Hallo zusammen,
ich lese es auch so heraus, dass er es als Leser meint. Natürlich indirekt auch als Autor, denn er schreibt ja selbst für Leser, und möchte dort sicher seinen eigenen Ansprüchen auch genügen.
Ich würde seine Aussage nicht unterschreiben. Zwar finde ich es nicht unrichtig, dass solch ein Ende wünschenswert ist. Ich sehne mich beim lesen auch immer danach. Aber es kann nicht immer gut enden. Nehmen wir mal Falladas „Jeder stirbt für sich allein“. Ein geschöntes Ende wäre hier vollkommen unpassend, und das Thema verfälschend. Trotzdem ist es Fallada aber gelungen, einen Hoffnungskeim in einem letzten Kapitel zu legen. Und damit hat er auch wieder recht. Auf schlimme Zeiten folgen auch gute. Wenn man es in solch weitem Rahmen betrachtet, dann kann ich mit Martin Walsers Aussage schon mehr anfangen.
Dass sich dahinter ein harmoniesüchtiger Mensch verbirgt, erschien mir auch so. Gut, dass er es selbst zugibt.
Ich finde genau wie Barbara, dass ein Ende immer zum Buch und zum Thema passen muss. Es nützt nichts, ein versöhnliches Ende hinzubiegen. Für mich sollten Romane das Leben widerspiegeln. Und im Leben gibt es Versöhnliches, aber auch Erstarrtes, Festgefahrenes und Endgültiges, Unwiderrufliches. Ich finde es wichtig, dass Autoren auch darauf aufmerksam machen.
Interessant ist, dass mir das Ende in „Ein fliehendes Pferd“ zu freundlich erschien. Nun habe ich eine Ahnung, warum das der Fall ist.