Leseerlebnisse 2025...ich lese gerade...

[steffi]

Ich bin mittendrin in Die Inkommensurablen von Raphaela Edelbauer. Toll geschrieben, tolle Charaktere und ein bißchen Doderer und Joseph Roth (oder macht das einfach das setting?) Ich mag es jedenfalls schon jetzt sehr !

[JMaria]

Ich bin mittendrin in Die Inkommensurablen von Raphaela Edelbauer. Toll geschrieben, tolle Charaktere und ein bißchen Doderer und Joseph Roth (oder macht das einfach das setting?) Ich mag es jedenfalls schon jetzt sehr !

Musst du Doderer und Joseph Roth in den Raum werfen
Klingt ja fabelhaft.

[steffi]

Haha, ja ! Es lag auf jeden Fall am setting, am letzten Tag vor dem Ende des Ultimatums, dem Niedergang des Adels, Beginn der Psychoanalyse, die Straßen Wiens. Raphaela Edelbauer findet aber doch ihren eigenen Stil und auch ein Bewußtsein dafür, dass sich Individuen plötzlich in einer Massenhysterie befinden. Hat mir sehr gut gefallen, auch wenn der philosophisch-mathematische Vortrag gegen Ende erwas schwerer zu begreifen war ! Toll !

[JMaria]

Haha, ja ! Es lag auf jeden Fall am setting, am letzten Tag vor dem Ende des Ultimatums, dem Niedergang des Adels, Beginn der Psychoanalyse, die Straßen Wiens. Raphaela Edelbauer findet aber doch ihren eigenen Stil und auch ein Bewußtsein dafür, dass sich Individuen plötzlich in einer Massenhysterie befinden. Hat mir sehr gut gefallen, auch wenn der philosophisch-mathematische Vortrag gegen Ende erwas schwerer zu begreifen war ! Toll !

Klingt gut !

[Didonia]

Evie Woods: Der verschwundene Buchladen
Aus dem Englischen Von Ivonne Senn

Vordergründig ist es schon mal ein schönes Buchcover und ein Buch mit einem richtig schönen Schnitt. Wie ich es schon lange bei keinem Buch hatte, passt die Buchgestaltung absolut zum Buchinhalt.
Und was für eine Geschichte. Den Rest von über 200 Seiten habe ich heute atemlos zu Ende gelesen. Als ich das Buch zuschlug, war mir, als wenn ich einen Marathon hinter mir hätte.
Es geht um drei Personen: Opaline, der wir in den 1920er Jahren begegnen, die vor ihrem Bruder flieht, der sie reich verheiraten will. Sie schlägt sich nach Paris durch, wo sie fast in die Buchhandlung Shakespeare and Company stolpert und Sylvia Beach kennenlernt. Als ihr Bruder sie auch dort aufspürt, hilft ihr die Buchhändlerin zur Flucht nach Irland.
Martha lebt in unserer Zeit und flieht vor einem sie prügelnden Ehemann. Sie findet Unterschlupf in einem alten Haus einer alten Dame, wird dort aber auch von ihrem Mann aufgespürt.
Und Henry, der auch in unserer Zeit lebt und Martha kennenlernt, recherchiert über Charlotte Brontë.
Das Schicksal der Frauen kann man nur als traurig bezeichnen - wie es früher war und auch heute noch aktuell ist.
Wunderschön die Geschichte um die Bücher. Endlich mal wieder ein Buch, das die Bezeichnung "Bücher über Bücher" hundertprozentig verdient.

Ich reihe das Buch auf Platz 2 hinter 84 Charing Cross Road von Helene Hanff.

Buchinfo
Zu lange waren Opaline, Martha und Henry nur Nebenfiguren in ihrem eigenen Leben.
Doch als diese drei ahnungslosen Fremden einen mysteriösen, verschwundenen Buchladen entdecken, wird alles anders. Dieser magische Ort zieht sie in ihren Bann und lässt sie erkennen, dass ihre eigenen Geschichten genauso außergewöhnlich sind wie die auf den Seiten ihrer geliebten Bücher. Während sie Geheimnisse lüften, tauchen sie in eine Welt voller Wunder ein, in der nichts so ist, wie es scheint.

Buchbeginn
Prolog
Die verregneten Straßen von Dublin waren an einem kalten Wintertag kein Ort, an dem ein kleiner Junge herumtrödeln sollte, außer dieser Junge hatte seine Nase gegen die Scheibe eines höchst faszinierenden Buchladens gepresst. Im Inneren funkelten Lichter, und die bunten Einbände der Bücher lockten ihn, versprachen ihm eine Flucht mit Geschichten voller Abenteuern.

Zitate
"Die Sache mit Büchern ist die", sagte sie. "Sie helfen einem, sich ein größeres und besseres Leben vorzustellen, als man es sich je erträumen könnte."


Ich konnte es nicht erklären, nicht einmal mir, aber Bücher gaben mir ein unnachgiebiges Gefühl von Stabilität und Erdung. Weil die Worte überlebt hatten, würde ich es irgendwie auch tun.


Ein Buch zu lesen ist nur der Anfang - ich will alles darüber wissen. Wer es geschrieben hat, wann und wo und wie und warum. Wer es gedruckt hat, was es kostete, wie es überlebt hat, wo es seitdem gewesen ist, wenn es verkauft wurde, warum und von wem, wie es dorthin gelangt ist... Es gibt keine Grenze dessen, was ich über ein Buch wissen will.


​Du findest es seltsam, dass eine Frau zum Schweigen gebracht wurde? Aus der Geschichte herausgeschrieben wurde? Henry, was hat man dir nur beigebracht?

[steffi]

Mir war nach einem spannenden Buch und so habe ich mir Skyward von Brandon Sanderson ausgesucht. Der schreibt ja sehr viel Fantasy und ich habe auch schon etliche Bücher von ihm gelesen. Diese Reihe spielt aber in der Zukunft. Auf dem Planet Detrius beginnt Spensa eine Ausbildung zur Pilotin, da seit Jahrhunderten Angriffe von einer mysteriösen Alienspezies erfolgen. Die Ausbildung ist hart, zudem gilt Spensas Vater als Feigling im Kampf wodurch ihre Chance auf einen Platz in der Raumschiffflotte aussichtslos ist.
Die Luftkämpfe sind superspannend und dazu kommen noch die Geheimnisse um den Vater und die Aliens !

[steffi]

Mein neues Buch ist von Paul Lynch: Das Lied des Propheten. Nachdem es 2023 den Booker Prize gewonnen hat, wollte ich es unbedingt lesen und glücklicherweise ist es ja dann auch auf deutsch erschienen. Und meine Erwartungen werden nicht enttäuscht, es ist sehr eindringlich, es gibt Gänsehautmomente und ich klappe es auch einfach zwischendrin zu weil es mir zu viel wird. Auch angesichts der aktuellen politischen Lage.

Paul Lnynch erzählt von der Übernahme Irlands durch einen totalitäres, rechtes Regime und die Auswirkungen auf eine fünfköpfige Familie. Durch den Stil (zB ohne Anführungszeichen) wird es noch eindringlicher. Ein überwältigendes Buch !

[JMaria]

Steffi, du hast ja gerade tollen Lesestoff. So ein intensives Lesen ist überwältigend, das kann ich mir gut vorstellen.

Ich komme gerade nicht in den Lesefluss. Die Pflege meiner Schwiegermutter hat sich nochmals intensiviert, das kostet mich gerade viel Kraft.

Wenn ich zum lesen komme, lenkt mich gerade erfolgreich John Irvings „Der letzte Sessellift“ ab. Wieder eine ganz große ausholende Geschichte die Tragik und Komödie gleichermaßen bedient. Halt typisch Irving, mir macht der Roman Freude.

[Petra]

Hallo zusammen,

gestern in der Buchhandlung in Empfang genommen, und heute gleich begonnen: "Das Haus der Türen" von Tan Twan Eng. Ich habe erst den Prolog gelesen und dann noch kurz ins erste Kapitel reingelesen, aber es hat mich gleich verzaubert. So stimmungsvoll und berückend. Ich fühle mich gleich ins koloniale Malaysia versetzt, und habe William Somerset Maugham vor Augen. Ich freue mich sehr auf diesen Roman. Hat Maugham, um den es in dem Roman geht, doch eines meiner Lieblingsbücher ("Der bunte Schleicher") geschrieben.

Vor dem Urlaub hatte ich "Die Schatzinsel" von Robert Louis Stevenson begonnen. Im Urlaub bin ich, wie immer, nicht viel zum Lesen gekommen, konnte es aber beenden. Es hat mir viel Freude gemacht.

@Steffi: "Das Lied des Propheten" scheint ja ein sehr beeindruckendes Buch zu sein. Interessant auch, was du dazu schreibst, dass es gerade im Anbetracht der derzeitigen politischen Lage auch sehr intensiv ist.

@Maria; Wie schön, dass John Irving dich ein bisschen ablenken kann, wann immer sich die Gelegenheit bietet. Schön zu hören, dass "Der letzte Sessellift" auch wieder so schön ist. Ich muss endlich was von Irving lesen. Und dieses Buch liegt ja auch erwartungsvoll bei mir. Aber bei mir wird es ein Winterbuch.

[steffi]

Auf Das Haus der Türen bin ich auch schon gespannt ! Ich freue mich über deine weiteren Leseeindrücke, Petra !

Ich habe mit Der Gott des Waldes von Liz Moore begonnen. In einem Ferienlager für gut betuchte Neuengländer verschwindet ein Mädchen und nach und nach erfährt der Leser mehr über die beteiligten Personen. Ich kann noch gar nicht einschätzen, ob das nun ein Krimi oder ein Gesellschaftsroman ist, auf jeden Fall toll geschrieben und beobachtet !

Vor einiger Zeit hatte ich Preußen von Christopher Clark begonnen. Ein sehr ausführliches Sachbuch über die Geschichte Preußens, das ich im Überschwang beim Besuch der Burg Hohenzollern mitgenommen hatte. Leider ist es mir zu detailliert und kann mich so gar nicht begeistern. Also habe ich nach 300 Seiten beschlossen, es nur noch zu überfliegen. Trotzdem habe ich ein wenig mehr über die Friedriche und Friedrich Wilhelme gelernt