Hallo zusammen,
heute lief ja wieder "Das blaue Sofa", und ich habe es mir angesehen.
online ansehenIch will gar nicht groß analysieren. Ich habe einfach nur wieder festgestellt, dass mir die Sendung liegt. Wolfgang Herles' unaufgeregte Art gefällt mir. Ich habe nicht das Gefühl, das Bücher angepriesen oder allzu hart verrissen werden. Ich fühle mich informiert, und mir wird nicht zu viel verraten über die Bücher, die er bespricht.
Da lausche ich lieber einem angeregten Gespräch, wie dem intelligenten Austausch mit Anne Enright über ihren neuen Roman "Anatomie einer Affäre" oder einem ebenso intelligenten Plausch mit Julia Franck über "Rücken an Rücken". Auf Anne Enrights neuen Roman war ich vorher schon neugierig, da ich ihr "Familientreffen" als intensives und ungewöhnlich erzähltes Buch in Erinnerung habe. Aber an Julia Franck war ich bislang gar nicht interessiert. Das hat sich nun geändert. Sowohl an ihrem Buch "Rücken an Rücken" habe ich Interesse gewonnen, als auch an den Romanen der Autorin überhaupt. Das Gespräch empfand ich als sehr geistreich und tiefgehend. Allein die Unterhaltung mit der Autorin hielt schon so viel nachdenklich stimmendes bereit, dass ich mir von dem Buch nun viel verspreche. Den Roman "Rücken an Rücken" hätte ich ganz anders eingeordnet. Ich bin froh, dass ich durch Wolfgang Herles auf Buch und Autorin neugierig geworden bin.
Die Auswahl der Bücher hat mir überhaupt wieder sehr gut gefallen.
Auf "Herr der Krähen" möchte ich nun auch einen näheren Blick werfen. Ich bin mir nicht sicher, ob es mein Ding ist, aber einiges von dem was Wolfgang Herles darüber berichtet hat, hat mich angesprochen. Z. B. die afrikanische Erzählweise. Auch die kurze zitierte Stelle.
Hingegen dass ich "Liebesnähe" nicht näher beäugen muss, ahne ich nun. Ich habe von Hanns-Josef Ortheil noch nichts gelesen. "Die geheimen Stunden der Nacht" reizen mich aber, und ich besitze das Buch auch. Ein wenig gegen den Autor eingenommen hat mich mal ein Blick in sein Buch "Lesehunger". Eigentlich mag ich Bücher über Bücher oder übers Lesen sehr gern. Aber hier schien es mir so aufgesetzt intellektuell. Es hatte, wenn ich mich recht erinnere, fast eine etwas arrogante Art, in der mir dort über Literatur berichtet wurde.
Überraschend war für mich die Vorstellung des Sachbuchs "Eine Geschichte der Welt in 100 Objekten". Neil MacGregor scheint hier wirklich Verbindungen herzustellen, zwischen Menschen, die einst, vor langer, langer Zeit lebten, und unserer heutigen Zivilisation. Das hat mich beeindruckt und mein Interesse geweckt. Das Buch schaue ich mir bei Gelegenheit mal näher an!
Was will man mehr, als dass man auf interessante Bücher aufmerksam und sogar neugierig gemacht wird? Ich will von solch einer Sendung nicht mehr. Für mich muss sie dann auch nicht unbedingt originell sein. Wäre zwar nicht schlecht, aber für mich ist es nicht zwingend erforderlich. Ich habe der Sendung längst verziehen, dass sie an das Format von Denis Scheck erinnert. Ich habe mir den nächsten Sendungstermin (03.02.2012) fest notiert.
An weiteren Meinungen zu der aktuellen Sendung, und den vorgestellten Büchern, wäre ich interessiert.