Leseerlebnisse 2011 - Ich lese gerade...

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Re: Leseerlebnisse 2011 - Ich lese gerade...

Beitragvon Kessy » Sa 7. Mai 2011, 16:26

Ich habe vor ein paar Tagen,das Ebook von Rosamunde Pilcher"Das blaue Zimmer" durch Zufall im Internet entdeckt.Und da meine Schwiegermutter so von Frau Pilcher begeistert ist,dachte ich mir,das es nicht schaden könnte,wenn ich vielleicht mal etwas von Ihr lese.Und ich muss sagen,das mich dieses kleinen Kurzgeschichten doch ganz amüsant unterhalten haben.Und meine Schwiegermutter hat sich auch gefreut als ich Ihr sagte,das ich ein Buch von Rosamunde Pilcher lese.Nun habe ich es aber durch und ich machen mit meinem Buch von John Grisham "Berufung" weiter.
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Re: Leseerlebnisse 2011 - Ich lese gerade...

Beitragvon Doris » Sa 7. Mai 2011, 17:44

Tja Petra, da hast du dir ein unglaubliches Buch gegriffen. Ich werde dieses Buch nie vergessen, Chirbes' Sprache hat mich schlicht und ergreifend umgehauen und ich wünsche Dir noch tolle Lesestunden.

Eines muss ich noch kurz erzählen: Ich hatte dieses Buch seinerzeit aus der Stadtbücherei ausgeliehen und es waren nur noch wenige Tage bis zum Abgabedatum. Reinlesen oder abgeben? Also gut, dann lese ich eben kurz rein....nun, der Rest ist bekannt, ich konnte/wollte das Buch nicht mehr aus der Hand legen!

Ganz großes Kino!


P.S. Inzwischen bin ich stolze Besitzerin ;)


Liebe Grüße
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Re: Leseerlebnisse 2011 - Ich lese gerade...

Beitragvon Petra » Sa 7. Mai 2011, 18:19

Hallo zusammen,

@Doris: Das Gefühl, es mit einem ganz besonderen Buch zu tun zu haben, hatte ich auch direkt auf der ersten Seite. Grandios in Szene gesetzt. Die Sprache haut einen wirklich um, lässt einen überhaupt nicht mehr los. Erinnerst Du Dich daran, wie er die vor Hitze blitzende Stadt beschreibt? Die Sonne, die sich in allem spiegelt - ich glaube, besser kann man das nicht mehr beschreiben. Und er baut ein Bild auf, als sei die Stadt selbst ein großes Krematorium.

Dass Du Dir dieses Buch anschließend noch gekauft hast, um es auch zu besitzen, kann ich sehr gut nachvollziehen. Es ist gewiss eines der Bücher, die ganz besonders sind.

Und mal wieder bin ich Dir sehr dankbar fürs schwärmen, wer weiß ob es sonst so schnell an die Reihe gekommen wäre. Es hat auf jeden Fall mitgewirkt.

@Kessy: Bei der Schwiegermutter punkten ist nicht verkehrt! ;-) Schön, dass die Pilcher-Geschichten Dir gefallen haben und Du mit Grisham direkt schon was neues in der Hinterhand hast.
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Leseerlebnisse 2011 - Ich lese gerade...

Beitragvon Kessy » Sa 7. Mai 2011, 18:30

@Petra ja Punkten bei der Schwiegermama ist immer gut ;) .Mit John Grisham war ich ja schon angefangen,habe es dann gegen Frau Pilcher ausgetauscht.Aber wie gesagt,nun mache ich mit Herrn Grisham weiter.
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Re: Leseerlebnisse 2011 - Ich lese gerade...

Beitragvon JMaria » So 8. Mai 2011, 10:33

Hallo zusammen,

ich habe "Karnak-Cafe" von Nagib Machfus reingeschoben. Mein erstes Buch von diesem Autor, der 1988 den Literaturnobelpreis erhielt.

Die Gegensätze der Männer und Frauen, die sich in diesem Cafe im Jahr 1967 treffen, könnten nicht größer sein. Alt und Jung, Arm und Reich treffen sich dort. Die unterschiedlichsten Meinungen werden dort diskutiert. Die Studenten und auch die Alten glauben an die Revolution, wenn auch die Alten gerne sagen, dass nicht alles schlecht war vor 1952. Doch dann verschwinden drei junge Stammgäste; und das mehrmals; bei jeder Rückkehr sind sie stiller und verstörter, erst gegen Ende kommen zwei der Studenten zu Wort und erzählen ihre Erlebnisse, von der Folter und den Befragungen.

dieses Gegenüberstellen von Alt und Jung, Vergangenheit und Gegenwart, das Cafe als Symbol; denn in Karnak steht die größte Tempelanlage; auch ein Sinnbild für die Befreiung aus der Kolonialzeit; und nun die Zeit nach der Revolution. Ein Staat der seinen Kindern mißtraut und mißbraucht. Die Verunsicherung nach dem verlustreichen Sechstagekrieg, bestimmt den Alltag. Wo liegt die Zukunft? Im Kommunismus, im Sozialismus, in der Religion, in der freien Marktwirtschaft, oder doch nur wieder Korruption und Polizeistaat? Die Zukunft bleibt im Roman offen.

Wie aktuell ist dies noch heute. Da fragt man sich, wie die jüngste Revolution enden wird, ob die gleichen Fehler wieder gemacht werden. Die Zeitungsberichte vom heutigen Tag über die Gewaltexzesse in Kairo zwischen Moslime und Christen stimmen nachdenklich.

Vielleicht sollten die Ägypter sich den Themen ihres großen Schriftstellers besinnen.

Auszug aus dem Roman "Karnak-Cafe" aus dem Kapitel "Zainab Dijab":

Sie sprach darüber, wie fest sie von den errungenschaften der Revolution überzeugt gewesen war und dass auch die Verhaftung diese Überzeugung nicht erschüttern konnte. "Trotzdem hatte sich etwas verändert. Vor der Verhaftung haben wir gedacht, dass für uns, stark und mutig, wie wir sind, keine Grenzen existieren. Aber danach mussten wir uns eingestehen, das es durchaus Grenzen gibt, und das hat uns viel von unserem Mut und unserem Selbstbewußtsein genommen. Das Hoffen darauf, dass die Zeit es richten würde und alles immer besser werden würde, stellte sich als Illusion heraus. Wir mussten die bittere Erfahrung machen, dass es einen Gewaltapparat gab, der sich über alle Gesetze hinwegsetzen und alle humanistischen Werte mit Füßen treten konnte.

Grüße von
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Re: Leseerlebnisse 2011 - Ich lese gerade...

Beitragvon Barbara » Mo 9. Mai 2011, 14:00

Hallo Ihr Lieben,

zurzeit mache ich mich etwas rar, ich weiß! :oops:

Aber ich habe ein neues Buch gefunden, dass ich zumindest zu lesen begonnen habe: Teresa de la Parra: "Tagebuch einer jungen Damen, die sich langweilt" (Was man von mir zurzeit nicht sagen kann ;) )
Im Moment ist wieder eine arbeitsintensive Phase. Zudem kommt hinzu, dass ich nach einer intensiven Lesephase, gerade von Klassikern, immer einen extremen Wunsch nach Fachliteratur habe. So auch dieses Mal.

Ich lese zurzeit wieder verstärkt Fachliches, was Euch hier sicherlich nicht wirklich interessiert. Außerdem arbeite ich mich auch gerade in einen neuen Bereich ein, sodass es passt.

Daher wundert Euch nicht, wenn ich hier nur mal sporadisch etwas schreibe. Lesender Weise bin ich aber anwesend.
"Das Lesen eines Buches ist die Zwiesprache mit der eigenen Seele!"
B.H.

Liebe Grüße
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Re: Leseerlebnisse 2011 - Ich lese gerade...

Beitragvon JMaria » Mo 9. Mai 2011, 14:54

Barbara hat geschrieben:Hallo Ihr Lieben,

zurzeit mache ich mich etwas rar, ich weiß! :oops:

Aber ich habe ein neues Buch gefunden, dass ich zumindest zu lesen begonnen habe: Teresa de la Parra: "Tagebuch einer jungen Damen, die sich langweilt" (Was man von mir zurzeit nicht sagen kann ;) )


Hallo Barbara,

wenn du Zeit findest, berichte doch bitte. Wir hatten den Roman mal kurz im Thread "Briefroman" erwähnt, (soll ja ein langer Brief an die Freundin sein) doch keiner von uns hatte ihn bisher gelesen.

viewtopic.php?f=2&t=990&p=10033&hilit=Teresa+de+la+Parra#p10033

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Re: Leseerlebnisse 2011 - Ich lese gerade...

Beitragvon Petra » Mo 9. Mai 2011, 15:27

Hallo zusammen,

"Krematorium" beeindruckt mich weiterhin sehr. Allerdings musste ich feststellen, dass man für das Buch unbedingt die volle Konzentration benötigt. Seine Sätze verlangen einem sprachlich und inhaltlich schon einiges ab. Das ging am Wochenende zu Hause deutlich besser, als gestern als meine Migräne leider losbrach und heute, als in der Bahn lautes Stimmengemurmel mich nicht so in den Text festbeißen ließ. Mal sehen, ob ich mir was zum parallel lesen aussuche. Zumal ich Chirbes schon meine ganze Aufmerksamkeit schenken, und seine brillanten Sätze nicht an mir vorbeigleiten lassen möchte.

@Maria: Ein sehr interessanter Bericht über Nagib Machfus' "Karnak-Cafe". Hier scheint er abermals eine interessante Möglichkeit gefunden zu haben, mehrere Stimmen zu Wort kommen zu lassen. Das ist etwas, was mir auch an "Echnaton" sehr gut an ihm gefallen hat. Das gibt ein umfassendes Bild und trägt eine gesammelte Wahrheit in sich. Denn wer weiß schon, wie Echnaton wirklich war? Indem viele Stimmen äußern, wie er für sie war, ergibt sich ein vielstimmiges Bild. Nicht DIE Wahrheit, sondern viele Wahrheiten. Das scheint er hier in ähnlicher Form über ein Thema (Revolution) zu machen, zu dem auch keiner die einzige Wahrheit kennt.

Aber auch was Du schreibst, über seine Gegenüberstellung von Alt und Jung, Reich und Arm, Gegenwart und Vergangenheit, durch all diejenigen, die in diesem Café verkehren, scheint sehr intelligent gemacht.

Auch Deine Frage nach der jüngsten Revolution, und was sie wohl mit sich bringen wird, ist interessant und berechtigt, Maria. Die Ägypter haben wirklich einen großen Schrifsteller, den sie dazu befragen könnten und vielleicht auch sollten. Denn er scheint nachdenklich zu machen. Danke für den Bericht Maria. Sehr aufschlussreich und er macht mir wieder mal Lust auf Nagib Machfus.

@Barbara: Alles klar, dann wissen wir, dass Du mitliest, aber Dich zur Zeit nicht immer meldest. Gut zu wissen.

Dass die Romane zu kurz kommen, wenn die Fachliteratur Dich zu sehr im Griff hat, kann ich gut nachvollziehen. Zumal man manchmal wirklich einen starken Kontrast braucht, wenn man sich einem Bereich (so wie Du in letzter Zeit den Klassikeren) eine zeitlang intensiv verschrieben hat. Wie schön, dass Du aber was für die Momente gefunden hast, kleine Ausflüge in "Tagebuch einer jungen Damen, die sich langweilt" unternehmen möchtest.
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Leseerlebnisse 2011 - Ich lese gerade...

Beitragvon Barbara » Mo 9. Mai 2011, 16:31

Liebe Maria,

danke für den interessanten Hinweis. Ja es stimmt, zumindest beginnt das Buch mit einem sehr langen Brief.

Das Nachwort zu diesem Buch lässt auf ein sehr emanzipiertes Buch, aus damaliger Sicht, hoffen - ein richtiger Skandalroman soll es gewesen sein.

Ich hoffe, dass ich mich dem Buch nicht nur häppchenweise widmen kann, sondern abends doch intensiver lesen kann. Sonst werde ich es wieder zur Seite legen, weil mir das Buch für ein zerstückeltes Lesen zu schade ist.

Übrigens Petra und Britti, wisst Ihr noch, wie ich in den Besitz dieses Buches kam?? ;)
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Re: Leseerlebnisse 2011 - Ich lese gerade...

Beitragvon Petra » Mo 9. Mai 2011, 16:51

Liebe Barbara,

deshalb kommt mir das Buch so bekannt vor! Doch ja, dann weiß ich, wie Du an das Buch gekommen bist! ;-)

Schön, dass wir drüber lachen können! :-)
Liebe Grüße,
Petra


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