Veränderte Papierqualität - ausschlaggebend?

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Veränderte Papierqualität - ausschlaggebend?

Beitragvon Petra » So 14. Feb 2010, 22:58

Hallo zusammen,

ich konnte am Freitag in einer Buchhandlung in "Durch den Wind" von Annika Reich reingelesen, nachdem Doris mich hier sehr neugierig auf das Buch gemacht hatte. Es ist als HC beim Hanser Verlag erschienen.

Normaler Weise störe ich mich nicht so schnell daran, wenn ein Buch zuvor als HC rauskommt und ich dann das doppelte von einem TB-Preis dafür zahlen muss. Nehme ich in Kauf, wenn mich der Inhalt interessiert. Denke auch nicht groß drüber nach, dass ich ja die Hälfte sparen würde, wenn ich aufs TB warten würde. Besonders nicht, wenn ein Buch dann auch noch schön gemacht ist. Bei Hanser hatte ich bislang immer das Gefühl ein wirklich besonders gestaltetes HC in Händen zu haben. Schöne Umschlaggestaltung (gefällt mir zumindest) haben sie meist und auch eine schöne Papierqualität. Recht dünne Seiten und eine helle Papierfarbe. Fasste sich auch gut an.

Jetzt habe ich bei "Durch den Wind" und beim neuen Pamuk "Das stille Haus" (wie ich gelesen habe, gar kein neuer sondern ein frühes sog. Meisterwerk) gemerkt, dass die Papierqualität total schlecht war (dicker und weniger hell und weniger glatt), gegenüber der gewohnten Qualität. Das hat mich echt enttäuscht. Der Unterschied zwischen der HC-Ausgabe von "Das Museum der Unschuld" und "Das stille Haus" ist frappierend.

Das war der Grund, warum ich "Durch den Wind" doch erst mal liegen gelassen habe. Ich weiß nicht, ob ich wirklich bis aufs TB warten will. Aber die Papierqualität hat mich jetzt erst mal vom Kauf abgehalten.

Wie geht Euch das? Beeinflusst Euch die Papierqualität beim Kauf? Und wie nehmt Ihr es auf, wenn ein Verlag seine Qualität diesbezüglich herunterschraubt? Das würde mich sehr interessieren! Und gibt es Beispiele, bei denen Euch das mal aufgefallen ist?

Positiv aufgefallen ist es mir kürzlich bei der Klassiker-Edition beim Fischer Verlag. Die Papierqualität beim Fischer Verlag fand ich immer nicht so sehr hervorragend. Aber bei der Klassiker-Edition ist sie sehr gut! Das hat mich davon überzeugt einige Bücher aus der Edition kaufen zu wollen.

Ich bin gespannt auf Eure Wahrnehmungen zu dem Thema. Und auch auf Beispiele gespannt. Und ich würde auch gern wissen ob jemandem das mit den HCs von Hanser auch schon aufgefallen ist.
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Veränderte Papierqualität - ausschlaggebend?

Beitragvon Binchen » So 14. Feb 2010, 23:20

Liebe Petra,

echt? So mies die neue Papierqualität? Ich habe mit Hanser meistens inhaltliche Probleme, ich kaufe da nur noch, wenn ich mich ausgiebig vom Inhalt überzeugt habe, weil ich zu oft merken musste, dass sie nicht das veröffentlichen, was mir so liegt.

Aber zu Deiner Frage kann ich auch was sagen. Die Fischers hatte ich ja neulich auch am Beispiel der Frau in Weiß in der Hand - Von der Qualität hätte ich wirklich gerne mehr.
Bei schlechte Qualität bin ich noch weniger gewillt ein neues Original zu kaufen, als sonst schon.

Da kann ich dann nochmal besonders gut warten, ob nicht doch ein schönes TB rauskommt - oder ich warte dann auf Tauschangebote. Zum Kauf kann ich mich dabei nur überreden, wenn ich den Inhalt unbedingt sofort lesen will.


Glattes helles stabiles Papier mag ich auch gern.
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Re: Veränderte Papierqualität - ausschlaggebend?

Beitragvon Trixie » Mo 15. Feb 2010, 14:01

Hallo Petra,

an Papierqualität bei meinen Romanen stört mich im Grunde nur dieses extrem dicke, faserige Papier, daß früher (jetzt auch noch?) z.B. von Goldmann so gerne für seine Taschenbücher genommen wurde und ein 300-Seiten-Buch auf die Dicke eines Romans wie "Vom Winde verweht" aufgeplustert hat. Das fühlte sich wirklich nicht sonderlich schön an.

Ansonsten habe ich auch schon alles erlebt und störe mich an nur wenigen Varianten. Manchmal muß das Papier eben so dünn sein wie in meiner Bibelausgabe oder wie in den manesse/dtv-Ausgaben, die ich habe: Homer, Austen, Bronte... Damit kann ich gut umgehen, obwohl ich dort schon etwas mehr aufpassen muß, wie ich umblättere. Dafür liegen die Bücher gut in der Hand, und es ist ein richtiger Genuß, das Papier zu berühren. Ja, diese Qualität mag ich.

Gruß,
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Re: Veränderte Papierqualität - ausschlaggebend?

Beitragvon Josie » Mo 15. Feb 2010, 20:24

Hallo Petra,

mir geht es da genauso wie Trixie. Hauptsächlich fällt mir da auch Goldmann ins Auge, bei denen sich die Papierqualität teilweise wirklich unangenehm anfühlt und auch unansehnlich ist und mit der Zeit auch immer schmuddeliger wirkt.

Ansonsten mag ich es auch gerne, wenn das Papier sehr dünn und ganz glatt ist.

Insgesamt bin ich jedoch, was die Papierqualität anbetrifft, nicht sonderlich empfindlich und letztendlich würde sie mich von keinem Kauf abhalten. Wobei man dazu sagen muss, dass ich, bis auf ganz besondere Bücher, die ich unbedingt haben möchte oder die ich in Ehren halte, eher ein Taschenbuch-Fan bin. Insofern fällt dann zumindest die Überlegung weg, ob man für schlechte Papierqualität auch noch wirklich so viel Geld für ein HC ausgibt. Bei TBs fällt die Entscheidung dann ohnehin leichter.
Liebe Grüße
Claudia


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Re: Veränderte Papierqualität - ausschlaggebend?

Beitragvon Petra » Di 16. Feb 2010, 10:50

Hallo zusammen,

Binchen hat geschrieben:echt? So mies die neue Papierqualität?


So mies dann auch wieder nicht. Aber ein gravierender Unterschied zu den vorherigen Ausgaben. Das finde ich echt schade! Denn gerade die Hanser Bücher fand ich dann optisch so schön, dass ich mich da gern mal zu einem HC habe verleiten lassen. Das wird mich in Zukunft dann jetzt öfter abhalten.

Bei "Durch den Wind" hat es mich jetzt letztendlich nicht abgehalten, da ich es zu dringend haben wollte. Habe es mir eben bestellt. Aber nicht jedes Buch ist so dringend. Und wenn der Pluspunkt eines schönen HCs nicht mehr gegeben ist, dann mag ich da nicht immer zugreifen.

Finde ich einfach immer schade, wenn man beobachtet wie Verlage - gerade solche, die gern den Anschein vermitteln wollen, dass man es mit etwas edlem, besonderem zu tun hat - da in der Qualität nachlassen, bzw. Kosten sparen wollen.

Binchen hat geschrieben:Bei schlechte Qualität bin ich noch weniger gewillt ein neues Original zu kaufen, als sonst schon. [...] Zum Kauf kann ich mich dabei nur überreden, wenn ich den Inhalt unbedingt sofort lesen will.


Ja genau. Bei allem was warten kann, wartet man dann lieber. Denn der Anreiz dass man wenigstens dann ein sehr schönes HC hat, ist weg.

Trixie und Josie, ja da stimme ich Euch auch zu: Ich habe auch eine Schwäche für glattes, feines, dünnes Papier. Es ist wirklich ein Genuss solche Seiten zu berühren.

Und dieses faserige, aufgeplusterte Papier, das sich zudem noch schnell verfärbt, mag ich auch überhaupt gar nicht! Und es nimmt mir - muss ich gestehen - auch ein wenig meinen Lesespaß! Am häufigsten und unangenehmsten fällt mir das bei Droemer/Knaur auf.
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Veränderte Papierqualität - ausschlaggebend?

Beitragvon JMaria » Di 16. Feb 2010, 11:26

Hallo zusammen,

ich achte selten auf die Papierqualität, außer sie ist wirklich auffallend unschön. Somit bin ich eher nicht so aufmerksam, außer es sticht mir wirklich ins Auge.

Allerdings ist mir beim Hanser Verlag tatsächlich die gelbiche Tönung des Papiers beim Buch "2666" aufgefallen und ist mir nicht so gefällig, auch wenn das Papier an sich, sich dennoch gut anfühlt.

Viele Grüße
Maria
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Re: Veränderte Papierqualität - ausschlaggebend?

Beitragvon AnjaB » Di 16. Feb 2010, 18:41

Hallo Petra,

bei dieser Frage kann ich mich Binchen und Maria anschliessen:
ich kann nicht behaupten, dass mir solche Sachen jetzt ganz bewusst auffallen und mich vom Kauf abhalten.

Bisher ist es mir erst einmal aufgefallen und das war ein amerikanisches Paperback, da bin ich einfach mal davon ausgegangen, dass das in den USA normal ist. :roll:

Ausserdem kenne ich das von der Arbeit, es ist schon bemerkenswert wie unterschiedlich die Papierqualitäten eines Verlages sein können, wobei es dann davon abhängt ob so ein Buch "auf Dauer" oder auf "in 12 Monaten kommt die neue Auflage " ausgelegt ist, wenn ich da das eine oder andere Buch mal REvue passieren lasse.

Nun bin ich ja bei dieser Frage eh sehr geduldig, lese ja auch viel Bibliotheksbücher und kaufe viel gebrauchtes.

Abhalten lassen würde ich mich höchstens, wenn der Gesamteindruck des Buches insgesamt leidet und der Preis nicht angemessen erscheint.

LG
AnjaB
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Re: Veränderte Papierqualität - ausschlaggebend?

Beitragvon steffi » Mi 17. Feb 2010, 10:34

Grade bei HC achte ich doch auch auf die Papier- und Druckqualität. Es fühlt sich einfach viel besser an, wenn man ein Buch mit gutem Papier liest. Ob das jetzt dick oder dünn ist, spielt für mich nicht so die Rolle, aber es muss sich einfach angenehm und glatt anfühlen. Bei schlechterem Papier würde ich mir auch überlegen, ob ich das Buch unbedingt haben muss.

Genauso wichtig, oder noch wichtiger finde ich die Druckqualität. Da schaue ich auch oft genauer hin. Gravierendes Beispiel war, dass die schönen Penguin-Classic-TBs, die mit dem schwarzen Einband, in den Buchläden verschwanden zugunsten einer viel billigeren Penguin-Edition, mit sandfarbenem Cover. Deren Papierqualität ist so schlecht und der Druck so miserabel, dass auch noch die paar Euro dafür zuviel sind.
Gruss von Steffi

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Re: Veränderte Papierqualität - ausschlaggebend?

Beitragvon Petra » Do 18. Feb 2010, 16:31

Hallo Maria, Anja und Steffi,

da bin ich ja fast beruhigt, dass es noch jemandem bei Hanser aufgefallen ist. Bei "2666" ist Dir also auch diese gelbliche Tönung des Papiers aufgefallen, Maria.

Warum es mich hier bei Hanser besonders stört (bzw. mir so gravierend aufgefallen ist), ist die Tatsache, dass bis vor kurzem deren HCs eine - aus meiner Sicht - sehr schöne und gute Qualität hatten. Wenn dann auf einmal umgestellt wird, wird so deutlich, dass da gespart wird (oder werden muss - was ich verzeihlicher fände). Es nimmt mir aber tatsächlich etwas von meinem Spaß an diesen Büchern. Denn Hanser stand für mich immer für Qualität. Ähnlich würde es mir gehen, wenn Manesse irgendwann auf rauheres, gelberes, dickeres Papier umsteigen würde. Denn die Bücher kaufe ich gern wegen ihrer Optik. Wenn die nicht mehr so toll wäre, würde ich so viel Geld dann nicht mehr so schnell investieren. Denn es gibt ja preiswertere Ausgaben. Oder im Fall Hanser warte ich nun sicher öfter auch mal aufs TB. Schade.

Wie Du schon beschreibst, Maria, ist das Papier nicht wirklich schlecht. Aber auffällig schlechter als vorher. Weil es zuvor eben so besonders gut war.

Auch das mit dem Druckbild, was Steffi hier erwähnte, geht es mir so. Manchmal ist ein Druck so richtig schlecht. Manchmal sogar leseunfreundlich. So etwas fällt mir auch immer sehr auf! Und stört mich dann auch - und hält mich eventuell sogar vom kaufen und lesen ab.

Anja, da hast Du Recht: Es ein Verlag benutzt schon mal unterschiedliche Papiersorten. Je nachdem worauf das Buch ausgelegt ist. Allerdings glaube ich bei der Angelegenheit mit Hanser, dass sie ein preiswerteres Papier für ihre Romane ausgewählt haben. Denn das scheint das komplette Frühjahrsprogramm zu betreffen.

Der Preis ist immer noch angemessen. Ich sehe es im Grunde auch so wie Du: Solange das gewährleistet ist, kann man damit leben. Und fairer Weise muss ich sagen, dass ich von anderen Verlagen auch HCs in solch einer Qualität kaufen würde (wohlgemerkt aber nur wenn es mich dann so stark interessiert, dass ich nicht aufs TB warten will - bei schöner/guter Qualität entscheide ich mich öfter bewusst fürs HC). Bei Hanser ist es mir nur stark aufgefallen, weil sie vormals solch eine ausnehmend schöne und gute Qualität hatten. So ist es mir sehr (natürlich negativ) aufgefallen.

Vielen Dank für Eure Meinungen zu dem Thema!
Liebe Grüße,
Petra


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