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Re: Leseprojekt – Seefahrer- und Abenteuerromane

BeitragVerfasst: Fr 1. Okt 2021, 12:51
von Shaftoe
Didonia hat geschrieben:Bei mir schlummern auch noch Abenteuerbücher eines meiner Lieblingsschriftsteller: Alatriste, Das Gold des Königs und Die Seekarte.


Perez-Reverte ist in meiner Hitliste auch ziemlich weit oben zu finden.

Wobei mir bei der 'Seekarte' immer was im Kopf rumschwirrte, bis ich am Ende drauf kam: der Clou ist der gleiche wie bei einem alten Tim & Struppi-Comic.
Die 'Alatriste-Bücher' hab ich verschlungen, schade dass er nicht weitergemacht hat damit.

viel Spaß beim lesen

Re: Leseprojekt – Seefahrer- und Abenteuerromane

BeitragVerfasst: Fr 1. Okt 2021, 12:57
von Didonia
Danke, Shaftoe. Werde ich hoffentlich haben. Dieses Genre habe ich ja bisher noch arg vernachlässigt.

Re: Leseprojekt – Seefahrer- und Abenteuerromane

BeitragVerfasst: Di 5. Okt 2021, 13:09
von Petra
Didonia hat geschrieben:
Petra hat geschrieben:Danke für den schönen Bericht über Melvilles Buch, liebe Petra. Hat Vergnügen gemacht, ihn zu lesen.

Von Robert Louis Stevenson würde Dir sicherlich auch Entführt und Catriona, die Abenteuer von David Balfour, gefallen. Wenn Du die Bücher nicht eh schon kennst.

Bei mir schlummern auch noch Abenteuerbücher eines meiner Lieblingsschriftsteller: Alatriste, Das Gold des Königs und Die Seekarte. Die ersten beiden gehören zusammen. Vielleicht nutze ich jetzt die dunkle Jahreszeit, um endlich mal zu einem Abenteuer zu greifen.


Danke für deine Tipps zu Robert Louis Stevenson, liebe Didonia, und zu den Romanen von Arturo Pérez-Reverte. Gerade wo mir "Der Club Dumas" damals so gefallen hat, wäre das eine tolle Gelegenheit mal wieder was von dem Autor zu lesen.

Dass bei dir auch noch Abenteuerbücher schlummern, und du vielleicht die dunkle Jahreszeit nutzt um welche zu lesen, ist schön. Ich habe in den letzten Jahren festgestellt, dass sich der Herbst hervorragend für dieses Genre eignet. Viel Spaß! :umarmung:

Re: Leseprojekt – Seefahrer- und Abenteuerromane

BeitragVerfasst: Fr 11. Mär 2022, 19:47
von Kioki
Ich habe in den letzten Tagen wieder mal einen Reisebericht über eine Entdecker-Seefahrt gelesen: Diesmal über George Washington Delongs Fahrt ins Nordpolarmeer, Die Polarfahrt von Hampton Sides. Das Buch ist erst vor ungefähr fünf Jahren in Deutschland erschienen, und 2014 im Original und von daher sprachlich recht frisch. Ich fand es sehr spannend. Es geht nicht nur um die Expedition an sich, sondern auch um die Vorgeschichte. Das Leben, die Herkunft von Delong wird beschrieben, ebenso die Entstehung für die Idee zu dieser Fahrt. Die mühselige Suche nach Geldgebern (Sponsoren würde man heute sagen), die Beschaffung von Material, die Implementierung modernster Technik. Damals, Ende der siebziger Jahre des 19. Jahrhunderts.
Delongs Charakter wie Privatleben wie auch die persönlichen Stärken und Schwächen der für das Schiff rekrutierten Männer und ihre Beziehung untereinander wird sehr lebendig beschrieben. Da hat sich wieder mal jemand gut hineinversetzt in eine vergangene Zeit.

Die Theorie vor der Fahrt mit der Jeannette (so hieß das Schiff) war folgende: Man nahm an, dass es am Nordpol ein warmes, fruchtbares Meer gäbe, das umringt von einem Eisgürtel der Entdeckung harrte. Aus heutiger Sicht absurd. Aber die Annahmen, die zu dieser Vermutung geführt hatten, werden im Buch erklärt.
Für mich immer wieder unglaublich, was Menschen damals auf sich genommen haben, um unbekannte Gebiete dieses Planeten zu erkunden. Aber wahrscheinlich ist es heute in der Weltraumfahrt auch nicht grundsätzlich anders. Wenn man sich so einer Idee verschreibt, dann mit Haut und Haaren.
Im Buch erfährt man viel Zeitgeschichtliches, auch viel über andere Expeditionen, die um diese Zeit stattfanden. Oft war es vom Zufall abhängig, ob Menschen zum Beispiel nach einem Schiffbruch gefunden wurden. Von diesen Zufällen, leider auch tragischen, wimmelt es nur so im Zusammenhang mit dieser Entdeckerfahrt.
Leider gelangte das Schiff nicht zum Nordpol, sondern wurde recht bald nach dem Start im Packeis eingeschlossen und driftete mit dem Eis nach Nordwesten. Nach unglaublichen anderthalb Jahren musste die Besatzung das Schiff verlassen, da es vom Eis zerdrückt wurde und sank. Anschließend vesuchten die Männer mit drei kleinen Booten die Nordostküste Sibiriens zu erreichen. Das gelang nicht allen.

Ihr merkt, ich bin noch ganz gefesselt. Das Buch gehört zum Genre "Reisebericht". Hat romanhafte Anteile und offenbart wie gesagt viel über das damalige Weltbild und auch die gesellschaftlichen Bezüge in der Medien- und Entdeckerwelt. Das ist sehr schön geschrieben, man taucht wirklich in diese Zeit ein. Eingestreut sind Briefe von Delong an seine Ehefrau und auch Zitate aus Briefen, die sie an ihn schrieb. Irgendwohin nach Grönland zum Beispiel schrieb sie, in der Hoffnung, ein Teil der Post möge ihn erreichen. Aufgrund kaum noch nachvollziehbarer Zufälle ist auch ein Teil dieser Korrespondenz (d.h. ihrer Briefe an ihn) erhalten geblieben. Seine Aufzeichnungen sind später, gut in Seesäcke verpackt, gefunden worden und werden auch in Auszügen zitiert.

Re: Leseprojekt – Seefahrer- und Abenteuerromane

BeitragVerfasst: Sa 12. Mär 2022, 12:52
von JMaria
Hallo Kioki und zusammen,

dein Bericht klingt ja gut. Danke dafür.
Habt ihr mitbekommen, dass die Endurance, Ernest Shackletons Schiff, gefunden wurde?

https://www.tagesschau.de/ausland/endur ... s-101.html


Ich habe eine Zeitlang gerne über die Polentdeckungen gelesen. Besonders beeindruckt hat mich Apsley Cherry-Garrand: Die schlimmste Reise der Welt


@steffi, das klingt auch gut :daumen_hoch:

Re: Leseprojekt – Seefahrer- und Abenteuerromane

BeitragVerfasst: Sa 12. Mär 2022, 13:21
von Shaftoe
zum Thema hab ich auch was:

Julian Sancton - Irrenhaus am Ende der Welt: Die Reise der Belgica in die dunkle antarktische Nacht. Die Belgica-Expedition von 1897–1899

ist zwar ein Sachbuch, liest sich aber so spannend wie ein Roman, tolle Sache

Grüße

Re: Leseprojekt – Seefahrer- und Abenteuerromane

BeitragVerfasst: Sa 12. Mär 2022, 17:14
von Kioki
Habt ihr mitbekommen, dass die Endurance, Ernest Shackletons Schiff, gefunden wurde?

Ja, hab ich gelesen. Passt zum Thema, dachte ich auch

Re: Leseprojekt – Seefahrer- und Abenteuerromane

BeitragVerfasst: Sa 12. Mär 2022, 17:34
von Kioki
Shaftoe hat geschrieben:zum Thema hab ich auch was:

Julian Sancton - Irrenhaus am Ende der Welt: Die Reise der Belgica in die dunkle antarktische Nacht. Die Belgica-Expedition von 1897–1899

ist zwar ein Sachbuch, liest sich aber so spannend wie ein Roman, tolle Sache

Grüße


Oh danke! Das kommt auch in die allerengste Wahl. Wenn ich wieder rausdarf, werde ich es mir in der Buchhandlung anschauen. Ist ja erst letztes Jahr herausgekommen. Wahrscheinlich wird es damit sein wie mit Die schlimmste Reise der Welt : Einmal aufgelegt, und ein paar Jahre später kaum noch zu bekommen.
Die Grenzen zwischen den Genres Sachbuch, Reisebericht, Abenteuerroman verschwimmen bei dieser Art Büchern ja meist aufs Schönste
:lesen_und_nachdenken:

Re: Leseprojekt – Seefahrer- und Abenteuerromane

BeitragVerfasst: Sa 19. Mär 2022, 13:13
von Kioki
Shaftoe hat geschrieben:zum Thema hab ich auch was:

Julian Sancton - Irrenhaus am Ende der Welt: Die Reise der Belgica in die dunkle antarktische Nacht. Die Belgica-Expedition von 1897–1899

ist zwar ein Sachbuch, liest sich aber so spannend wie ein Roman, tolle Sache

Grüße
Ich lese es gerade und bin ganz begeistert. Der Tipp hat bei mir ins Schwarze getroffen.
Grüße, Kioki :nicken_freudig:

Re: Leseprojekt – Seefahrer- und Abenteuerromane

BeitragVerfasst: So 20. Mär 2022, 07:31
von Shaftoe
Kioki hat geschrieben:
Der Tipp hat bei mir ins Schwarze getroffen.


Das freut mich. Mir hat auch der Anhang gut gefallen, Julian Sancton hat bei dem Buch (so scheint es) ziemlich tief gegraben.

Grüße