Kurz-Biografien von Autoren

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Jurij Brězan

Beitragvon Didonia » Do 21. Apr 2011, 21:53

"Der Mensch ist doppelt in sich, auch für sich selbst.
Ich habe Tausende Wörter auf die Schnur der Jahre gereiht, um am Ende zu erkennen, dass es kein Wort gibt, das ihn in Leib und Seele in Wahrheit wahr benennte."

Jurij Brězan war ein sorbischer Schriftsteller, am 9. Juni 1916 in Räckelwitz bei Kamenz geboren. Seine Bücher schrieb er in sorbischer und deutscher Sprache, sie wurden in 25 Sprachen übersetzt.

Sein Vater war Steinbrucharbeiter und Kleinbauer.
Brězan besuchte ab 1928 das Gymnasium in Bautzen. Von dem Studium der Volkswirtschaft, das er begann, wurde er 1936 ausgeschlossen. Ab 1933 beteiligte er sich am illegalen sorbischen antifaschistischen Widerstandskampf. 1937 emigrierte er nach Prag. Nach seiner Rückkehr 1938 wurde er verhaftet und war bis 1939 im Gefängnis.
In den Kriegsjahren 1942-44 war er Soldat der Wehrmacht und kam in amerikanische Kriegsgefangenschaft.
Nach dem Krieg wurde er Jugendfunktionär der Domowina und trat der SED bei. 1949 wurde er freischaffender Schriftsteller.

1964: Mitglied des Deutschen PEN-Zentrums Ost und West
1965: Mitglied der Deutschen Akademie der Künste
1969 bis 1989: Vizepräsident des Schriftstellerverbandes der DDR

Bis zu seinem Tod, 12. März 2006 lebte Brězan nahe seinem Geburtsort Räckelwitz in Dreihäuser/Horni Hajnk.

Auszeichnungen in der DDR:
1951, 1964 und 1976: Nationalpreis
1973 Literatur- und Kunstpreis der Domowina
1974 Karl-Marx-Orden
1981 Vaterländischen Verdienstorden.
Lesende Grüße, Anne

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Dark, Jason

Beitragvon Didonia » Sa 23. Apr 2011, 14:17

Da ich gerade bei John Sinclair war, fällt mir ein, dass ich auch eine Kurzbiografie über seinen Schöpfer, Jason Dark in petto habe:

Jason Dark wurde am 25. Januar 1945 als Helmut Rellergerd in Dahle, einer kleinen Stadt im Sauerland, geboren. Aufgewachsen ist er jedoch in Dortmund, wo er auch die Schule besuchte, die er mit der Mittleren Reife abschloss. Mit seinem Berufswunsch (Journalist oder Reporter) waren seine Eltern nicht einverstanden. So wurde er Chemotechniker.

In der Freizeit schrieb er Geschichten, nie einen Roman. Als er 1966 zur Bundeswehr eingezogen wurde, schrieb er seinen ersten Roman, einen Cliff-Corner-Krimi für den Bastei-Verlag. 1973 gab er seinen gelernten Beruf auf und trat als Redakteur in die Romanredaktion des Bastei-Verlages ein. Er schrieb Romane - für die Krimiserien Cliff Corner, John Cameron, Jerry Cotton, Kommissar X und Franko Solo, aber auch für Western-Reihen, u. a. für Lassiter.

Autoren suchte der Bastei-Verlag für eine neue Reihe auf dem Gebiet des Horrorromans. Den 1. Band der neuen Reihe „Gespenster-Krimi“ schrieb Helmut Rellergerd, es war der erste Sinclair-Roman.

Der Erfolg stellte sich schnell ein. Jason Dark, so nannte sich der Autor, schrieb jeden Monat vier Heftromane und ein Taschenbuch. Schnell schuf er einen Vorlauf von 20-30 Romanen, alle geschrieben auf einer alten mechanischen Olympia-Schreibmaschine.

John Sinclair wurde zu einer der meistverkauften Roman-Serien in Deutschland wurde, der Erfolg ließ sich auch an den vielen Leserbriefen messen, von denen in seinem Büro in Ordnern mehr als 100.000 in den Regalen stehen. Bei Autogrammstunden schrieb sich Jason Dark die Finger wund, und die Begegnungen mit seinen Fans auf der Frankfurter Buchmesse oder bei Romanheft-Börsen sind für viele Leser unvergessliche Höhepunkte gewesen.

In den achtziger Jahren schrieb er dann unter dem Pseudonym Red Geller für Pelikan 20 Romane einer Jugend-Serie mit Namen "Das Schlosstrio".

1997, erschien der 1000. Heftroman seiner Sinclair-Serie und der erste abendfüllende Film, "Die Dämonenhochzeit", lief im April mit großem Erfolg im Fernsehen, weitere sind von RTL sofort nach der Ausstrahlung in Auftrag gegeben worden.
Zum Jubiläum gibt es noch ein Sinclair- Comic- Album sowie ein phantastisches Computerspiel.

Die Schaffenskraft von Jason Dark ist auch heute, da er die magische Zahl 1000 mit seiner Sinclair- Serie längst überschritten hat, noch ungebrochen. Die Schubladen seines Schreibtisches sind voll von neuen Ideen, mit denen er seine Leser irgendwann überraschen wird.

Er schrieb auch noch unter folgenden Pseudonymen:

John Cameron; Cliff Corner; Jerry Cotton; Damion Danger; Jason Dark; Miriam Dark; John Denver; Red Geller; Everett Jones; Robert Lamont (ein Sammelpseudonym der Professor Zamorra Autoren); Kevin Le John; Dave Morris; Jack Morton; Frederick Nolan; Jack Norton; Jim Prescott; Gerd Reller; Jack Slade; Franco Solo
Lesende Grüße, Anne

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Re: Kurz-Biografien von Autoren

Beitragvon Petra » Sa 23. Apr 2011, 15:06

Hallo Didonia,

das ist ja klasse, ein Porträt zu Jason Dark! :-)

Dass er neben John Sinclair auch Jerry Cotton-Romane schrieb, wusste ich gar nicht. Davon habe ich in der Kindheit mal 2 oder 3 bei meiner Oma in den Ferien gelesen. Kultig! ;-)
Liebe Grüße,
Petra


Ich lese gerade: :lesen:
Rónán Hession - Leonhard und Paul (HC)
Benjamin Stevenson - Die mörderischen Cunninghams. Irgendwen haben wir doch alle auf dem Gewissen (ebook)

Ich höre gerade: :kopfhoerer:
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Re: Kurz-Biografien von Autoren

Beitragvon Didonia » Sa 23. Apr 2011, 20:38

Bis ich seine Kurzbio geschrieben habe, war mir das a<uch neu, Petra :D . Und die letzten zwei 'Tage hatte ich G-Man Jarry Cotton auf den Ohren. Herrlich, die Stimmen von Bruce Willis (Cotton) und John Travolta als sein Kollege und Freund.
Lesende Grüße, Anne

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Re: Kurz-Biografien von Autoren

Beitragvon Didonia » Mo 25. Apr 2011, 16:09

Sigrid Undset
norwegische Romanautorin, Novellistin und Essayistin

Sigrid Undset wurde als Tochter eines berühmten norwegischen Archäologen und einer dänischen Mutter am 20. Mai 1882 in Kalundborg (Dänemark) geboren. Ab 1884 verbrachte sie ihre Kinder- und Jugendzeit in Oslo. Sie besuchte die Handelsschule und wollte eigentlich Malerin werden. Doch nach dem frühen Tod ihres Vaters musste sie sich ihr Brot als Kontoristin verdienen und schrieb nachts ihre Romane. Die berichteten vom Leben der Frauen ihrer Zeit. 1909 erhielt Sigrid Undset ein Stipendium und verwandte es für eine Reise nach Berlin, Rom und Paris.
1912, mit 30 Jahren, als sie schon sehr erfolgreich war, heiratete sie den Maler Svarestadt. Sie bekam vier Kinder, die Familie lebte auf ihrem Gut Gudbrandstal bei Lillehammer. Sofort nach dem Ersten Weltkrieg trat sie der katholischen Kirche bei. Zu der Zeit erschien auch der dreibändige Roman „Kristin Lavranstochter“, der weltberühmt wurde. 1922 erhielt sie eine staatliche Dichterpension, drei Jahre später wurde ihre Ehe geschieden.
1928 wurde ihr für „Kristin Lavranstochter“ der Nobelpreis für Literatur zugesprochen, die Geldsumme, die damit verbunden war, schenkte sie der Caritas.
Während des Zweiten Weltkriegs floh sie 1940 über Schweden, Russland und Japan nach Amerika. In dem Buch „Wieder in die Zukunft“ werden diese Erlebnisse verarbeitet. Erst 1945, als der Krieg zu Ende war, konnte sie in die Heimat, auf ihr norwegisches Gut, zurückkehren. Einer ihrer Söhne fiel in Norwegen als Widerstandskämpfer. Ihre Lebenskraft war gebrochen. Von den Menschen Deutschlands, wo sie die größten literarischen Erfolge hatte, war sie enttäuscht.
Vier Jahre später, am 10. Juni 1949 starb Sigrid Undset in Lillehammer.

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Kristín Marja Baldursdóttir

Beitragvon Didonia » Di 12. Jul 2011, 21:35

Möwengelächter und Die Eismalerin habe ich von dieser Schriftstellerin sehr gerne gelesen. Hier nun eine kleine Biografie:

Am 21. Januar 1949 wurde Kristín Marja Baldursdóttir in Hafnarfjörður geboren. Sie ist eine isländische Autorin.

Sie machte 1970 ihren Abschluss als Lehrerin an der Pädagogischen Hochschule von Island und 1991 ihren Bachelor of Arts (in deutscher Sprache und Isländisch). Es folgten Weitere Ausbildungen in Deutschland und Dänemark. In Reykjavík arbeitete sie von 1975 bis 1988 als Grundschullehrerin. Dann folgte ein Berufswechsel. Sie arbeitete bis 1995 als Journalistin für die Zeitung "Morgunblaðið".

Der erste Roman von Krístin Marja "Möwengelächter" ("Mávahlátur") erschien 1995. Er war ein großer Erfolg und wurde verfilmt. Für "Die Eismalerin", ihr erster historischer Roman, wurde sie für den Nordic Council Literary Prize 2005 nominiert.

Weitere Romane und eine Reihe von Kurzgeschichten folgten.

Kristín Marja Baldursdóttir ist verheiratet und hat drei Töchter. Sie lebt mit ihrer Familie in Reykjavík, wo sie auch arbeitet.

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Eugenie Marlitt

Beitragvon Didonia » Di 12. Jul 2011, 21:42

Eugenie Marlitt (eig. Eugenie John) wuchs als Tochter einer verarmten Kaufmannsfamilie auf. Durch die Unterstützung der Fürstin Mathilde von Schwarzburg-Sondershausen konnte sie die Schule besuchen und von 1844 – 46 ein Gesangsstudium am Wiener Konservatorium aufnehmen. Wegen eines Gehörleidens musste sie die gewünschte Berufslaufbahn beenden und wurde Gesellschafterin der Fürstin.
Sie lebte seit 1863 in ihrer Heimatstadt als freie Schriftstellerin.

Eugenie Marlitt schrieb Unterhaltungsromane. Bevor diese jedoch als Buch erschienen, wurden sie als Fortsetzungen in der „Gartenlaube“ gedruckt. Ihre Bücher wurden in mehrere Sprachen übersetzt. Ihre Familiengeschichten spielen im großbürgerlichen und aristokratischen Milieu und laufen nach einem bestimmten Muster ab. Sie stellt soziale Idyllen dar, in denen ihre Frauengestalten gegen Ungerechtigkeit, Standes- und Besitzunterschiede anzukämpfen haben. Die Geschichten enden mit einer reichen Heirat.
Von den „Leuten aus dem Volk“ wurde jede neue Ausgabe der „Gartenlaube“ mit Spannung erwartet. Die Fortsetzung des Romans „Goldelse“ trieb die Auflage von 100.000 auf 375.000. Über den Ruhm, der sich mit jeder Ausgabe steigerte, war Eugenie Marlitt sehr verwundert. Und der Erfolg blieb ihr bis zum Lebensende treu.

Aber die Literaturkritik disqualifizierte sie umso offener als anspruchslose Unterhaltungsschriftstellerin. Heinrich Clauren (1771 – 1854) warf ihr Rührseligkeit und Literaturkitsch vor.
Doch Gottfried Keller nahm Eugenie Marlitt vor den Angriffen in Schutz: „Ich habe das Frauenzimmer bewundert!“

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Das Geheimnis der alten Mamsell habe ich von dieser Schriftstellerin. Es war mit eines der ersten Bücher, das ich mir nach der Wende gekauft habe, weil eine damalige Kollegin so begeistert davon war.
Lesende Grüße, Anne

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Ivar Aasen

Beitragvon Didonia » Di 12. Jul 2011, 21:46

Von den meisten der Schriftsteller, die ich Euch hier präsentiere, habe ich diverse Briefmarken und Postkarten, also richtig Geld für die Literaten ausgegeben :D

Ivar Andreas Aasen wurde am 5. August 1813 in Ørsta in der Region Sunnmøre, Fylke Møre og Romsdal geboren.

Ivar A. wuchs als jüngster von acht Geschwistern unter ärmlichen Verhältnissen auf. Die Eltern waren arme Pachtbauern. Als er drei Jahre alt war, starb seine Mutter Guri. 1826 starb auch der Vater. Bruder Jon übernahm die Wirtschaft. Ivar musste viel Feldarbeit machen.

Er wurde 1831 Grundschullehrer und konnte das Kulturzentrum in Volda besuchen, wo sich eine größere Bibliothek befand als die im Heimatort. 1833 nahm ihn Pfarrer H. C. Thoresen auf Herøy in seinen Haushalt auf und unterrichtete ihn in allen Fächern, auch Latein, gründlich. Zwei Jahre später wurde er Hauslehrer für die sechs Kinder des Kapitäns Ludvig Daae in Solnør in der Kommune Skodje in der Nähe von Ålesund. Er blieb sieben Jahre und in dieser Zeit eignete er sich gründliche Kenntnisse in Latein, Deutsch, Englisch, Grammatik, Literatur, Geografie, Geschichte und Botanik an. Mit Letzterem beschäftigte er sich intensiv - er hatte eine Sammlung von 500 Pflanzen - und auch mit Grammatik.

1840 zog er zu Pfarrer P. V. Deinboll in Molde, 1841 zu Bischof Jacob Neumann in Bergen.

Ab 1841 gab er diese Beschäftigung mit der Botanikwegen des Forschungsstipendiums für die norwegische Sprache auf.

Er ging nach Trondheim und auf verschiedene Forschungsreisen. Danach erhielt er in Christiania ein lebenslanges Stipendium, das ihm das Gehalt eines Professors bescherte. Das Amt lehnte er aber ab. Dafür gab er die Beschäftigung mit der Botanik auf. Allerdings erlosch das Interesse daran nie. 1860 verfasste er noch einen Artikel „Norwegische Pflanzennamen“.

Ivar Aasen starb am 23. September 1896 in Kristiania

Copyright © 2010 AMS
Lesende Grüße, Anne

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Helene Hanff

Beitragvon Didonia » Do 17. Okt 2013, 14:15

Ein bisschen lernt man Helene Hanff ja aus ihren Büchern kennen. Hier habe ich noch ein paar Infos drum herum:

Helene Hanff wurde am 15. April 1916 (1917?) in Philadelphia, Pennsylvania geboren. Ihr Vater, der als Musical-Komponist gescheitert war, verkaufte Oberhemden. Ihr Englischstudium, das sie 1935 begann musste sie schon ein Jahr später wieder abbrechen und sich eine Arbeit suchen, da die Eltern es nicht mehr finanzieren konnten. Sie arbeitete als Schreibkraft und gewann im selben Jahr ein ein Studien-Stipendium der Theatre Guild in New York. Ab 1948 war sie als Lektorin für die Paramount-Picture-Filmstudios tätig. Für die Zusammenfassung einer Novelle oder eines Drehbuchs erhielt sie 6 Dollar.
1949, sie lebte in der 14 East 95th St. in New York City, entdeckt sie in der Zeitschrift "Saturday Review of Literature" eine Anzeige von Marks & Co. in der 84, Charing Cross Road in London. Ein Antiquariat. Was sie an antik denken lässt und für teuer hält. Sie schreibt einen Brief nach London, mit einer Bücher-Wunschliste.
Und so entsteht ein Briefwechsel, der gut 20 Jahre hielt.
Dieser Briefwechsel fing geschäftlich an, weil Helene Hanff in ihrer Gegend nicht die Bücher bekommen konnte, nach denen ihr der Sinn stand. Mit der Zeit wurde er aber privater. Sie verschickte an die Buchhandlung Lebensmittelpakete, da die in London nach dem Krieg knapp waren. Und so entspann sich auch zwischen den anderen Mitarbeitern und ihr ein schriftlicher Austausch.
Helene Hanffs größter Wunsch war es, einmal London zu besuchen. Doch erst 1971 sollte es ihr möglich sein, eine Lesereise zu machen. Da lebte Frank Doel schon nicht mehr (er starb 1969) und der Buchladen war geschlossen.
Bis 1960 schrieb Helene Hanff Drehbücher, so für die Fernsehserie "The Adventures of Ellery Queen", für verschiedene Fernsehproduktionen sowie für das Matinee Theatre. In der Folge schrieb sie auch für Zeitungen und Magazine, u. a. für Harper's Bazaar und den New Yorker.
1970 erschien ihr Briefwechsel mit Frank Doel als Buch, in Deutschland kam dieses kleine Juwel leider erst 2004 heraus.

Am 9. April 1997 starb Helene Hanff in New York.

Werke
84, Charing Cross Road. Eine Freundschaft in Briefen.
Die Herzogin der Bloomsbury Street. Eine Amerikanerin in London
Briefe aus New York

Verfilmung
84, Charing Cross Road - Zwischen den Zeilen
Lesende Grüße, Anne

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Maya Angelou

Beitragvon Didonia » Fr 20. Jun 2014, 08:29

Maya Angelou wurde am 4. April 1928 in St. Louis, Missouri, als Margueritte Johnson geboren. 1931 trennen sich die Eltern (die Mutter besaß mehrere Hotels und Bars), Maya und ihr älterer Bruder Bailey leben jetzt in Stamps, Arkansas, bei der Großmuter väterlicherseits.
1935 kehrte sie zur Mutter nach San Francisco zurück, wo sie, noch keine acht Jahre alt, von deren Freund vergewaltigt wurde; der wurde kurz danach zu Tode geprügelt. Maya kam wieder für fünf Jahre zur Großmutter zurück und verstummte buchstäblich, da sie sich dafür verantwortlich fühlte. Erst mit 13 soll sie wieder gesprochen haben. Seit 1981 Reynolds-Professur für Amerikanistik an der Wake Forest University in Winston-Salem.
1992 ließ sich der zum Präsidenten gewählte Gouverneur von Arkansas, Bill Clinton, von ihr ein Gedicht zu seiner Amtseinführung schreiben und vortragen. Sie wird 1996 amerik. Sonderbotschafterin des Kinderhilfswerks UNICEF, war mehrmals verheiratet und hat einen Sohn Guy Johnson und einen Enkel Colin.
International bekannt wurde der erste Teil ihrer Autobiographie I Know Why the Caged Bird Sings (1970), auf Deutsch erstmals 1980: Ich weiß warum der gefangene Vogel singt.
Lesende Grüße, Anne

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