Leseerlebnisse 2012 - Ich lese gerade...

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Re: Leseerlebnisse 2012 - Ich lese gerade...

Beitragvon JMaria » Sa 3. Mär 2012, 17:38

Hallo Steffi,

in Wikipedia heißt es über John Banville:

(...)Überhaupt steht Vladimir Nabokov für die Werke Banvilles ebenso Pate wie für die beiden wichtigsten Persönlichkeiten der irischen Literatur, Samuel Beckett und James Joyce.“(...)

http://de.wikipedia.org/wiki/John_Banville

das scheint ja wie für dich gemacht :lol:
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Re: Leseerlebnisse 2012 - Ich lese gerade...

Beitragvon Didonia » So 4. Mär 2012, 14:12

So, meinen Krimi habe ich durch. Viel zu berichten gibt es darüber nicht. Er war ganz spannend, zumindest für mich, die ich ja die letzten Jahre nicht so viele Krimis gelesen habe. Jedenfalls war der Mörder für mich eine Überraschung.
Die Auflösung des Falles erinnerte mich an Hercule Poirot. Am Ende sitzen alle Beteiligten zusammen und der Ermittler, in diesem Fall ein Zeitungsmensch, löst den Fall auf.

Als nächstes Buch beginne ich dann mit Fahrenheit 451 von Ray Bradbury.

Klappentext
In dem Staat, den Bradbury in eine nahe Zukunft projiziert, ist die Feuerwehr nicht mehr mit Wasserspritzen ausgerüstet, sondern mit Flammenwerfern, die genau diesen Hitzegrad erzeugen, um die letzten Zeugnisse individualistischen Denkens - die Bücher - zu vernichten. Da beginnt ein Feuerwehrmann, sich Fragen zu stellen... Die beängstigende Geschichte von einer Welt, in der das Bücherlesen mit Gefängnis und Tod bestraft wird. Ein Plädoyer für das freie Denken.
Bradburys Klassiker in der Tradition von Orwell und Huxley wurde 1966 von Francois Truffaut mit Oskar Werner und Julie Christie in den Hauptrollen verfilmt.
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Re: Leseerlebnisse 2012 - Ich lese gerade...

Beitragvon steffi » Mo 5. Mär 2012, 10:06

JMaria hat geschrieben:Hallo Steffi,

in Wikipedia heißt es über John Banville:

(...)Überhaupt steht Vladimir Nabokov für die Werke Banvilles ebenso Pate wie für die beiden wichtigsten Persönlichkeiten der irischen Literatur, Samuel Beckett und James Joyce.“(...)


Oh ja, es begeistert mich nach wie vor ! Besonders interessant ist es, dass sich die eher konventionell erzählte Stellen - insbesondere die Erinnerungen an die Kindheit, abwechseln mit dem fein gedrechselten Gedankenstrom des Erzählers und dazwischen liegt stilistisch dann die Gegenwart bzw. die Erinnerung an die unmittelbare Vergangenheit. Sehr schön gemacht, ich liebe ja auch gerade so Spiele mit dem Stil, und auch passend, denn der Erzähler ist ja Literatur- und Kunstkritiker. Zumindest glaube ich das, denn da es eine personale Erzählhaltung ist, erfährt man erst so nach und nach einiges.

Dazwischengeschoben habe ich am Wochenende eine kleine Geschichte von Hugo Bettauer: Die freudlose Gasse. Die Geschichte spielt in Wien in den 1920er Jahren, zuerst angelegt als Krimi, dann aber mündet die Geschichte in Sozialkritik, ganz im Sinne von Emile Zola. Sehr gut zu lesen, ich mag Bettauers naturalistischen Stil. Und die Krimihandlung ist wieder sehr nett mit jeder Menge Lokalkolorit, ich glaube, das beherrscht Bettauer sehr gut.
Zuletzt geändert von steffi am Mo 5. Mär 2012, 13:30, insgesamt 1-mal geändert.
Gruss von Steffi

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Re: Leseerlebnisse 2012 - Ich lese gerade...

Beitragvon steffi » Mo 5. Mär 2012, 10:08

Didonia hat geschrieben:
Als nächstes Buch beginne ich dann mit Fahrenheit 451 von Ray Bradbury.


Das habe ich in der Schule gelesen und fand es sehr interessant, den Film kenne ich auch. Viel Spaß damit, eine wunderbare Geschichte !
Gruss von Steffi

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Re: Leseerlebnisse 2012 - Ich lese gerade...

Beitragvon YvonneS » Mo 5. Mär 2012, 10:44

Hallo meine Lieben,

ich möchte mich endlich auch mal wieder aus der Versenkung zurückmelden. Ich habe mir im Februar eine Internet-Auszeit genommen, manchmal brauche ich das ganz einfach. Zur "Strafe" musste ich mich dann den ganzen Sonntag durch das Forum hier arbeiten, um wieder auf den aktuellen Stand zu kommen. ;) :)

Wer gern wissen möchte, was ich so im Februar gelesen habe, kann :arrow: hier gern einen Blick in meine Monatszusammenfassung auf meinem Blog werfen.

Momentan lese ich gerade "Leon und Louise" von Alex Capus und ich muss gestehen, dass ich mit dem Buch etwas auf Kriegsfuß stehe, wir beide werden irgendwie nicht warm miteinander. Das Buch entwickelt sich so ganz anders als der Klappentext suggeriert und mir liegt auch der Erzählstil nicht so richtig. Für mich ist das auch mehr die Geschichte einer Ehe als eine Liebesgeschichte, vor allem weil besagte Louise in den ersten beiden Dritteln, die ich bis jetzt gelesen habe, äußerst selten auftaucht.

Muss ich nochmal bisschen drüber nachdenken. ;)

@Petra
Zu dem schmalen Bändchen "Unser Vater Charles Dickens" werde ich in den nächsten Tagen eine kleine Rezension verfassen.
Liebe Grüße
Yvonne



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Re: Leseerlebnisse 2012 - Ich lese gerade...

Beitragvon steffi » Mo 5. Mär 2012, 11:16

YvonneS hat geschrieben:
Ich habe mir im Februar eine Internet-Auszeit genommen, manchmal brauche ich das ganz einfach.


Hallo Yvonne, ich hab dich schon vermisst - bei meiner Wien-Geschichte von Bettauer musste ich an dich denken :D

Momentan lese ich gerade "Leon und Louise" von Alex Capus und ich muss gestehen, dass ich mit dem Buch etwas auf Kriegsfuß stehe, wir beide werden irgendwie nicht warm miteinander.


Ging mir ebenfalls so - es wurde in meiner Tageszeitung als Fortsetzungsroman abgedruckt, aber die Geschichte hat mich überhaupt nicht gepackt.
Gruss von Steffi

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Re: Leseerlebnisse 2012 - Ich lese gerade...

Beitragvon Didonia » Mo 5. Mär 2012, 11:53

steffi hat geschrieben:
Didonia hat geschrieben:
Als nächstes Buch beginne ich dann mit Fahrenheit 451 von Ray Bradbury.


Das habe ich in der Schule gelesen und fand es sehr interessant, den Film kenne ich auch. Viel Spaß damit, eine wunderbare Geschichte !



Danke, Steffi :) . Bisher schockiert es mich eher ob des Berufes, der in diesem Buch ausgeführt wird. Aber ich bin gespannt, wie es weitergeht.
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Re: Leseerlebnisse 2012 - Ich lese gerade...

Beitragvon YvonneS » Mo 5. Mär 2012, 11:55

steffi hat geschrieben:- bei meiner Wien-Geschichte von Bettauer musste ich an dich denken :D

Hallo Steffi,

tja, du kennst mich halt doch schon viel zu gut. :mrgreen:

Von Bettauer habe ich noch "Die freudlose Gasse" auf dem Merkzettel.
Liebe Grüße
Yvonne



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Re: Leseerlebnisse 2012 - Ich lese gerade...

Beitragvon Petra » Mo 5. Mär 2012, 12:09

Hallo zusammen,

ich habe mich noch nicht für was neues entschieden, da ich noch an den Anmerkungen zu „Anna Karenina“ hänge. Das ist auch gut so, denn dieses Leseerlebnis möchte verdaut werden, und die Zeit möchte ich mir gerne geben. Für die Zwischenzeit, bis ich mich dann für ein neues Buch entscheide, habe ich ja meinen Kindle, auf dem Dickens mit „David Copperfield“ darauf wartet, dass ich daran weiter lese. :-)

Zu meiner Ausgabe und den Infos über „Anna Karenina“ werde ich auch noch etwas im Tolstoi-Thread schreiben. Da gibt es ein paar Details, die dort genannt werden sollten.

@Didonia: Der Film mit Gwyneth Paltrow ist eine moderne Adaption der „Großen Erwartungen“ von Dickens. Mit dem Roman aber nicht wirklich vergleichbar.

Dein gerade gelesener Krimi klingt interessant. Danke für den abschließenden Bericht und auch für die Inhaltsbeschreibung – sehr vielversprechend, und – wie Du sagst – ganz was für Bücherwürmer. Interessant durch Dich Bücher aus der ehemaligen DDR kennenzulernen.

Viel Spaß mit „451 Fahrenheit“. Ich habe das Hörbuch (ungekürzte Lesung) davon gehört, und bin gespannt auf Deine Eindrücke.

@Josie: Du bist bei „David Copperfield“ immerhin weiter als ich. Ich bin auf Seite 280, da ich es ja nur nebenher lese. Schön, dass Dir das Buch inzwischen gut gefällt und Du nun hoffentlich die Zeit findest, mal wieder am Stück zu lesen, wo Deine Fortbildung abgeschlossen ist.

Der Anlass, warum Du die Bücherregale derzeit ausräumst, ist zwar nicht schön, aber auf den neuen Platz für Deine Bücher freust Du Dich sicher. Ich wünsche Dir viel Freude beim umräumen Deiner Schätze.

@Bonny: Ich bin auch gespannt, wie es Dir mit „Sturmhöhe“ ergehen wird. Ich habe das Buch sehr gern gelesen. Es war ein ausgesprochen intensives Leseerlebnis, und ist mir noch sehr im Gedächtnis.

@Yvonne: Ich habe Deinen Lesebericht hier im Forum und auf Deinem Blog sehr genossen. Hab vielen Dank dafür! Erfreut habe ich festgestellt, dass es von dem Krimi „Tödliches Rendezvous - Ein Wien-Krimi" ein Kindle-ebook gibt. Ich habe mir gleich interessehalber mal eine Leseprobe schicken lassen.
Auf die Rezension zu "Unser Vater Charles Dickens" freue ich mich schon sehr. Es wäre schön, wenn Du sie im Dickens-Thread erwähnst und verlinkst, so vervollständigt sich der Thread.

@Steffi: Danke für Deine aufschlussreichen Gedanken zu den möglichen Schwierigkeiten in der Übersetzung von „The Sea“. Wo 1:1 Übersetzungen nicht möglich sind, wird es immer schwierig.

Ja, ein schönes Gefühl, „Anna Karenina“ nun vollendet zu haben, auch wenn ich mich sehr gern darin aufgehalten habe. :-)
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Leseerlebnisse 2012 - Ich lese gerade...

Beitragvon Didonia » Mi 7. Mär 2012, 09:29

Moin miteinander,

Interessant finde ich bei Fahrenheit 451 ja schon mal, wie das Buch entstand. Gar nicht mit einem Mal als Roman, sondern vorab als Geschichten. Selbst ein Theaterstück hat er draus gemacht und eine Opernfassung geschrieben.

Was für ein trauriges Leben muss das sein, keine Bücher besitzen zu dürfen. Montag scheint ja ein Geheimnis zu haben, ob es mit Büchern zusammenhängt? Wenn ja, hoffe ich nicht, dass er sich mal verrät. Mit solchen Gesprächen scheint er sich jedenfalls in Gefahr zu begeben:

Montag besah sich die Karten in seiner Hand. „Ich – ich war in Gedanken bei dem Feuer von voriger Woche. Ich dachte an den Mann, dessen Bibliothek wir erledigten. Was geschah mit ihm?“ „Er wurde schreiend in eine Irrenanstalt eingeliefert.“
„Er war doch nicht geistesgestört.“
Beatty ordnete gelassen seine Karten. „Jeder ist geistesgestört, der meint, er könne die Regierung und uns hintergehen.“
„Ich habe versucht mir vorzustellen“, sagte Montag, „wie einem dabei zumute ist. Ich meine, wenn die Feuerwehr unsere Häuser und unsere Bücher anzündet.“
„Wir haben keine Bücher.“
„Aber wenn wir welche hätten.“
„Hast du denn welche?“
„Nein.“ Montag sah über die andern hinweg auf die Wand mit den maschinengeschriebenen Verzeichnissen einer Million verbotener Bücher. Ihre Namen gingen jahraus, jahrein in Flammen auf unter seiner Axt und seinem Schlauch, der nicht Wasser, sondern Kerosin spie.


Montags Entwicklung finde ich sehr interessant. Mit seiner Frau kann er ja wohl schon lange nicht mehr reden. Die ist den ganzen Tag von ihrer Familie an den Wänden umgeben. Lässt sich von Musik und Werbung berieseln. Selbst beim Schlafen hat sie diese Ohrstöpsel in den Ohren. Hat nicht mal mitbekommen, dass sie zu viele Schlaftabletten genommen hat.
Und hat panische Angst, an diesem Leben was zu verändern. Ich bin gespannt auf ihre weitere Reaktion, nachdem Montag ihr die Bücher gezeigt hat, die er versteckt hat.

Auf ein schönes Wortspiel Bradburys bin ich bei Wikipedia gestoßen: Montag ist ein amerikanischer Papierhersteller und Faber kenne ich als Bleistifthersteller.

Ich bin gespannt, wie es weitergeht.
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