von Didonia » Di 22. Feb 2022, 17:09
Heute mal ein ganz neues Buch, und eines von einem Mann: "Island. Eine Insel und ihre Bücher". Aus Island kommen nicht nur Krimis, wie man meinen könnte. Stehen doch einige der Reihen regelmäßig ganz weit oben in den deutschen Bestsellerlisten. "Die älteste und bedeutsamste literarische Gattung in dieser Zeit ist die Saga, die zuerst in mündlicher Form existierte und in der Folge – oft mehrere hundert Jahre später – verschriftlicht wurde. Die meisten Texte dieser Zeit entstanden zwischen 930 und 1050, späte Sagas wurden aber bis in das 13. Jahrhundert hinein verfasst – sie gelten als der Höhepunkt der Sagaliteratur. Man unterscheidet zwischen Sagas, die Familiengeschichten schildern und solchen, die Biografien von Königen oder Heldensagen erzählen. Die frühesten waren in Prosa geschrieben, während sich später die lyrische Form durchsetzte. Sagas sind darüber hinaus bis heute in der isländischen Literatur ein Gattungsbegriff für Geschichten aller Art." - Quelle: Wikipedia
Diese Sagas haben auch heute noch ihren Einfluss in das Schreiben der IsländerInnen, wenn auch nicht mehr ganz so stark, wie vor einigen Jahrzehnten noch.
Obwohl die Gleichheit zwischen Mann und Frau in Island viel weiter ist als bei uns, hatten es auch Islands Autorinnen nicht leicht:
"Die wenigen isländischen Dichterinnen des 17. und 18. Jahrhunderts waren Außenseiterinnen, die durch das Schreiben ihrer Lyrik mit der traditionellen Frauenrolle brachen und sich in einer gesellschaftlichen Grauzone befanden. Ihre Dichterkollegen fürchteten und verachteten sie zu gleichen Teilen, und die Poesie wurde in den Händen von Frauen im Großen und Ganzen als ein gefährliches Werkzeug empfunden."
Aber es gibt sie - damals wie heute.
Kurz und bündig - eine absolute Leseempfehlung von mir: Interessantes über Islands AutorInnen, Literaturgeschichte, alte Sagas, neue Geschichten, über eine Insel, auf der es in punkto Kunst kein Schubladendenken und kein Konkurrenzdenken gibt.