Wie gut ich Euch, die ihr nicht so gut Bücher ausmisten könnt, verstehen kann.
Hier sind ein paar Sätze gefallen, die ich so unterschreiben kann. Zum einen sagtest Du selbst, Didonia, dass Du hoffst, dass es irgendwann mal Klick macht. Denn das musste bei mir auch erst passieren, bis ich das änderte. Ich habe ja lange Zeit auch viel mehr gekauft als ich lesen konnte. Viel mehr! Und das war mir ja auch bewusst, und konnte und wollte (ich glaube wollte vor allen Dingen) es nicht ändern. Wollen: Bücher kaufen macht ja auch Spaß. Tut der Seele gut. Und alles was uns gut tut, wollen wir so oft wie möglich wiederholen. Bei den Büchern fing es irgendwann an mich mehr zu belasten als zu freuen. Damit greife ich auch einen Aspekt auf, den Josie schrieb. Denn ich empfand diese Unübersichtlichkeit, und die Tatsache, dass ich diese Bücher nie im Leben alle werde lesen können nur noch traurig. Denn da sind wirklich noch zu erwartende Schätze drunter. Und Sonja hat auch eine interessante Beobachtung beigesteuert, die ich auch so erlebt habe: Die meisten der Bücher, die ich im Übermaß kaufte, obwohl ich doch schon wusste, dass noch so viele wirklich dringende Bücher in den Regalen schlummern, blieben liegen oder wurden nur angelesen und dann weggelegt. Weil die anderen mehr lockten. Und so stellte ich den Sinn in Frage, noch mehr Bücher zu kaufen, die mir den Blick auf die wertvollen Exemplare verstellen, die ich schon habe. Und inzwischen ist es so, dass es für mich überhaupt keine Disziplin erfordert mich zurückzuhalten. Sondern ich schaue mir die Bücher in der Buchhandlung oder Online an, und sie müssen sich die Konkurrenz zu denen gefallen lassen, die ich schon besitze. Und wenn sie da nicht mithalten können, dann erübrigt sich für mich ein Kauf. Man kann sich solche Bücher ja merken, und ggf. kaufen, wenn die Schätze die man schon hat, kleiner geworden sind. Oder der Wunsch nach eben diesem einen Buch größer wird. Größer und dringender als die Bücher, die schon im Regal schlummern.
Zum Glück ist das inzwischen mein Gefühl in dieser Sache. Und ich bin darüber sehr froh. Weil es mich echt befreit hat. Ein Platz in meinem Regal ist kostbar und nicht leicht zu erhalten. Denn da sind besondere (natürlich alles ganz subjektiv), und an denen müssen sich alle Bücher messen.
Aber ich kenne es selbst zu gut, wie es ist, wenn man es nicht lassen kann neue Bücher zu kaufen. Und mir gefällt unser Austausch hier auch noch aus einem anderen Grund. Denn auch in anderen Bereichen möchte ich mir das von meinem eigenen Verhalten beim Bücher kaufen abschauen. Denn es gibt Bereiche, wo ich auch zu viel anhäufe. Mode, Seifen-Utensilien etc.. Aber ich lerne stetig dazu, und nehme mir meine Erkenntnisse im Bereich der Bücher noch mal bewusster für die anderen mit.
Dass Ihr euch in diesem Jahr noch mal ganz bewusst ans ausmisten von Büchern machen wollte, Sonja und Josie, finde ich gut. Ich auch, denn ich wurde vor ca. 2 Jahren mitten während einer Ausmistaktion aufgehalten, und oben stehen noch zwei Kisten mit gepackten Büchern und Hörbüchern, die ich gern der Klinik spenden möchte, wo mein Vater damals sehr lange gewesen ist. Und ich hatte auch eine Zusage von denen. Doch dann kam mir das Leben dazwischen, und dann die Krankheit. Ich habe das Anfang Januar wieder aufgenommen, und denke bis zum Frühling bin ich durch mit schauen was ich noch dazu legen kann. Hält ein bisschen auf, weil ich auch immer schaue, welche sich noch gut verkaufen lassen. Für manche (besonders die die schon vergriffen sind) bekommt man oft noch ein bisschen was.
Und dann freue ich mich aufs neu einräumen meiner Regale. Ab und an mache ich das gern. Und so stelle ich auch sicher, dass kein Buch länger bleibt, als es gut für meine Seele und meinen Platz ist.
Euch auch viel Erfolg dabei! Und Josie, dass Dein Mann Dich abgehalten hatte, obwohl er sonst ganz gut im austmisten ist, ließ mich schmunzeln. Aber folge Deinem Gefühl, wenn es Dich belastet, dann trenne Dich von den Büchern, die Dir mehr Last als Freude sind. Es wird Dir gut tun!