretation seines Werks.
|
Einige
Details über sein eigenes Leben, über sein neustes
Buch "Neue Zeiten" und darüber, wie er auf
die Idee kam "Tango" zu schreiben, konnte Frau
Jungclaus dem Autor noch entlocken. Etwas schönes und
sicher wahres hat Thomas Rosenboom über Übersetzungen
gesagt, auf die Frage hin, ob er zufrieden mit den
Übersetzungen seiner Bücher ist. Durch eine
Übersetzung, so Rosenboom, kann ein Buch verlieren,
aber durchaus auch etwas gewinnen. Er ist mit den
Übersetzungen seiner Bücher sehr zufrieden. In
deutscher Sprache kann er seine Bücher besser
genießen. Als er aus einem seiner Bücher nicht selbst
vorlas, sondern zuhörte, dachte er bei sich, dass das
wie Weltliteratur klinge. Bei seiner eigenen Literatur
denke er das jedoch nie. Ein schönes Beispiel für
Rosenbooms widersinnigen Humor, der so charmant ist,
dass man ihm am liebsten noch viel länger gelauscht
hätte. Bravo! |

Titel: "Tango"
Autor: Thomas Rosenboom
BUCH
BESTELLEN |
|
|
 |
 |
 |
 |
 |
 |
 |
|