von Trixie » Di 22. Okt 2019, 15:31
Ich verfolge immer wieder noch mein Projekt "Mit Jessica Fletcher durch das Jahr" und habe mir jetzt dafür The Ghost and Mrs Fletcher vorgenommen: Irgendwie ist mir heuer etwas mehr danach, dem Herbst lesetechnisch Rechnung zu tragen, und so paßt dieser Krimi ganz gut, denn er spielt im Oktober, kurz vor Halloween und hat auch inhaltlich einige kuschelig-schaurige Themen:
Als Jessicas alter Freund Cliff Cooper stirbt, soll Eve Simpson, Cabot Coves bekannteste Maklerin, sein Anwesen veräußern und den Erlös in das Erbe seines Enkels Elliot einfließen lassen. Doch in dem großen, alten Haus, das einst ein Schiffskapitän für seine Frau errichten ließ, scheint einiges nicht mit rechten Dingen zuzugehen, bald machen Gerüchte um Geister die Runde, Handwerker weigern sich, dort zu arbeiten und zu allem Überfluß muß Jessica mit ein paar wenigen anderen Unerschrockenen Cliffs riesige (und ziemlich wahllos zusammengetragene) Bibliothek sortieren, um die Bücher in einem Flohmarkt zugunsten der örtlichen Bücherei veräußern zu können. Tatsächlich scheint sich aber auch irgendjemand anderer in dem Anwesen umzutreiben, und dann erfährt Jessica von ihrem Freund, dem Arzt Seth Hazlitt, daß Cliff durchaus nicht eines natürlichen Todes starb...
Für mich paßt diese Lektüre gerade richtig gut, nachdem ich bislang im zurückliegenden Jahr wirklich große Probleme hatte, mir das rechte Buch zur rechten Zeit herauszusuchen und es bislang ein sehr maues Lesejahr war. Aber mit The Ghost and Mrs Fletcher komme ich sehr flott voran und werde doch tatsächlich aller Voraussicht nach auch bald fertig sein. Bislang finde ich den Krimi sehr ausgewogen, mit genau dem richtigen Maß Spannung für einen Cozy und natürlich einer perfekt zusammengestellten Kulisse aus Herbst, stürmischem Wetter, dem schon wohlvertrauten Küstenstädtchen Cabot Cove in Neuengland und einem etwas unheimlichen Anwesen. Ideal fürs Lesen, eingekuschelt im Wohnzimmersessel, bei einer Tasse Tee oder Kakao.
Einmal mehr finde ich es sehr schade, daß die Reihe um Jessica Fletcher nicht ins Deutsche übersetzt und veröffentlicht wird, denn es sind wirklich perfekte Cozies, die Dank der Fernsehserie auch hierzulande bereits einem großem Publikum im Ansatz bekannt wären. Anders in den USA, wo sie immer noch -nach dem Tod Donald Bains 2017, der bis dahin die Krimis schrieb, von Jon Land- fortgeführt wird und inzwischen auf stolze 51 Bände kommt, die nicht nur im vertrauten Cabot Cove, sondern -dank der Figurenanlage einer weitgereisten, international bekannten Kriminalautorin als Protagonistin- in aller Herren Länder spielt. Ich finde, es würde sich für deutsche Verlage sehr lohnen, die Reihe aufzugreifen, noch dazu ist sie im Großen und Ganzen in willkürlicher Reihenfolge lesbar, da könnten deutsche Verlage ihrer Lust, mitten in eine Serie hineinzugreifen und einfach irgendeinen beliebigen Titel daraus zu veröffentlichen, so richtig frönen.
Man soll die Hoffnung ja nie aufgeben - im Fernsehen hat schließlich nach fast 15 Jahren auch noch ein Sender die "Marple"-Reihe wiederentdeckt...
Ich lese gerade:
Laura Childs: Dragonwell DeadViel lesen und nicht durchschauen ist viel essen und nicht verdauen.Rätselforum
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