Hallo Nina,
ich wühle mich durch die Postings des letzten Monats - die ich im Urlaub nicht geschafft habe zu lesen, geschweige denn zu beantworten. Und nun bin ich auf Deines gestoßen, wozu ich gern noch einiges sagen möchte!

Du irrst! Du HAST Bücherrituale! Wahrscheinlich sind sie Dir beim schreiben selbst erst bewusst geworden!
Und zwar sehr liebenswerte! Die Lieblingsbücher immer in der Nähe (z. B. auf dem Nachttisch) haben zu wollen, ist sehr liebenswert! Es zeigt, wie ernst Du die Bücher nimmst,... die Geschichten, die Dir darin erzählt wurden. Und die Figuren, die Du
kennenlernen durftest.
Was ich mit Dir gemein habe ist, dass es mir schwer fällt Bücher nach dem lesen zurück ins Regal zu stellen. Man hat noch nicht ganz abgeschlossen mit dem, was man gerade
erlebt hat. Man will oder kann noch nicht ganz loslassen. Ich habe das allerdings nicht bei jedem Buch. Nur bei denen, die mich ganz besonders angesprochen und/oder berührt haben. So drückte ich z. B. "Die Röte der Jungfrau" von Maria Ernestam nach dem lesen an mein Herz. So nahe ging mir die Geschichte der Hauptfigur! Und ich musste das Buch auch noch ein paar Tage um mich haben. Wollte es noch nicht ins Regal zurück stellen. Ich weiß also was Du meinst!

Und dass wir Dich mit den Lesezeichen anstecken konnte, die passend zum Buch ausgewählt werden wollen, das freut mich! Wo ich doch eine von denen bin, die Dich dazu gebracht haben. Für mich ist das nämlich ein ganz wichtiges Ritual! Ich musste bei meinem aktuellen Buch selbst schmunzeln und erzählte es auch meinem Freund - der von meinem Tick weiß und den so liebenswert findet, wenn auch etwas spinnert!

Und zwar spielt Tana Frenchs "Totengleich", das ich gerade begeistert lese, in einem abgelegenen Haus. Und in der Nähe ist in einem ebenfalls abgelegenen Cottage eine Frau ermordet worden - erstochen. Und mein Lesezeichen zeigt genau solch eine Szene: Haus, das im Dunkeln liegt, ein Fenster hell erleuchtet. Und man sieht die Silhouetten einer Frau und eines Mannes. Die Frau wird von ihm gerade mit einem Messer angegriffen. Ich fand so bemerkenswert, dass meine Lesezeichensammlung offenbar so viel hergibt, dass ich mir sogar eines mit einer passenden Szene aussuchen kann. Also nicht nur eines - wie meistens - das die Stimmung wiederspiegelt, sondern eines, das wirklich 1:1 passt!
Ich liebe meine Lesezeichensammlung! Mit einem Lesezeichen kann man mir immer eine Freude machen - bzw. mache ich mir oft selbst eine Freude!

Selbstgemacht habe ich mir auch schon oft welche. Deines mit dem Zitat des Gedichts
Wünschelrute von Joseph von Eichendorff finde ich eine sehr schöne Idee! Zitate mag ich auf Lesezeichen auch immer gern!