Gerade auf dem Nachttisch - Ich lese gerade

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Re: Gerade auf dem Nachttisch - Ich lese gerade

Beitragvon Martina » Mo 10. Nov 2008, 13:50

Huhu Binchen,

"jetzt erst recht" passt besser, denn jetzt habe ich den Spaß! Mir fehlte einfach anfangs der Lesesog. weil es für mich eigentlich mehr Lebensgeschichte als Krimi/Thriller ist. Anfangs habe ich noch auf den Mord gewartet. Das tue ich jetzt schon lange nicht mehr. Wäre auch blöd, denn dann wäre ich nur am Warten. *g* Jetzt finde ich es auch richtig spannend und will unbedingt wissen wie es weitergeht. Und interessant finde ich auch, wie sehr Erwartungen den Lesegenuss schmälern können. Ich bin da sehr anfällig für. :x
Liebe Grüße
Martina
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Re: Gerade auf dem Nachttisch - Ich lese gerade

Beitragvon Rachel » Mo 10. Nov 2008, 14:57

Hallo zusammen,

@Steffi:
Was Du über den O'Nan schreibst klingt ausgesprochen interessant, finde ich. Erst einmal werde ich zwar "Letzte Nacht" lesen, aber bei Gefallen bleibt "Abschied von Chautauqua" sicherlich auch nicht lange auf meiner Wunschliste. :)

Ich habe gestern Abend mit "The Optimists / Die Optimisten" von Andrew Miller begonnen. In Deutschland scheint das Buch irgendwie untergegangen zu sein, zumindest findet sich bei Amazon.de bisher keine einzige Rezension (und dabei ist das Buch schon Anfang 2007 erschienen), meine englische Ausgabe ist dafür auf der Rückseite vollgepackt mit begeisterten Kommentaren und zu Recht, finde ich bisher.

Hauptfigur ist der Fotojournalist Clem Glass, der traumatisiert aus Afrika nach London zurückgekehrt ist und nicht mehr mit seinem Leben klarkommt, bis er von seinem Vater gebeten wird, sich um seine psychisch kranke Schwester zu kümmern.

Der erste Satz des Buches lautet: "Nach dem Massaker bei der Kirche von N. flog Clem Glass heim nach London", und ähnlich knapp und prägnant ist das Ganze bisher geschrieben. Dabei gibt es immer wieder Sätze und Beobachtungen, die ich mehrmals lesen musste, weil ich sie so gelungen fand. Auch die Beschreibung Clems finde ich bisher sehr eindrucksvoll.

Hoffentlich geht das Buch ähnlich vielversprechend weiter. :)
Liebe Grüße,
Rachel

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Re: Gerade auf dem Nachttisch - Ich lese gerade

Beitragvon Petra » Mo 10. Nov 2008, 15:20

Liebe Martina und Rachel,

Martina, das mit den Erwartungen kann einem wirklich einen üblen Streich spielen. Mit Erwartungen stehe ich mir zum Glück seltener im Weg. Kann passieren, aber ist bei mir wirklich selten. Ich kann mich ganz gut auf eine etwas andere Geschichte einlassen, wenn sie mich auf ihre Art fesselt. Wie schön, dass Dir der Dreh hier gelungen ist! Wäre ja schade, da es Dir jetzt doch so ausnehmend gut gefällt! (Am Rande: Du machst mich jetzt auch noch neugierig darauf! Ich versuche ja schon schneller zu lesen... aber so viele interessante Bücher... ich komme einfach nicht nach! *g* Aber auf "Die Röte der Jungfrau" freue ich mich auch schon ganz doll! Und Binchen: Ja, ich dachte bei der Inhaltsangabe ja auch schon an Steffi wegen des Rosengartens! :) )

Rachel, das Buch sagte mir wirklich gar nichts. Aber was Du über "Die Optimisten" schreibst, klingt wirklich gut! Noch bin ich um eine Notiz auf meinem Wunschzettel herumgekommen (aber nur weil ich so viel interessantes auf meinem SUB tummelt), aber wer weiß wie lange. Halte uns hier bitte auf dem Laufenden, ja?

Übrigens: Stewart O'Nans "Letzte Nacht" wird ja eventuell mein neues Buch. Entscheidet sich heute Abend, ob es in meine derzeitige Lesestimmung passt oder nicht. Nach "Grabesgrün" etwas zu finden, was sich als Anschlusslektüre gut eignet, ist ja nicht so einfach! ;-) (Ich bin jetzt durch. Und mir hat es genauso ausgezeichnet gefallen wie Dir, liebe Rachel! Ich habe schon lange nicht mehr einen so dichten Krimi - ich würde es auch nicht als Thriller bezeichnen - gelesen, mit so eigenwilligen und interessanten Figuren. Auch die Auflösung hat mir eingeleuchtet. Fand ich stimmig und auch nicht zu glatt... so dass es authentisch war. Wie es für die Figuren in den nächsten Bänden weitergeht, darauf bin ich sehr gespannt! Ich bin beeindruckt vom Thema Lügen/Täuschung und wie Tana French das hier konsequent umgesetzt hat. Das ist ihr was mich betrifft ausgezeichnet gelungen! Ein für mich wunderbares Buch, in dem Szenen und Stimmungen manchmal regelrecht spürbar wurden. Ich bin heilfroh, dass ich es gelesen und nicht nur gehört habe.)
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Gerade auf dem Nachttisch - Ich lese gerade

Beitragvon steffi » Mo 10. Nov 2008, 17:56

Binchen hat geschrieben:... @Steffi - kennst Du die Rose: Röte der Jungfrau? Ich hab mir die Geschichte nämlich als 'in Deinem Garten' stattfindet zusammengeträumt.


*ggg* Leider gibts so eine Rose nicht, aber ich tippe auf eine blöde Übersetzung, nämlich von Maidens Blush (großer Busch, einmalblühend im Juni, hellrosa, guter Duft). Und ja, die heisst auch in Deutschland Maidens Blush und keinesfalls Röte der Jungfrau, denn Rosennamen kann man nicht einfach so übersetzen. *ichlachmichgradweg*

Obwohl - Maidens Blush hat viele Synonyme, in Zeiten des Internets hätte man da ja mal gucken können (hoffentlich blüht die Rose wenigstens nicht auch noch im Herbst :lol: ), Nymphenschenkel wär doch auch was gewesen:
http://www.helpmefind.com/plant/l.php?l=2.4071.1
Gruss von Steffi

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Re: Gerade auf dem Nachttisch - Ich lese gerade

Beitragvon Petra » Di 11. Nov 2008, 09:43

Hallo zusammen,

oh Steffi, das ist ja schade, dass hier ein Rosenname verwendet wird, den es gar nicht gibt. Liegt es an der Übersetzung (weiß das jemand?).

Ich habe mir auch neuen Lesestoff gesucht. Über einen Umweg habe ich auch neuen Lesestoff gefunden, der mir für mich im Moment geeignet erscheint.

Der Umweg: Gestern Abend hatte ich 1 Stunde Lesezeit. Und habe mir Stewart O'Nan (Letzte Nacht) und Nicci French (Bis zum bitteren Ende) mit auf die Couch genommen. Und mein Vorsatz war: Stewart O'Nan. Ich nahm es und las rein. Packte mich nicht. Ich dachte: Gut, manchmal muss man ja 2 oder 3 Seiten lesen, bis man ein wenig drin ist. Das machte ich. Nichts. Und dann las ich noch weiter. die volle Stunde. Ich bin bis Seite 30 gekommen und habe dann entnervt aufgegeben. Ich muss einsehen, dass es nichts für mich ist. Mindestens im Augenblick (kann mich anstrengender Lektüre nur schwer widmen... geht aber schon um einiges besser. Hätte ich gemacht. Aber nicht um jeden Preis), aber ich glaube sogar, dass er mir auch sonst nicht liegen wird. Mir sind seine Schilderungen viel zu kalt und zu sparsam. Steffi beschrieb kürzlich irgendwo seinen Schreibstil ganz passend. Er schreibt nicht mehr als nötig. Und - so habe ich es empfunden - noch nicht einmal das (also weniger als nötig). Da passierte bei mir im Kopf nicht mehr viel. Ich konnte mir das Red Lobster nicht vorstellen. Die Figuren auch nicht. Zahllose Namen - ohne Gesichter. Die Stimmung diesen letzten Tages für die Angestellten in dem Restaurant kam in mir überhaupt nicht auf. Schade. Ich hätte mir das sehr nett vorgestellt. Aber O'Nan und ich haben leider keine Verbindung. Es tut mir immer leid, wenn ein Buch, das sich für mich sehr interessant anhört, einfach nicht an mich rankommt. Zumal wenn bei vielen beim Lesen mehr passiert ist. Aber er scheint mir wirklich nicht zu liegen.

Ich war dann leicht frustriert. Griff mir mein zu Hause-Buch (Das Museum der Unschuld) und wollte mich daran etwas trösten, doch als ich eine halbe Seite gelesen hatte, kam auch mein Freund nach Hause. Und den Lese-Abend habe ich damit beendet. Aber merkwürdig: Mit den paar Zeilen hat Pamuk mich schon wieder ein bisschen aufgebaut. Mit seiner warmen Art zu erzählen - sie liegt mir. So werde ich "Das Museum der Unschuld" zu Hause in kurzen Etappen lesen (stört mich komischer Weise bei dem Buch nicht. Ich bin immer wieder sofort mittendrin, auch bei diesen Mini-Ausflügen in die Geschichte). Und mein neues Unterwegs-Buch unterwegs. Bis die Spannung wieder so unerträglich wird, dass ich es auch zu Hause auspacken muss! ;-)

Somit ist mein neues Unterwegs-Buch seit heute Morgen: Nicci Frenchs "Bis zum bitteren Ende". Britti und Martina, Ihr seid schuld! ;-)

Aber schön: Ich bin sofort drin gewesen. Bin auf Seite 15. Dario und Davy haben Astrid gerade von der Straße aufgesammelt. Ihre Figur ist schon auf den ersten Seiten wieder so beschrieben, dass ich mich wunderbar in sie hineinversetzen kann. Das wird für nach "Grabesgrün" genau richtig sein. Und als Unterwegs-Buch eignet sich leichter Lesestoff eh am besten. (Martina: Ich übertöne die letzte Zeit mit Vorliebe die Geräuschkulisse in der S-Bahn mit Deiner Entspannungsmusik. Die Musik verschafft mir zusätzliche Lese-Zeit. Denn ich könnte mich sonst oft nicht richtig auf mein Buch konzentrieren. Danke nochmal dafür!)
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Gerade auf dem Nachttisch - Ich lese gerade

Beitragvon steffi » Di 11. Nov 2008, 10:08

Hallo Petra,

schade, dass dich O'Nan nicht packt. Magst du Naturalismus oder Realismus generell nicht so ? z.B. Zola, Ibsen, Flaubert, Fontane ...
Kann schon sein, dass dich generell diese Art nicht so anspricht, vielleicht fehlt dir die Poesie ?
Gruss von Steffi

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Re: Gerade auf dem Nachttisch - Ich lese gerade

Beitragvon Petra » Di 11. Nov 2008, 10:49

Hallo Steffi,

das kann ich Dir nicht sagen, da ich von allen aufgezählten Autoren noch nichts gelesen habe. Fontane und Flaubert würde ich aber gern versuchen. Zola weiß ich nicht. Aber Ibsen glaube ich eher nicht.

In Fontanes "Effie Briest" und "Unwiderbringlich" habe ich gerade mal (beim Projekt Gutenberg) reingelesen. Nein, das würde mich auf Anhieb jetzt nicht abschrecken. Da finden Dialoge statt und genaue Beschreibungen. Das fand ich bei O'Nan nicht. Auf den von mir 20 gelesenen Seiten fragte sich Manny nur wer wohl zu spät kommt, wer pünktlich. Dann taucht mal wieder jemand auf. Ein Name - mehr leider nicht. X verrichtet diese Tätigkeit (z. B. Gemüse schneiden). Y jene. Z wieder eine andere.
Der Text war mir viel zu zerrissen. Die Szenen kalt, emotionslos und leblos. Und es passiert ja eigentlich gar nichts. Außer dass Manny sich manchmal denkt: Dies oder jenes mache oder sehe ich zum letzten Mal. Und diese oder jenen nehme ich mit in das andere Restaurant (5 Leute behalten ja einen Job). Und Überlegungen, ob die, die er mitnimmt sich loyal zeigen oder nicht. Er geht davon aus. Aber einige kommen dennoch nicht (zumindest sind sie schon zu spät). Andere, die entlassen werden, überraschen ihn und kommen. Aber alles in vollkommen nüchterne Sätze verpackt. Ohne Gefühl. Das kam überhaupt nicht an mich heran. Und von dem Restaurant wusste ich nur, dass es Neonröhren als Beleuchtung hat. Und dunkle Nischen. Mich wundert nicht mal, dass das geschlossen wird. Ich fühlte mich als Leser dermaßen unwohl dort...

... komisch. Ich weiß auch nicht, warum meine Leseerfahrung da eine so andere ist als Eure (Marias und Deine). Was hat Euch daran so sehr gefallen? Würde mich interessieren, wie das auch anders wirken kann.

Auch bin ich sehr gespannt, wie das Buch auf Rachel wirken wird. Sie möchte es ja auch gern lesen. Rachel, hast Du es schon zu Hause?

Annie Proulx ging in "Schiffsmeldungen" ja auch sehr sparsam mit Worten um (auch mit Emotionen - sie war ja kein Stück rührselig, sehr sachlich und kühl). Beschrieb manchmal mit einem einzigen Wort etwas. Da bauten sich erstaunlich intensive Bilder in mir auf. Es ist also wohl nicht so, dass mir diese sparsame Schreibart so gar nicht liegt. Aber O'Nan kam mir zudem so kühl herüber. Es fehlte gewiss die Poesie (hast Du gut ausgedrückt), aber auch Wärme, Gefühle. Die Gefühle können gern auch spärlich beschrieben sein. Aber für mich war da so gut wie gar nichts rauszuspüren.
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Gerade auf dem Nachttisch - Ich lese gerade

Beitragvon JMaria » Di 11. Nov 2008, 11:02

Hallo Petra,

Petra hat geschrieben:Ich weiß auch nicht, warum meine Leseerfahrung da eine so andere ist als Eure (Marias und Deine). Was hat Euch daran so sehr gefallen? Würde mich interessieren, wie das auch anders wirken kann.


[Stewart O'Nan: Letzte Nacht]
mir gefiel, dass der Autor ganz behutsam an die Charakteren im Roman angeht. O'Nan seziert ihre Beweggründe, insbesondere die von Manny dem Geschäftsführer, der seine Loyalität an diesem letzten Abend zur Perfektion bringen möchte. Langsam geht es Schicht um Schicht in die Tiefe der Emotionen. Äußerliche Beschreibungen der Personen scheinen dabei nur noch eine Nebenrolle zu spielen.

Die Atmosphäre bringt das Wetter, die Düsternis, das Neonlicht. Vom leichten Schneefall zum Schneesturm.

es passiert nicht viel an Handlung, doch im Menschen selbst gibt der Autor fast schon schonungslos einen Seeleneinblick und von erloschenen Träumen.

Liebe Grüße
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Re: Gerade auf dem Nachttisch - Ich lese gerade

Beitragvon Petra » Di 11. Nov 2008, 11:15

Hallo Maria,

Danke für Deine Empfindungen zu dem Buch. Vielleicht schaffe ich es ja, mich noch weiter durchzukämpfen. Denn leider war es dann später nur noch ein Kämpfen. Schade.

Dass nicht viel an Handlung passiert, hatte ich mir im Vorfeld schon gedacht. Aber ich hatte angenommen, dass man als Leser tiefer in die Empfindungen der Figuren einsteigen kann. Wie Du es schreibst, kommt es dazu noch, weil O'Nan die Gefühle Schicht für Schicht freilegt.

Die Atmosphäre hatte ich mir netter vorgestellt. Aber die, die rüberkommt, ist schon die, die Du beschreibst - auch für mich: düster und das kalte Neonlicht. Das hat andererseits aber auch schwer dazu beigetragen, dass ich mich dort gar nicht wohl gefühlt habe. Vielleicht falscher Zeitpunkt für das Buch? Brauche vielleicht im Moment mehr Wärme und Leben? Ich könnte mir vorstellen, dass das meine Abneigung noch verstärkt hat. Aber ob ich jemals warm mit dem Autor werde, weiß ich zum heutigen Zeitpunkt nicht. Schade.

Aber da es ja ein dünnes Buch ist, schaue ich vielleicht immer mal wieder kurz rein. Vielleicht schaffe ich es bis zum Ende und vielleicht kommen noch andere Gefühle beim lesen hoch. So weiß ich jetzt wenigstens schon mal, wo Deine Faszination lag.
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Gerade auf dem Nachttisch - Ich lese gerade

Beitragvon Martina » Di 11. Nov 2008, 11:23

Petra schrieb:
(Martina: Ich übertöne die letzte Zeit mit Vorliebe die Geräuschkulisse in der S-Bahn mit Deiner Entspannungsmusik. Die Musik verschafft mir zusätzliche Lese-Zeit. Denn ich könnte mich sonst oft nicht richtig auf mein Buch konzentrieren. Danke nochmal dafür!)


Liebe Petra,
das freut mich sehr, dass Dir die Musik Lese-Zeit verschafft. Mir ging es ja auch so, dass ich mich schwer konzentrieren konnte, wenn aus den Nachbarwohnungen Geräusche klangen, die mich irgendwie nervten. Genauso bin ich dann ja auch dazu gekommen, Entspannungsmusik anzuschalten. Damit kann man störende Geräusche wirklich gut ausblenden und sich auf seine Lektüre konzentrieren. Ich freue mich, dass es Dir auch hilft!
Liebe Grüße
Martina
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