Historische Romane reizen mich momentan überhaupt nicht, vor wenigen Jahren war das noch eines meiner Lieblingsgenre, historische Krimis lese ich aber nach wie vor gerne, wenn auch mittlerweile nur noch bestimmte Serien/Autoren.
Mit der aktuellen deutschsprachigen Gegenwartsliteratur kann ich dagegen immer weniger anfangen, was auch dem Umstand geschuldet ist, dass es offensichtlich kaum noch anspruchsvolle deutschsprachige Romane mit einer positiven Grundstimmung gibt und ich immer mehr das Gefühl habe, dass alles nur noch düster und depressiv oder überzogen frustriert-sarkastisch sein muss. Diesen Eindruck bestärken bei mir auch immer mehr die einschlägigen Literatursendungen. Ich habe da in letzter Zeit immer weniger angeschaut, weil mich schon die Buchauswahl abgeschreckt hat. Und das Ganze dann bitte sprachlich auch unbedingt politisch korrekt. Manche Verlage beschäftigen ja mittlerweile eine „Sprachpolizei“, die jedes Wort auf die Goldwaage der Political Correctness legt. Danke, aber da bin ich raus.
Die eine oder andere Perle der Gegenwartsliteratur habe ich aber zum Glück trotzdem gefunden, Elke Heidenreich und meiner Buchhändlerin sei Dank.
Die meisten meiner 2024 gelesenen Bücher kamen überwiegend aus dem Genre „Golden Age Crime“ und „Moderne Klassiker“, hier insbesondere die englischsprachigen und es wurde bei mir 2024 eine eindeutige Tendenz hin zur Literatur der 1. Hälfte des 20. Jahrhunderts sichtbar. Der britische Buchmarkt bietet gerade auf diesem Gebiet eine Fülle an Neuauflagen und es gibt in England Verlage, die sich hierauf spezialisiert haben. Auf diesem Gebiet gab und gibt es also noch eine Menge zu entdecken. Zum Glück bin ich mittlerweile wieder so geübt im Lesen in Englisch, dass mir auch Romane mit einem etwas „angestaubten“ Sprachduktus keine Schwierigkeiten bereiten. Über die Hälfte der von mir im Jahr 2024 gelesenen Autoren und Autorinnen waren bereits verstorben und ihre Schaffensperiode lag überwiegend in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Das war 2024 auch die Zeitspanne, in der ich mich hauptsächlich lesend aufgehalten und auch wohlgefühlt habe.
Literarisch unterwegs war ich wieder fast ausschließlich in Europa und hier zum Großteil in Deutschland, Großbritannien und Österreich, der Rest verteilt sich auf wenige andere europäische Länder und es gab zwei Abstecher auf den nordamerikanischen Kontinent. Was Settings betrifft, bin ich offensichtlich mittlerweile recht festgefahren.
