Hallo Maria und Doris,
ich finde es immer interessant, welche Aspekte den ein oder anderen an einem Buch stören.
In diesem Fall kann ich mir so ein genaues Bild davon machen, was Dich, liebe Maria, zum Abbruch des Buches von Chirbes gebracht hat. Und einschätzen ob mich selbst dieser Aspekt auch stören würde. Finde ich immer sehr aufschlussreich und ich danke Dir für die genaue Erklärung, was Dich gestört hat.
Ich kann das auch gut verstehen, dass es Dir nicht gefallen hat. Wenn mich persönlich auch solche Dinge nicht stören. In meinem jetztigen Buch ("Und morgen sind wir glücklich" von A. M. Homes) geht es auch derb zu. Doris warnte mich davor. Und ich sehe durch die Postings zu Chirbes auch, dass das gar nicht so unwichtig ist. Denn das empfindet ja jeder anders - abstoßend oder (wenn es zur Geschichte passt) eben nicht abstoßend.
Ging uns ja auch mal bei unserer Leserunde zu Leon de Winters "Leo Kaplan" so. Da ging es ja stellenweise auch etwas derb zu. Das hat einige ja gestört. Mich gar nicht. Aber immer gut den anderen diesbezüglich einschätzen zu können, damit man entsprechend warnen oder drauf hinweisen kann, wenn jemand sich für ein Buch interessiert, von dem man weiß, dass es diesen Aspekt enthält.
Zu Homes "Und morgen sind wir glücklich" passt diese Derbheit. Es ist zwar schon extrem, aber es passt. Es drückt die schiere Verzweiflung aus, in dem das Paar steckt. Finde ich.
Raphael Chirbes ist für mich ein absolut interessanter Autor, seit Du, liebe Doris, von "Krematorium" so begeistert warst! Ich habe es ja glücklicher Weise zu Hause und freue mich schon sehr drauf, wenn die Zeit für das Buch gekommen ist!
