Leseerlebnisse 2012 - Ich lese gerade...

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Re: Leseerlebnisse 2012 - Ich lese gerade...

Beitragvon JMaria » Do 11. Okt 2012, 15:51

Bestens unterhalten habe ich mich mit "Kleine Vogelkunde Ostafrikas", hier hat mir besonders gefallen, dass jedes Kapitel mit einer schönen Vogelillustration eingeleitet wurde und dass man so ganz nebenbei viel über die kenianische Politk, Lebensweise und Gesellschaft erfahren hat.



Hallo Ina,

ich hab's vor ein paar Jahren gelesen und fand es sehr schön :)
Schöne Grüße, Maria
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Re: Leseerlebnisse 2012 - Ich lese gerade...

Beitragvon steffi » Fr 12. Okt 2012, 10:21

Ich bin ziemlich begeistert von Juan Gabriel Vásquez - Die Informanten, es hat sich in eine Richtung entwickelt, auf die ich gehofft hatte !

Die Themen Schuld und Erinnerung im Zusammenhang mit den Exilanten in Kolumbien, wie auch hier sich das Böse der Nationalsozialisten verbreitete und was das alles mit den Menschen macht - toll, wie Vasquez das aufgreift und wieviele Fragen er aufwirft. Alles, ohne besonders melodramatisch zu werden.
Gruss von Steffi

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Re: Leseerlebnisse 2012 - Ich lese gerade...

Beitragvon JMaria » Sa 13. Okt 2012, 17:10

Shaftoe hat geschrieben:
JMaria hat geschrieben:
@Shaftoe,
du hast Hilary Mantels "Brüder" abgebrochen?


yo, bin richtig ärgerlich gewesen (auf mich), hab in das Buch vorher nicht reingelesen, ich kann den Stil nicht ab: 'Er ging die Treppe hinab'/'Sie legte das Tuch zusammen.'/'Das Kind wird nicht alt.' usw. usf. - > ich kann die kurzen Sätze nicht ab.



ja, das muß man mögen oder zumindest überzeugen.


Hab A.L. Kennedy 'Das blaue Buch' begonnen und bin begeistert, könnte auch was für dich sein (Kennedy arbeitet stark mit Bewusstseinsströmungen).



o.k. - der Autorin wollte ich sowieso nochmals eine Chance geben. Ich habe damals für mich das falsche Buch von ihr gewählt (Thematik war Vater-Tochter-Adoptionskonflikt o.ä. ich weiß nicht mehr so genau)


Übrigens wird 'Der Atem der Welt' in der zweiten Häfte verdammt dramatisch und brutal, harter Stoff (wenns auch um einen jungen Burschen geht: meine persönliche Altersbeschränkung würde ich auf 16 Jahre setzen, hier wird nicht behaglich oder friedlich gestorben).

Grüße




gut, dann bin ich gewarnt, sollte ich mich zum Kauf entschließen :-)
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Re: Leseerlebnisse 2012 - Ich lese gerade...

Beitragvon JMaria » So 14. Okt 2012, 11:12

Hallo zusammen,

"Durch dunkle Wälder" von Joseph Boyden entwickelt sich nach 1/3 bereits zu einem Lesehighlight in diesem Jahr.

Zwei Menschen erzählen die Geschichte zweier verfeindeter (Cree) Clans. Der eine Erzähler ist der Onkel, der andere ist die Nichte. Es ist eine Spurensuche nach der verschwundenen Nichte Suzanne. Annie sucht sie in der Großstadt, der Onkel, ein Buschpilot und früher ein leidenschaftlicher Jäger, ist am Heimatort. Beide sind, als die Geschichte beginnt statisch; der Onkel liegt im Koma, die Nichte an seinem Bett. Die Gedanken und Erzählsträngen gehen von dort hinaus in die Wildnis und in die Großstadt.

und doch spürt man den Kern der Aussage bereits zu Beginn des Buches, wenn das Alter müde zum Kämpfen macht und da sind die Nachkommen, speziell Annie, die noch über Kräfte verfügt. Ich denke, am Ende gibt es eine Verknüpfung auf irgendeine Weise.

Ein ganz toll geschriebener Roman.

Lokalisation: Hudson Bay, Kanada.
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Re: Leseerlebnisse 2012 - Ich lese gerade...

Beitragvon Petra » So 14. Okt 2012, 19:08

Hallo zusammen,

Ihr hattet die letzte Zeit ja sehr interessanten Lesestoff. Ich möchte dazu noch einiges äußern.

”Durch dunkle Wälder” von Joseph Boyden: Ich freue mich sehr, dass Du derzeit dieses Buch liest. Mich hatte es damals von Seite zu Seite mehr fasziniert, und auf eine ganz stille Weise hineingezogen in die Geschichte dieser Menschen, und dieser beiden Generationen. Für mich war es damals auch ein Jahres-Highlight, und von dem Autor möchte ich mehr lesen – womöglich auch die anderen beiden Bände dieser Trilogie.

Wie ich damals in meiner [url]Rezension[/url] schon bemerkte, hat Joseph Boyden selbst indianische Vorfahren, und das mag ein Grund sein, warum das Leben der Cree-Indianer so gar nicht plakativ beschrieben ist in diesem Roman.

Ich bin sehr neugierig darauf, was Du weiter über das Buch berichtest, Maria, und ich wünsche Dir eine schöne und intensive Zeit mit Will und Annie.

“Verwesung“ von Simon Beckett: Fast beruhigt es mich ein bisschen, dass Du mit dem 4. David Hunter-Roman nicht so hart ins Gericht gehst wie ich, Bonny. :-) Kürzlich sprach ich noch mit einer Freundin (der unsichtbaren Anja) über die David Hunter-Reihe, und bemerkte, dass ich Band 4 ganz grottig fand. Sie war besorgt und erschrocken, da sie diesen Band noch vor sich hat. Ich kann sie dann nun jetzt beruhigen, dass er nicht bei allen so schlecht weg kommt. Aber ich sagte auch schon, dass kurz nach Erscheinen einige hier im Forum den Band schon gelesen haben, und ihn auch nicht so schlimm fanden wie ich.

“God’s Pocket“ von Pete Dexter: Das Buch fand ich ja grandios komponiert. Allerdings habe ich noch keinen Vergleich zu „Paris Trout“, denn der liegt ja noch ungelesen bei mir. Ich kann mir schon vorstellen, dass der noch mal ein bisschen besser ist. Er ist Pete Dexters bekanntester Roman, und wurde ja auch verfilmt. Wahrscheinlich ist es sein bester. Ich bin schon gespannt darauf, aber auch auf vieles andere von dem Autor.

“Das blaue Buch“ von A. L. Kennedy: Die Autorin interessiert mich schon sehr lange. Ich habe von ihr u. a. „Paradies“ zu Hause liegen, ein Thema (Alkoholismus), das mich sehr interessiert. Wie Dir ihr neuer Roman gefällt, Shaftoe, darauf bin ich sehr gespannt. Ich hoffe Du berichtest weiter. Zu Anfang vermag es Dich ja schon mal sehr zu fesseln, wie ich lese.

“ Die Informante“ von Juan Gabriel Vásquez: Darauf machst Du mich sehr neugierig, Steffi. Das Thema scheint genau etwas für mich, denn mich interessiert ja sehr, welche Auswirkungen (besonders auf die Menschen) der Nationalsozialismus gehabt hat.

“Im Gehege“ von Borger & Straub: Diesen Krimi von dem Autoren-Duo habe ich damals sehr gern gelesen. Hat mich gefesselt, und absolut gut unterhalten. Schön durch Dich daran erinnert zu werden, Ina. Und auch daran, dass ich „Sommer mit Emma“ noch auf meinem SUB liegen habe.

“Stimmen der Angst“ von Dean Koontz: Ich glaube mir würde es auch so gehen. Damals fesselten mich die Thriller von Koontz sehr. Aber heute würde das glaube ich nicht mehr an mich ran kommen, und mir auch zu oberflächlich sein. Einerseits schade, denn es waren so herrliche Schmöker-Stunden. Aber alles hat halt seine Zeit.

"Der Jadereiter" von John Burdett: Das Buch subt bei mir auch schon so lange. Klingt aber vielversprechend, was hier darüber berichtet wird. Und Dir scheint es auch zu gefallen, Turni.
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Leseerlebnisse 2012 - Ich lese gerade...

Beitragvon YvonneS » Mo 15. Okt 2012, 10:11

Hallo zusammen,

ich habe am Wochenende "Der Geiger" von Mechtild Borrmann beendet und war begeistert von dem Buch, soweit man bei der Thematik von Begeisterung sprechen kann. Die bezog sich dann wohl eher auf die Umsetzung und den Erzählstil. Das Buch hat eine ganze Bandbreite von Gefühlen bei mir ausgelöst und ich musste es zwischendurch auch mal weglegen, um das Gelesene zu verarbeiten. Für mich definitiv eines der TOP-Bücher in diesem Jahr. Ich werde das jetzt mal paar Tage sacken lassen und dann eine Rezi zu dem Buch verfassen.

In der Krimi-Abteilung hat dieses Buch allerdings überhaupt nichts zu suchen, denn der durchschnittliche Krimileser ist ganz sicher nicht die Zielgruppe dieses Romans, der übrigens auch richtigerweise "Die Geige" heißen müsste.

Nach diesem Buch brauchte ich dann erstmal etwas ganz anderes, und habe mir jetzt "Department 19 - Die Mission" von Will Hill geschnappt.

@Maria
Ich habe zwar erst 50 Seiten gelesen, aber dieses Buch ist definitiv ein Jugendbuch, genauer gesagt ziemlich blutrünstige und brutale Jugend-Fantasy, keine "Weichei-Vampire" á la "Twilight" sondern eher "Mary Shelly und Bram Stoker lassen grüßen".
Liebe Grüße
Yvonne



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Re: Leseerlebnisse 2012 - Ich lese gerade...

Beitragvon steffi » Mo 15. Okt 2012, 15:31

@JMaria: Durch dunkle Wälder klingt sehr gut, auch interessant, Petra, dass Boyden selbst indianische Vorfahren hat und das Thema somit auch authentisch darstellen kann.

Die Informanten habe ich beendet. Stimmt,Petra, das wäre auch etwas für dein Nationalsozialismus-Projekt. Auch wenn es aus einer ganz anderen Richtung geschildert wird und mehr die Auswirkungen von Denunziation aber auch allgemein aller Handlungen von Menschen zeigt. In diesem Zusammenhang war für mich neu, dass die Amerikaner in Zusammenarbeit mit Kolumbien schwarze Listen anfertigten. Allerdings hatten die Internierten ein wesentlich besseres Leben dort, aber natürlich war auch hier der Denunziation Tür und Tor geöffnet.
Gruss von Steffi

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Re: Leseerlebnisse 2012 - Ich lese gerade...

Beitragvon Bonny » Di 16. Okt 2012, 08:01

Hallo zusammen,

ja, ich stimme zu, Durch dunkle Wälder klingt wirklich sehr interessant.

Ich komme in der Glühenden Dunkelheit nicht so richtig voran, was aber sicherlich nicht am Buch liegt, sondern an meiner fehlenden Ruhe und Zeit... mal wieder... ich brauch wieder Urlaub! ;)

Wünsch euch viel Spaß, bei allem, was ihr lest!
Liebe Grüße,
Sabine

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Re: Leseerlebnisse 2012 - Ich lese gerade...

Beitragvon JMaria » Mi 17. Okt 2012, 10:33

YvonneS hat geschrieben: @Maria
Ich habe zwar erst 50 Seiten gelesen, aber dieses Buch ist definitiv ein Jugendbuch, genauer gesagt ziemlich blutrünstige und brutale Jugend-Fantasy, keine "Weichei-Vampire" á la "Twilight" sondern eher "Mary Shelly und Bram Stoker lassen grüßen".



Danke :-)
dann schließ ich erst mal die Bildungslücke "Dracula" von Bram Stoker, das ich mir kürzlich gekauft habe.
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Re: Leseerlebnisse 2012 - Ich lese gerade...

Beitragvon YvonneS » Mi 17. Okt 2012, 12:05

JMaria hat geschrieben:
Danke :-)
dann schließ ich erst mal die Bildungslücke "Dracula" von Bram Stoker, das ich mir kürzlich gekauft habe.

Das wäre sicher von Vorteil, Maria, weil es hier und da Bezüge zu Stokers Roman gibt.

Für mich entwickelt sich das Buch allerdings mehr und mehr zum "Abbruchkanditaten", denn hier wird nach meinem Empfinden hinter viel zu viel Blut, Leichenteilen und billiger Action eine einfallslose und ziemlich konstruierte mittelmäßige Handlung versteckt.
Liebe Grüße
Yvonne



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