Irland - soeben habe ich Das Familientreffen von Anne Enright fertig.
Was soll ich sagen, wenn ich es nicht für mein Booker-Prize-Projekt gelesen hätte, hätte ich es wahrscheinlich nicht zu Ende gelesen. Positives zuerst: der Stil hat mir gut gefallen, sehr modern, schnell und abrupt wechselnd von Beschreibung der Gegenwart zu Erinnerung zu innerem Monolog, manchesmal unmerklich innerhalb ein paar Sätze. Der Stil wirkt sehr kraftvoll aber auch sehr gewaltig.
Was mir nicht so gefiel, waren die ununterbrochenen sexuellen Bezüge, quasi an jeder Ecke - auch wenn es auch um dieses Thema ging, aber mir war das zu viel. Außerdem empfand ich alles als eine große Anklage mit ein bißchen Selbstmitleid; solche Bücher, die so aggressiv-depressiv sind mag ich nicht besonders. Ich hoffe ja immer, irgendetwas aus meinen Büchern mitzunehmen, wenigstens eine Atmosphäre, aber bei diesem Buch gelingt mir das nicht.
Hallo, Steffi, das gefällt mir gut, was du geschrieben hast. Kann ich gut teilen. Mir waren allerdings mehr diese Todesthemen zu viel, so dass ich in einer Nacht von meinem eigenen Tod geträumt hatte, was ich auf das Buch zurückgeführt habe.
Ich würde es kein zweites Mal lesen wollen, wobei ich schon gut nachvollziehen kann, wie solche Bücher zustande kommen.
Mein Folgebuch wird ein ganz seichtes sein.