Das Kapitel über Esther Bejarano ist überschrieben mit Ich habe viel Glück in meinem Leben gehabt. Auf jeden Fall hatte sie das Glück, den Horror zu überleben. Sie ging nach dem Krieg nach Palästina, heiratete dort und ging dann aber mit ihrem Mann nach Hamburg zurück. Und dann, wenn sie Menschen sah, die ungefähr ihr Alter hatten, kamen die Fragen: Wussten die was? Haben die geschwiegen? Waren unter ihnen sogar Täter?
Esther Bejarano wollte sich rächen, wie, das wusste sie damals noch nicht. Es war auch kein Rachedurst gegen einzelne Personen, sondern gegen das System.
Seit 1979, nach einem Schlüsselerlebnis mit der deutschen Polizei, schaut ihre Rache nun aus: singend auf der Bühne und erzählend in den Schulen – ich verneige mich.
https://youtu.be/7_JGPwqNi6cNicht nur Esther Bejarano kommt in diesem Buch zu Wort. Weitere Zeitzeugen berichten über ihr Leben:
Edward Paczkowski: „Wir sind alle Menschen! Wir wollen leben!“
Erna de Vries: „Ich wollte noch einmal die Sonne sehen.“
Josef Königsberg: „Erinnerung ohne Hass.“
Philomena Franz: „Wenn wir hassen, verlieren wir. Wenn wir lieben, werden wir reich.“
Heinz Hesdörffer: „Ich rede, damit ihr wisst, wie es damals war!“
Karol Tendera: „Wir Slawen haben keinen Hass in uns.“
Eva Mozes Kor: „Ich habe den Nazis vergeben.“
Tadeusz Sobolewicz: „Vergebung, Versöhnung ist wichtig! Aber wir dürfen nicht vergessen!“
Max Mannheimer: “ Versöhnung als Stärke.“
Dieses Buch ist zwar für Jugendliche aufgearbeitet worden, aber es dürfen auch gerne Erwachsene lesen, die sich noch unschlüssig sind, wem sie ihre Stimme verweigern sollen.