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(* schlecht / ** ganz gut / *** gut / **** spitze) |
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Inhalt:
Ennis del Mar und Jack Twist treiben eine
Schafherde auf dem Brokeback Mountain an, um ein wenig Geld zu verdienen.
Etwas unglaubliches geschieht zwischen den beiden in den Tagen oben auf dem
Berg: Sie verlieben sich leidenschaftlich ineinander.
Als der Job getan ist, kehren beide in ihr eigenes Leben zurück. Sie
heiraten und versuchen einander zu vergessen. Doch einige Jahre später
meldet sich Jack bei Ennis und beide stellen fest, dass ihre Gefühle füreinander
noch genauso leidenschaftlich sind wie damals am Brokeback Mountain...
Meine Meinung:
Das Thema des Films ist klar: Homosexualität in der Welt echter Männer
(Cowboys) – ein Kontrast, der die gleichgeschlechtliche Liebe noch krasser
hervorhebt und die damit verbundenen Probleme, besonders in den 60er Jahren,
in die Annie Proulx ihre Erzählung (Link zur Rezension der Kurzgeschichte,
die dieser Verfilmung zu Grunde liegt, findet sich unten) gebettet hat.
Der Film ist sehr dicht an die Vorlage angelehnt. Lediglich um Kleinigkeiten
wurde die Geschichte ausgeschmückt und verändert, ohne die Wirkung der
Vorlage zu beeinträchtigen. Selbst Details, wie z. B. das Jack sich in späteren
Jahren einen Schnauzbart stehen lässt, wurden übernommen. Überhaupt
konnte ich in Heath Ledger und Jake Gyllenhaal problemlos Ennis del Mar und
Jack Twist erkennen. Eine ausgezeichnete Wahl. Zumal sie auch die nötige
Rauheit und zeitgleiche Sensibilität ausstrahlen, mit denen Annie Proulx
ihre Figuren ausgestattet hat.
Großen Respekt verdienen beide in erster Linie aber natürlich für ihr
Schauspiel. Diese Rollen auszufüllen, war ganz gewiss nicht einfach.
Besonders im Hinblick auf die Körperlichkeiten zwischen den beiden Männern.
Ein Tabuthema derart zu kleiden, wie es Heath Ledger und Jake Gyllenhaal
hier gelingt, zeugt von großem Können. Man nimmt ihnen alles ab: Die
Anziehung, die sie aufeinander ausüben, ihre tiefen Gefühle, ihre
Zerrissenheit zwischen der Sehnsucht füreinander und ihrem tatsächlichen
Leben, Verzweiflung und Hilflosigkeit – sogar ihre einfache Herkunft.
Die Nebenrollen sind ebenfalls absolut überzeugend gespielt. Ennis’
Ehefrau und ihr Umgang mit dem Doppelleben ihres Mannes wirkt ebenso
glaubhaft und aus dem Leben gegriffen, wie die Unterkühltheit von Jacks
verwöhnter Frau.
Die Geschichte ist eine prachtvolle Kulisse eingebettet – ebenso wie Annie
Proulx Erzählung es vorgibt. Der Brokeback Mountain, die raue Natur, die kärgliche
Wohnstatt Ennis’ – alles formt sich zu einem Gesamtbild, das berauscht
und gefangen nimmt. Die eigenartige Stimmung, die Annie Proulx’ Geschichte
ausstrahlt, kommt hier zur vollen Entfaltung und machen diesen Film zu einem
Meisterwerk.
Fazit: Raue Männer, raue Landschaft und eine spröde faszinierende Stimmung
verhelfen diesem sensiblen Thema zu glaubwürdigem Ausdruck. Zutiefst berührend
und bewegend und exzellent gespielt. (Petra)
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geht es zur
Rezension des Hörbuchs zu "Brokeback Mountain"
(ungekürzte Lesung der Kurzgeschichte). |
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