Literatur-Kalender

Plattform zum Austausch über Bücher und Themen rund ums Buch.
Forumsregeln
Kommerzielle Einträge werden ohne Kommentar gelöscht!

Re: Literatur-Kalender

Beitragvon Didonia » Mo 27. Mai 2024, 13:33

Gabrielle Wittkop wurde am 27. Mai 1920 geboren. Sie war eine französische Schriftstellerin, Künstlerin, Essayistin und Journalistin. Neben zahlreichen Romanen verfasste sie eine in vielen Auflagen erschienene Monographie zu E. T. A. Hoffmann:

E. T. A. Hoffmann (1776 – 1822) hat als Schriftsteller einen neuen Ton in die europäische Literatur gebracht: realistische geschilderte Alltagswelt und spukhaftes Geisterleben stehen in seinen Werken direkt nebeneinander und gehen unvermittelt ineinander über. Bewusstseinsspaltung und Doppelgängertum spielen in vielen Prosatexten Hoffmanns eine bedeutende Rolle. Seine Bücher wie «Die Elixiere des Teufels» und «Lebens-Ansichten des Katers Murr» gehören unbestritten zum Kanon der Weltliteratur und hatten großen Einfluss auf zahlreiche andere Autoren.

rororo monographie
"Eine Versuchung wird man nur los, indem man ihr nachgibt."

Markus Gasser
von meinem Lieblingsliteratur-Podcast "Literatur ist alles"
Benutzeravatar
Didonia
 
Beiträge: 4201
Registriert: Di 18. Jan 2011, 17:49
Wohnort: Niedersachsen

Re: Literatur-Kalender

Beitragvon Didonia » Fr 31. Mai 2024, 18:04

Über Johanna Neumann urteilt Franz Brümmer in der "Allgemeinen Deutschen Biographie": „Mit Vorliebe hat sie den historischen Roman gepflegt, und trotz der Hast, mit der sie ein Werk nach dem andern auf den Büchermarkt warf, muß man ihr doch zugestehen, daß bei vielen die Fabel nicht übel erfunden ist und die einzelnen Begebenheiten mit Geschick motivirt sind. Aber eben so viele sind trotz des Interesses, den der Stoff abnöthigt, poetisch und künstlerisch von geringem Werthe.“

Die deutsche Schriftstellerin (29.9.1787 -Mannheim- bis 31.5.1863 -Ostpreußen-) musste auf Tempo schreiben. Nachdem ihr Mann, der Kaufmann Philipp Neumann, in Konkurs ging, musste sie die Familie ernähren. So schrieb sie jede Menge Romane und Jugendschriften und gründete nebenher noch eine höhere Töchterschule.

Einige ihrer Werke scheint es nur noch als Mikrofiche-Ausgabe zu geben. Neuauflagen habe ich nicht gefunden, ebenso wenig wie ein Foto. Die wenigen Informationen habe ich auf Wikipedia gefunden.
"Eine Versuchung wird man nur los, indem man ihr nachgibt."

Markus Gasser
von meinem Lieblingsliteratur-Podcast "Literatur ist alles"
Benutzeravatar
Didonia
 
Beiträge: 4201
Registriert: Di 18. Jan 2011, 17:49
Wohnort: Niedersachsen

Re: Literatur-Kalender

Beitragvon Didonia » Sa 1. Jun 2024, 20:30

Am 1. Juni 1922 wurde Ruth Rehmann geboren.

Bootsfahrt mit Damen

Klappentext
„Was ist das für eine Freundschaft, in der nie etwas ausgesprochen wird, was die Bilder zerstören könnte, in denen wir uns einander zeigen oder verheimlichen wollen … Ich will das nicht mehr.“
Erinnerungen an Menschen und Begebenheiten, Gedanken über die Gegenwart, Liebesgeschichten, Träume und Zukunftsvisionen: 13 Erzählungen – Augenblicke der Wahrheit.

Buchbeginn
„Wie soll ich dir das erklären?“ sagte der alte Mann und blickte über den Scheitel des Jungen hinweg die leere Betonbahn hinauf und herunter, an den Pfeilern entlang, die in regelmäßigen Abständen neben die Schachteingänge gepflanzt waren. Der alte Mann und der Junge saßen auf zwei Stühlen neben einem der Pfeiler in der Sonne. Der Junge hatte einen Schreibblock auf den Knien und zog eine senkrechte Linie, die das Blatt in zwei Hälften teilte.
"Eine Versuchung wird man nur los, indem man ihr nachgibt."

Markus Gasser
von meinem Lieblingsliteratur-Podcast "Literatur ist alles"
Benutzeravatar
Didonia
 
Beiträge: 4201
Registriert: Di 18. Jan 2011, 17:49
Wohnort: Niedersachsen

Re: Literatur-Kalender

Beitragvon Didonia » Sa 1. Jun 2024, 20:38

Anna Seghers starb am 1. Juni 1983.

Die Entscheidung

"Das starke und eigenwillige Talent, das in seinen Anfängen mit dem Erstling Ruhm gewann und zur vollen Höhe seiner Möglichkeiten aufstieg, dass dann Jahr um Jahr Novellen und Romane ausschüttete, ein Buch immer reifer, immer schöner als das andere, das im Exil dasjenige Werk über Hitlerdeutschland schuf, das für immer die tiefste, genaueste Dokumentation aus der Schreckenszeit bleiben wird, Anna Seghers, die in ihrem Heimkehrergepäck den großen zeitgeschichtlichen Roman "Die Toten bleiben jung" mitbrachte, hat mit ihrem Roman über die DDR - sehr zutreffend "Die Entscheidung" betitelt - einen schwerwiegenden Gegenwartsroman geschaffen, der sich in Kürze durchsetzen wird.
Dieses Buch, das das ganze große Können der Seghers und die Arbeitskraft von Jahren brauchte, um zu entstehen, vermag jahrelanger Forschung Stoff zu geben. Eine Unzahl neuartiger ideologischer wie künstlerischer Probleme wirft es auf. zugleich steht es mit einem Bestreben, große Massen in Bewegung vorzuführen durch die Bündelung mannigfacher Einzelhandlungen und durch den Wechsel zahlloser Schicksale und Situationen, mitten in der heutigen weltliterarischen Fortentwicklung der Gattung Roman. Anna Seghers' Roman über das Leben in der Deutschen Demokratischen Republik führt in seinen Handlungsverknüpfungen weit über die Grenzen Europas hinaus, wie ja auch das wirkliche Leben dieses Staates und seiner Gesellschaft fortwährend von den maßgebenden Ereignissen der Weltpolitik und der internationalen Auseinandersetzung der Klassen berührt wird. Eine vollständige, wahre Welt voll ernster und bunter Geschehnisse führt das Buch vor. Mit mehr als achtzig Personen - sei es hier bei uns oder im Westen Deutschlands, in Mexiko, in Spanien - muß sich der Leser befreunden oder verfeinden. Wir können sicher sein, daß unsere Menschen sich deren Begebnisse mit der gleichen Nachdenklichkeit zu Herzen nehmen werden wie die Erfahrungen, die sie aus ihrem eigenen Leben ziehn."

Annemarie Auer, "Neue Deutsche Literatur", September/Oktober 1959
"Eine Versuchung wird man nur los, indem man ihr nachgibt."

Markus Gasser
von meinem Lieblingsliteratur-Podcast "Literatur ist alles"
Benutzeravatar
Didonia
 
Beiträge: 4201
Registriert: Di 18. Jan 2011, 17:49
Wohnort: Niedersachsen

Re: Literatur-Kalender

Beitragvon Didonia » Sa 1. Jun 2024, 20:43

Alma Johanna Koenig starb am 1. Juni 1942

Die Geschichte von Half dem Weibe

Klappentext
Als die Mönche zum ersten Male am Odhinsstrande landeten, war es das vierunddreißigste Jahr nach Eislands Besiedelung durch die Landnahmemänner. Damals stand keine Halle und keine Erdhütte, in der nicht Glums Lied von Hjörleif Zwölfkraft erscholl; denn ein Trollbär war großen Viehraubes willen lange in Acht gelegen, und Hjörleif hatte ihm, waffenlos, im Ringkampf das Rückgrat gebrochen. Als die Weißröcke kamen, da wußte Keiner, wer da den Fuß ans Land setzte. Hätte man es aber gewußt, so hätte man sie mit ihren eigenen Rudern erschlagen. Es hatten wohl alle von dem weißen Gott gehört und davon, daß Harald Hårfagr auch große Jarle gezwungen hatte, sich mit dem Wasser waschen zu lassen. Aber als die Mönche, denen der Sturm die Segel genommen hatte, krank und schwankend aus dem gebrechlichen Schiffe stiegen, da gab man ihnen Speise und Trank nach alten Gastgeboten. Und den Anführer, der auf die Knie fiel und schrie: Ich danke dir, Herr, daß ich dies Land dir erobern darf! den achteten sie für einen armen Irren. Die Männer baten, im Lande bleiben zu dürfen und bauten aus Erde und aus dem Holze ihres Schiffes ein Haus. Oben auf den Giebel nagelten sie einen Doppelstab, den viele zuerst für Thorrs Hammerzeichen hielten, doch war es das Kreuz, davor sie knieten. Sie nährten sich kümmerlich von Fischen, die sie fingen, gutes Roßfleisch wiesen sie schaudernd zurück und sagten, es gälte für unrein dort, woher sie kämen.
"Eine Versuchung wird man nur los, indem man ihr nachgibt."

Markus Gasser
von meinem Lieblingsliteratur-Podcast "Literatur ist alles"
Benutzeravatar
Didonia
 
Beiträge: 4201
Registriert: Di 18. Jan 2011, 17:49
Wohnort: Niedersachsen

Re: Literatur-Kalender

Beitragvon JMaria » So 9. Jun 2024, 09:05

Schöne Grüße, Maria
Aktuell:

Salman Rushdie: Victory City (ebook)
John Burnside: Versuch über das Licht. Gedichte


Jahresprojekt: Günter Grass + Franz Kafka
Harro Zimmermann: Günter Grass. Biographie
Franz Kafka: Briefe an Felice Bauer


Sie schaffen eine Wüste und nennen das Frieden ( Tacitus )
Nur wo du zu Fuß warst, bist du auch wirklich gewesen (Johann Wolfgang v. Goethe)
Das Leben und dazu eine Katze, das ergibt eine unglaubliche Summe (Rainer Maria Rilke)
JMaria
Moderator
 
Beiträge: 16289
Registriert: Mo 31. Mär 2008, 11:07

Re: Literatur-Kalender

Beitragvon Didonia » Do 13. Jun 2024, 23:08

Dorothy L. Sayers wurde am 13. Juni 1893 in Oxford geboren.
Während der 1920er- und 1930er-Jahre war sie eine bekannte Krimischriftstellerin. Doch als sie starb, war sie schon so gut wie vergessen. Erst Ende der 1960er-Jahre wurde sie während der Frauenbewegung wiederentdeckt.
Die britische Zeitung The Guardian nahm 2009 ihre Kriminalromane "Der Tote in der Badewanne" (1923) und "Mord braucht Reklame" (1933) in die Liste der tausend Romane auf, die jeder gelesen haben sollte.

Mord braucht Reklame

Inhalt
Das letzte Wort
Kopfüber stürzt der junge Victor Dean die gusseiserne Treppe bei Pyms Werbedienst in London hinunter – er ist sofort tot. Ein Unfall? Oder hat jemand nachgeholfen? Nur wenige Tage nach Deans Beerdigung schleust Lord Peter Wimsey sich inkognito als Texter in die Agentur ein. Als Werber macht er sich gar nicht schlecht, doch in Wirklichkeit interessiert ihn nur, wie es zu dem tödlichen Sturz seines Bürovorgängers kommen konnte. Steht die Firma womöglich in Verbindung mit einem Rauschgiftring?
"Eine Versuchung wird man nur los, indem man ihr nachgibt."

Markus Gasser
von meinem Lieblingsliteratur-Podcast "Literatur ist alles"
Benutzeravatar
Didonia
 
Beiträge: 4201
Registriert: Di 18. Jan 2011, 17:49
Wohnort: Niedersachsen

Re: Literatur-Kalender

Beitragvon Didonia » Fr 14. Jun 2024, 12:15

Harriet Beecher Stowe wurde am 14. Juni 1811 in Litchfield, Connecticut, geboren. Die US-amerikanische Schriftstellerin war erklärte Gegnerin der Sklaverei. Neben ihren mehr als 30 Büchern, von denen "Onkel Toms Hütte" das berühmteste ist, schrieb sie zahlreiche Artikel. Mit dem Buch gegen die Sklaverei und dem gleichnamigen Theaterstück erreichte sie ein Millionenpublikum in der westlichen Welt und konnte die öffentliche Meinung gegen die unmenschliche Sklavenhaltung maßgeblich beeinflussen. Dieses Werk wurde in über 40 Sprachen übersetzt.

"Onkel Toms Hütte" erschien auch 1978 in der DDR im Verlag Neues Leben Berlin, mit Illustrationen vom bekannten Illustrator Werner Klemke.

Klappentext
Irgendwo in Kentucky steht eine kleine Hütte, in welcher der N***sklave Tom mit seiner Familie lebt. Er gehört einem guten Herrn und ist verhältnismäßig glücklich und zufrieden. Doch plötzlich bricht das Unglück über ihn und seine Lieben herein. Sein Besitzer, der in Schulden geraten ist, verkauft ihn schweren Herzens an einen gewissenlosen Sklavenhändler aus den Südstaaten. Und nun beginnt Toms Leidensweg, der damit endet, daß er auf einer Baumwollplantage zu Tode gepeitscht wird.
Dieses Buch erregte vor mehr als hundert Jahren in der ganzen Welt ungeheures Aufsehen. Die Anklage gegen die Urheber des unsagbaren Elends der versklavten N*** rührte an das Gewissen jedes anständigen Menschen und riß breiteste Kreise aus ihrer Gleichgültigkeit. Besonders aber die Herzen der jugendlichen Leser aller Länder schlugen warm für Onkel Tom und seine schwarzen Leidensgenossen.
"Eine Versuchung wird man nur los, indem man ihr nachgibt."

Markus Gasser
von meinem Lieblingsliteratur-Podcast "Literatur ist alles"
Benutzeravatar
Didonia
 
Beiträge: 4201
Registriert: Di 18. Jan 2011, 17:49
Wohnort: Niedersachsen

Re: Literatur-Kalender

Beitragvon Didonia » Mo 17. Jun 2024, 14:17

Else Feldmann wurde am 14. Juni 1942 von der Gestapo verschleppt und am 17. Juni 1942 im Vernichtungslager Sobibor ermordet.

Else Feldmann: Flüchtiges Glück - Reportagen aus der Zwischenkriegszeit

Klappentext
Else Feldmanns Berichte und Reportagen aus der Zwischenkriegszeit sind eine Schatzkiste voll mit den wundervollsten, traurigsten und wahrhaftigsten Geschichten, die das Leben in der Großstadt zwischen 1919 und 1938 schreiben konnte. Mit einem ebenso warmherzigen wie schonungslosen Blick erzählt die engagierte Sozialreporterin der Arbeiterzeitung von flüchtigen Momenten des Glücks, von der Armut, dem Elend, den Hoffnungen und Träumen in den Proletarierbezirken. Diese erstmals in Buchform publizierten Texte heben Else Feldmanns Werk mühelos auf eine Stufe mit dem von Max Winter, Heinrich Zille oder Käthe Kollwitz.

Buchbeginn
"Das Volk muss vor sich selbst erschrecken!"
Dieses Wort von Karl Marx - von Else Feldmann in einem Brief aus dem Jahre 1925 an den Kulturredakteur der ,Arbeiter-Zeitung' in Wien, Dr. Otto Koenig zitiert - könnte als Motto über dem Lebenswerk dieser Schriftstellerin stehen, die erst Dank der Wiederveröffentlichung dreier ihrer Hauptwerke ("Der Leib der Mutter", 1993, "Löwenzahn", 1993, "Martha und Antonia", 1997) einem mehr als ein halbes Jahrhundert währenden Vergessen- und Ausgelöschtseins entrissen werden konnte. Namhafte Rezensenten im gesamten deutschen Sprachraum begrüßten geradezu enthusiastisch die Entdeckung dieser Autorin der Zwischenkriegszeit, die - ohne jede Beschönigung und ohne sentimentalen Blick - die Elendsquartiere ihrer Epoche beschreibt und ihre dunkelsten Winkel ausleuchtet, zugleich aber die Möglichkeit einer Veränderung der Verhältnisse postuliert...
"Eine Versuchung wird man nur los, indem man ihr nachgibt."

Markus Gasser
von meinem Lieblingsliteratur-Podcast "Literatur ist alles"
Benutzeravatar
Didonia
 
Beiträge: 4201
Registriert: Di 18. Jan 2011, 17:49
Wohnort: Niedersachsen

Vorherige

Zurück zu Diskussionsforum

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 50 Gäste