mit T.C. Boyle habe ich nun für mich genau das richtige gefunden. Ich bin sehr angetan von seinem Thema in "América" und der Umsetzung in seiner hintergründigen Erzählweise. Das ist absolut etwas für mich, und ich freue mich, dass man mir so beharrlich den Tipp gegeben hat, doch mal von diesem Autor war zu lesen. Jahrelang hatte ich gedacht, dass er nichts für mich ist, das er zu abgedrehte Geschichten erzählt.
@Steffi: Das glaube ich, dass Du Dich freust, dass Maria und ich gleichzeitig zu „América“ gegriffen haben. Da siehst Du mal, welchen Einfluss Du (und Shaftoe etc.) auf uns ausübt!
Und wie Du siehst (im T.C. Boyle-Thread), löst T.C. Boyle schon einige Gedanken in uns aus.
@Maria: Ha ha, ja, die haben uns echt so bearbeitet, dass wir nicht mehr anders konnten, als zu „América“ zu greifen.
Dass Du Dir schon fast Schwimmhäute eingefangen hast, kann ich gut verstehen. Man mag sich gar von der Geschichte lösen. Mir geht es genauso, T.C. Boyle nahm mich vom ersten Augenblick an gefangen.
Freut mich übrigens, dass Du mit meiner Erklärung, warum ich „Wahrheit“ abgebrochen habe, was anfangen konntest. War mir wichtig, dass sich niemand von dem Buch abhalten lässt. Denn es hebt sich wirklich aus der Masse hervor, und hätte mich zu einem anderen Zeitpunkt vielleicht sogar begeistert. Aufs Hörbuch freue ich mich sehr, was auch zeigen sollte, dass ich es alles andere als schlecht fand. Nur lesen musste jetzt für mich nicht weiter sein, dazu lockt zu viel anderes zu sehr. Und „América“ beweist mir, dass ich gut daran getan habe. Dort fühle ich mich richtig aufgehoben, während ich bei „Wahrheit“ das Gefühl hatte, dort gerade lesend nicht zu 100 % sein zu wollen.
@Yvonne: Schön, dass Du jetzt einen guten Griff getan hast mit dem Jugendbuch. Ich fühle mich bei „América“ jetzt auch so richtig wohl, was bei „Wahrheit“ nicht zu 100 % der Fall war.
Meine Entwicklung ist im Punkt Abbruch von Büchern Deiner ähnlich. Und ich freue mich sehr darüber, dass ich das inzwischen so locker sehen kann. Merke ich, dass mich an einem Buch etwas stört, oder das es einfach nicht reicht (es muss nicht mal wirklich schlecht sein), dann breche ich es ab. Bei mir wiegt der Gedanke an all die verlockenden noch ungelesenen Bücher, die ich habe, einfach schwerer, als der Verdruss über dieses eine vergeblich angefangene Buch. Mir ist meine Lesezeit sehr kostbar geworden. So breche ich auch Bücher ab, die eigentlich gar nicht schlecht sind, so wie jetzt „Wahrheit“ von Peter Temple. In solchen Fällen versuche ich aufs Hörbuch umzuschwenken, oft mit Erfolg.
Will sagen: Ich finde es gut, dass Du nicht mehr lange mit Dir haderst, und Dich nicht mehr durch Bücher quälst, und Dir womöglich damit eine vorübergehende Leseunlust einfängst.
Zu Axel Capus: Von ihm habe ich noch nichts gelesen, möchte es gerne aber mal. „Léon und Louise“ wäre vom Thema her auch nicht meine Wahl, obwohl es bei vielen ja sehr gut angekommen ist. Interessant, auch mal eine gegenteilige Meinung zu dem Buch zu hören. Das bestärkt mich in meinem Entschluss mit einem anderen Buch von ihm irgendwann zu beginnen. Mir schwebt „Ein bißchen Frühling“ vor, das ich im Übrigen von einer lieben Freundin mal geschenkt bekam. Ich glaube, sie hat aus Axel Capus‘ Werk das für mich reizvollste herausgesucht.


