Leseerlebnisse 2022...ich lese gerade...

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Re: Leseerlebnisse 2022...ich lese gerade...

Beitragvon Didonia » Sa 22. Jan 2022, 17:54

Moin tosamen, ich wünsche euch viel Vergnügen mit euren Büchern.

Ich habe mir mal wieder ein Buch ausgesucht, das meinen Puls gewaltig in die Höhe treibt.

Gestern habe ich zwei ältere Interviews mit Alice Schwarzer gesehen, in denen es um das El Dorado Deutschland in Sachen Menschenhandel und Prostitution geht. Möglich gemacht haben soll dies das Prostitutionsgesetz, das seit 1. Januar 2002 galt. Seit 2016 gibt es eine Änderung zugunsten der Frauen, die in diesem Gewerbe arbeiten.

Um eben dieses Thema geht es auch in diesem Buch. Und es macht mich wieder mal wütend, da ich viele Fakten erfahre, wie die Frauen, in diesem Fall speziell Prostituierte, dahinvegetieren mussten. Denn als ein Leben kann man das wahrlich nicht bezeichnen.

Chicago May von Nuala O'Faolain ist ein Wahnsinnsbuch, ein wenig vergleichbar mit The Five von Hallie Rubenhold. Die Autorin schrieb nicht nur eine Art Biografie über Chicago May, sie gibt, ebenso wie Hallie Rubenhold auch viele Informationen über die Zeit, in der Chicago May lebte. Obwohl das Quellenverzeichnis am Ende des Buches nur eineinhalb Seiten umfasst, bei Hallie Rubenhold waren es meiner Erinnerung nach 25 Seiten.

Vielleicht wüssten wir heute noch nichts über Chicago May, die als May Duignan geboren wurde, wenn die Autorin nicht zufällig bei einem Aufenthalt im Westen von Irland deren Namen hörte und neugierig wurde. Von Lokalhistorikern, alles Männer, erfuhr sie im Prinzip nichts Vernünftiges:

"Als sie auf Umwegen schließlich auf May zu sprechen kamen, wurde ihr Ton vorsichtig.
,Sie war ein feiner Mensch', sagte James, doch sah er sich dabei ein wenig hilflos um, weil es nicht zu leugnen war, daß dieser feine Mensch zur berüchtigten Verbrecherin geworden war.
Unser Gastgeber, der Mann des Hauses, sagte feierlich: ,Die Duignans waren sehr anständige Leute. Sehr, sehr anständige Leute.'
,Sie war ein feiner Mensch, aber sie ist in schlechte Gesellschaft geraten', kam ihm der Balladenschreiber zu Hilfe.
Die drei Herren nickten. Sie hatten eine Formel gefunden, die May für ihren Heimatort rettete, auch wenn man ihr den freien Willen absprach."

Im Internet wurde die Autorin in der Manhattan Public Library fündig: "Chicago May. Her Story. A Human Document by the Queen of the Crooks, May Churchill Sharpe, 1928." Manhattan war allerdings 3000 Meilen entfernt. Es gab aber eine Biografie über sie von einem Lokalhistoriker, die dieser 1928 erschienenen Lebensgeschichte zugrunde liegt.

So erfahre ich, dass Chicago May gegen Ende des 19. Jahrhunderts ausgerissen ist und nach Amerika ging. Was der Grund dafür war, da spekuliert Nuala O'Faolain ein bisschen und bezieht die damaligen Lebensbedingungen der jungen Frau mit ein. Ein Leben in Armut, sie musste zu Hause richtig mit anpacken und dann auch noch Mutterstelle an den Geschwistern vertreten. Das war dann wohl zu viel. Vielleicht wurde sie auch missbraucht, was nicht unmöglich erschien...
Lesende Grüße, Anne

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Re: Leseerlebnisse 2022...ich lese gerade...

Beitragvon Didonia » So 23. Jan 2022, 12:46

Moin tosamen, ich wünsche euch einen schönen Sonntag. Mich lässt Chicago May nicht los:

Sie stahl den Eltern das Geld, dass diese bei einer Viehmesse verdient hatten und floh nach Liverpool. Sie kleidete sich neu ein und buchte ein Ticket für die Überfahrt nach Amerika.
In New York angekommen, konnte sie ihren Lebensunterhalt nur durch Taschendiebstahl und Prostitution verdienen. Als junge Ausreißerin lebte sie nicht ungefährlich:

"Ich hatte schreckliche Angst davor, schwanger zu werden. Ich war nicht umsonst mit Viehzucht großgeworden. Ich glaube nicht, daß Kinder unverhofft vom Klapperstorch gebracht wurden. Deshalb ließ ich im Umgang mit Jungen äußerste Vorsicht walten."

Sie ging nach Nebraska, wo ein Onkel lebte, doch es gefiel ihr nicht. Sie heiratete Dal Churchill, "wohlwissend, daß er ein Einbrecher, Viehdieb, Panzerknacker, Straßenräuber war, ein Krimineller also, der mit allen Wassern gewaschen war". Von ihm lernte sie noch das Verbrecherhandwerk, bevor sie auch schon Witwe wurde.

May entschied nicht, wie ihr Leben weiter verlaufen sollte; was als nächstes geschieht, diktierte ihr eigentlich immer die Not, in der sie lebte. So zog sie nach Chicago, wo sie Dora Donegan kennenlernte. Zusammen mit ihr, riss sie Freier auf und bestahl sie. An Männern fehlte es zu dieser Zeit nicht. Es war 1892 und die größte Weltausstellung aller Zeiten wurde in Chicago aufgebaut. Das bedeutete Zehntausende von Männern, die gut verdienten und viel Zeit hatten.

In Mays Buch gibt es nur eine Stelle, in der sie überlegte, was unter anderen Umständen aus ihr hätte werden können:

"Wenn ich nach Dals Tod ein Kind bekommen hätte, oder wenn ich wieder zu meiner Familie zurückgegangen wäre, kann sein, daß ich dann zu einem normalen Leben gefunden hätte."

"Die Frauen müssen bis ins Mark vor Einsamkeit gefröstelt haben."

May schreibt von einigen Männern, die sie gut behandelt hat, da sie bescheiden auftraten. Doch allgemein sah sie sie schlicht als Beute.

"Manche Männer vertreten die Ansicht, daß eigentlich nichts dabei ist, sich ein Mädchen zu kaufen. Sie sehen es als ein Vergnügen, das man vielleicht seinem Sohn spendiert, etwas, was man sich an einem Abend mit Freunden gönnt, wobei man der Hure gern ein paar Dollar mehr in die Hand drückt, wenn sie sich als guter Kumpel erweist. Ihrem Interesse entspricht es, die Transaktion mit sentimentalem Blick zu sehen. Aber Huren sind nicht sentimental. Die Nutte mit dem goldenen herzen, dieses beruhigende Geschöpf, ist nicht ,ihre' Erfindung. Meiner Ansicht nach ist Mays eindeutige, vollkommen emotionslose Feindschaft den Freien gegenüber typisch für ihren Beruf."

Frauen, die sich verkaufen müssen, werden wütend. So war es nicht unüblich, dass sie diverse Waffen in ihren Kleidern versteckten: Pistolen, Messer, Rasierklingen, Baseballschläger oder Totschläger. Und wenn sie sich nicht durch Drogen und Alkohol betäubten, wurden sie schon mal gewalttätig.

"Die Chicagoer Sittenkommission stellte sorgfältige Nachforschungen an. Anhand der Listen, die von Bordellwirtinnen geführt wurden, rechnete man aus, wie viele Männer eine Frau im Durchschnitt zu bedienen hatte. Das tat man nicht, um Mitgefühl zu wecken, sondern um abzuschätzen, wieviel mit Prostitution verdient wurde. Im Anhang des an sich nüchtern gehaltenen Berichts wurde eine Seite mit den Strichen abgedruckt, die eine Madam in ihrem Buch gemacht hatte, um mitzuzählen, wie viele Freier jedes Mädchen mit nach oben nahm. Die Striche haben bis heute etwas Erschreckendes, wie Spuren von Sklavenhänden an den Wänden ihrer Pferche."
Lesende Grüße, Anne

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Re: Leseerlebnisse 2022...ich lese gerade...

Beitragvon Petra » So 23. Jan 2022, 16:44

"Das Lied der Arktis" von Bérengère Cournut habe ich beendet. Eine schöne Erzählung, die den Leser mitnimmt und einlädt eine völlig fremde Welt zu erkunden. Die Welt der Inuit, ihre Lebensweise, ihre Trationen, Rituale, Lieder und Mythen, bevor die Weißen kamen, und behaupteten, dass ihre Schamanen lügen, wie uns Uqsuralik, die Hauptfigur des Romans, am Ende erzählt. Ihre Geschichte hat mich gefesselt und auch fasziniert. Welch andere Welt! Wie von einem anderen Planeten.

Am Ende des Buches wurden Fotografien abgedruckt, die die Vorstellung auch visuell anregen.
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Leseerlebnisse 2022...ich lese gerade...

Beitragvon Petra » Mo 24. Jan 2022, 13:03

Ich habe mit der Krimi-Reihe um Frau Helbing angefangen, die der Kampa-Verlag (Reihe Oktopus) herausbringt.

Frau Helbing lebt in Hamburg. Alleine, seit ihr Mann gestorben ist, mit dem sie vierzig Jahre lang eine Metzgerei betrieben hat. Ihren Tag beginnt sie immer mit schwarzem Kaffee und Brot mit Quittengelee. Außerdem ist sie leidenschaftliche Krimi-Leserin. Von klassischer Musik versteht sie wenig, ist aber sofort begeistert davon, als ihr neue Nachbar, der fesche Herr von Pohl, sie zu einem Konzert einlädt, in dem er Fagott spielt. Als dieser eines Morgens bei ihr auf ein Frühstück vorbei kommt, und sein Fagott bei ihr stehen lässt, versucht Frau Helbing ihm sein Instrument zurückzugeben. Doch Herr von Pohl macht nicht auf. Und so langsam regt sich in Frau Helbing der Verdacht, dass Herr von Pohl einem Verbrechen zum Opfer gefallen ist. Sowohl ihre Freundin Heide denkt, dass sie zu viele Kriminalromane gelesen hat, als auch die hochnäsige Kriminalkommissarin Schneider schenkt ihr keinen Glauben. Frau Helbing emittelt.

Mir macht das ebook "Frau Helbing und der tote Fagottist" viel Spaß!
Liebe Grüße,
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Re: Leseerlebnisse 2022...ich lese gerade...

Beitragvon JMaria » Di 25. Jan 2022, 12:32

Ihr habt wieder interessante Themen und Bücher entdeckt :nicken_freudig:

Ich habe Montaigne entdeckt durch das Büchlein Montaigne oder Das Glück mit Büchern zu leben von Sarah Bakewell und habe gleich danach Stefan Zweigs Montaigne gelesen. Es gäbe viel zu schreiben, über seine Aussprüche, seine Denkweise, über das Leben, nur weiß ich nicht wo ich beginnen soll. Aber es trifft mich tief. Vielleicht ist es auch gerade der richtige Zeitpunkt, weil die Pandemie alles zum überdenken bringt. Seine Essays habe ich mir nun als ebook runtergeladen. Ich möchte sie nach und nach lesen in diesem Jahr.

Beendet habe ich auch den 4. Fall Manzini, Antonio: Ein kalter Tag im Mai (Rocco Schiavone 4). Ich mag diese Type.

Begonnen habe ich mit Penny, Louise: Heimliche Fährten (Gamache 6) (ebook) und ich bin guten Mutes, dass es zu einem guten Abschluss kommen wird, ohne zu viel aus Buch 5 (Wenn die Blätter sich rot färben) zu verraten. Wie immer sehr spannend.

Außerdem bin ich sehr von der „Blauen Frau“ von Antje Ravik Strubel angetan. Aber davon ein anderes Mal mehr.

Ich befinde mich gerade in einem Lesesog. Denn normalerweise lese ich nicht so viele Bücher auf einmal. Aber es geht :breit_grins:
Schöne Grüße, Maria
Aktuell:

Cecile Wajsbrot: Nevermore
Barbi Marković: Minihorror (ebook)


Jahresprojekt: Günter Grass + Franz Kafka
Harro Zimmermann: Günter Grass. Biographie
Franz Kafka: Briefe an Felice Bauer


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Das Leben und dazu eine Katze, das ergibt eine unglaubliche Summe (Rainer Maria Rilke)
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Re: Leseerlebnisse 2022...ich lese gerade...

Beitragvon steffi » Di 25. Jan 2022, 18:56

Schön, JMaria, ein Lesesog ! Das kann man zur Zeit echt brauchen ! Weiter so !

@Petra, Frau Helbig klingt aber auch allerliebst ! Ich bin gespannt, wie es weitergeht, bitte berichte !

Ich habe nun, neben Schwitters, einen Thomas Pitt-Krimi begonnen, die Nummer 31, wäre doch gelacht, wenn ich dieses Jahr die Reihe nicht beenden könnte ( es gibt nur noch einen weiteren :breit_grins: )
Gruss von Steffi

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Re: Leseerlebnisse 2022...ich lese gerade...

Beitragvon JMaria » Mi 26. Jan 2022, 14:05


Ich habe nun, neben Schwitters, einen Thomas Pitt-Krimi begonnen, die Nummer 31, wäre doch gelacht, wenn ich dieses Jahr die Reihe nicht beenden könnte ( es gibt nur noch einen weiteren :breit_grins: )



Unglaublich ! Das ist ein Rekord :breit_grins:
Ich kenne ja auch die Pitt-Serie, aber soweit bin ich nicht gekommen, das lag aber nur daran, dass ich nicht dran blieb, nicht weil sie schlechter geworden ist.
Schöne Grüße, Maria
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Re: Leseerlebnisse 2022...ich lese gerade...

Beitragvon Petra » Fr 28. Jan 2022, 15:28

steffi hat geschrieben:@Petra, Frau Helbig klingt aber auch allerliebst ! Ich bin gespannt, wie es weitergeht, bitte berichte !


Das mache ich gerne. Frau Helbing macht mir echt Spaß! Sie ist eine ganz pragmatische alte Dame, und gerne würde ich bei ihr mal Schnittchen essen. Die bietet sie ihren Besuchern meistens an. :kichern:

JMaria hat geschrieben:Ich befinde mich gerade in einem Lesesog. Denn normalerweise lese ich nicht so viele Bücher auf einmal. Aber es geht :breit_grins:


Das ist toll, dass du solchen Leseschwung hast, Maria. Bloß nicht bremsen, wenn man so schön Fahrt drauf hat. :freudig_die_faeuste_schwing:
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Re: Leseerlebnisse 2022...ich lese gerade...

Beitragvon Sonja » Sa 29. Jan 2022, 02:05

Hallo zusammen,

aus dem Umzugskürmel ein kleines Update von mir. Abends habe ich doch immer wieder ein paar Seiten gelesen.

Gestern habe ich meinen ersten Maigret begonnen, seinen ersten Fall Maigret und Pietr der Lette. Bis jetzt gefällt es mir sehr gut, allerdings fielen mir die Äuglein im zweiten Kapitel bereits zu. Das lag aber keineswegs an Maigret.

Simenon hatte ich einige Zeit im Auge, ebenso wie andere Krimiklassiker, seit ich im vergangenen Jahr von einem gewissen Cormoran Strike im Forum las und mich von dort aus mit klassischen Krimis befasste. Der ersten Fall von Cormoran las ich vergangenen Herbst und mochte das Klassische und Zeitlose an dem Detektiv. Und seine Assistentin Robin sowieso.

Petra hat geschrieben:
Sonja hat geschrieben:@Petra: Von “Nur der Mond war Zeuge” habe ich mir direkt mal die Leseprobe heruntergeladen. Krimis sind bei mir im vergangenen Jahr wieder ins Interesse gerückt und mich würden gerade solche Klassiker interssieren.


Das freut mich sehr, dass ich dich auf diesen Krimi aufmerksam machen konnte, zumal du bereits im vergangenen Jahr wieder mehr Interesse für Krimis entwickelt hast. Ich möchte dieses Jahr auch wieder mehr Krimis lesen. Habe ich irgendwie richtig Lust drauf. Im vergangenen Jahr hatte ich auch ein paar tolle Krimi-Klassiker, u. a. auch einen von Mary Roberts Rinehart. Von ihr habe ich "Die Wand" in besonders guter Erinnerung; diesen Krimi las ich vor einigen Jahren. Und das vergangene Jahr habe ich mit "Die Morde von Mapleton" beendet. Ich freue mich jedes Jahr zur Weihnachtszeit auf einen Krimi-Klassiker, und bin begeistert, dass seit einigen Jahren Klett-Cotta und Dumont je einen herausbringen. Hast du von denen schon welche gelesen?


So entstand mein Interesse an den Krimiklassikern, Petra. Die von Dir erwähnten Bücher sagen mir leider nichts. Ich werde sie mir aber in Ruhe ansehen.
Nach Deinem Bericht zu “Das Lied der Arktis” bleibt dieses definitiv auf meinem Merkzettel!
Und Frau Helbing klingt ebenfalls sehr interessant.

Vor Maigret beendet habe ich Meike Winnemuths Bin im Garten. Ich habe den Garten letztendlich mit gemischten Gefühlen verlassen. Einerseits gefiel mir das Buch nach wie vor sehr gut, aber gerade gegen Ende kam es mir so vor, dass noch Seiten gefüllt werden mussten. Erst recht mit dem Fazit nach einem Jahr, was in meiner Auflage hinzugefügt worden war. Dennoch hat das Buch die Vorfreude auf meinen Garten noch verstärkt.

Gelesen habe ich auch Palast der Stille von Hansjörg Schertenleib. Was für ein einmaliges Buch. Wunderbar aus dem Leben erzählt und dann immer wieder Passagen, die mich sehr bewegt haben. Es hat einen besonderen Platz bei mir – und bald dann auch im wiederaufgebauten Bücherregal.

Didonia hat geschrieben:Danke Dir, @Sonja, und ich bin gespannt, ob "Das Regenorchester" etwas für Dich ist.

Deswegen, Didonia, bin ich guter Dinge, dass mir das Regenorchester auch gefallen wird. Es ist in jedem Fall vorgemerkt.
Liebe Grüße, Sonja

:buecher_boden:
The Sea, once it casts its spell, holds one in its net of wonder forever. Jacques Cousteau
Hold fast to dreams ~ for if dreams die ~ life is a broken-winged bird ~ that cannot fly. Langston Hughes
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Re: Leseerlebnisse 2022...ich lese gerade...

Beitragvon Petra » Sa 29. Jan 2022, 21:16

Seit einiger Zeit habe ich ja Erzählungen für mich entdeckt, und sogar ein Leseprojekt hierzu gestartet. Letztes Jahr habe ich dann leider ja wenig gelesen, so dass auch die Erzählungen pausieren mussten. Jetzt habe ich endlich einen Band von Alice Munro begonnen. Lange schon habe ich Interesse an der Autorin. Wie mir scheint, zu Recht. Eigentlich war ich heute Morgen noch unentschlossen, was ich als nächstes lese. Es standen mehrere Autoren und Bücher zur Auswahl. Gleich als erstes las ich in “Tricks“ rein, und ich wurde gleich in die erste Erzählung hineingezogen. So blieb ich dann gleich auch dabei, und bin schon ganz versunken.

Gestern habe ich den Krimi “Nur der Mond war Zeuge“ von Josephine Tey beendet. Man merkt dem Krimi an, dass er von 1948 ist. Schon erschreckend, wie schnell man in der damaligen Zeit als Flittchen galt. Wie vernichtend die Gesellschaft auf Frauen geschaut hat, die sich einen Fehltritt erlaubten.
Die Figuren werden mir im Gedächtnis bleiben. Und das Ende fand ich ebenfalls sehr schön. Passte zu den Figuren.

Sonja hat geschrieben:aus dem Umzugskürmel ein kleines Update von mir. Abends habe ich doch immer wieder ein paar Seiten gelesen.


Sonja, wie schön, euer Umzug geht voran! Und ich freue mich, dass du dir abends noch für ein paar Seiten Zeit nimmst. Lesen ist so schön beruhigend, gerade in aufgewühlten Zeiten.

Maigret ist ein schöner Begleiter. Vor vielen Jahren habe ich mal einen Non-Maigret („Der ältere Bruder“) gelesen. Ich war sehr begeistert davon. Du machst mir Lust mal wieder zu Simenon zu greifen.

Dass die Cormoran-Reihe dich auf Krimis gebracht hat, ist schön. Den ersten Band der Cormoran-Reihe habe ich vor einiger Zeit als Hörbuch gehört. Hatte mir auch gefallen.

Unter den klassisch erzählten Krimis und den Krimi-Klassikern hast du noch so vieles schönes, das du entdecken kannst, liebe Sonja. Mich freut, dass du dem Bereich im Moment Aufmerksamkeit schenkst.

Sehr gefreut hat mich, dass „Palast der Stille“ dir so schöne Lesestunden bereitet hat, und es einen besonderen Platz bei dir im Regal bekommen hat.

Vielen Dank für deinen abschließenden Bericht über „Bin im Garten“. Auch wenn es nicht bis Zuletzt so richtig überzeugen konnte, so hast du dir doch vieles daraus mitnehmen können. Und besonders konntest du Vorfreude auf euren Garten daraus beziehen. Wie schön!

Bei der Gelegenheit: Gutes Einkürmeln und Einleben im neuen Heim, liebe Sonja! :umarmung:
Liebe Grüße,
Petra


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