Leseerlebnisse 2022...ich lese gerade...

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Re: Leseerlebnisse 2022...ich lese gerade...

Beitragvon Petra » Mi 20. Jul 2022, 17:06

Am Wochenende habe ich mit “Kraft seines Wortes“ begonnen, dem 1. Band aus der Asey-Mayo-Reihe von Phoebe Atwood Taylor. Erstmalig erschienen 1931, und es liest sich so frisch und flott, als seien nicht 90 Jahre seither vergangen.

Hitzewelle in Neuengland. Wie gut, dass Prudence und ihre Nichte Betsy den Sommer auf Cape Cod verbringen, und nicht im stickigen Boston. Ebenfalls auf Cape Cod ist Dale Sanborn, Autor und Ekelpaket. Als er erschlagen in der von ihm angemieteten Hütte aufgefunden wird, wird Prudence unversehens zur Ermittlerin, an der Seite von Asey Mayo.

Ich wurde schon Zeuge eines umwerfend komischen Gesprächs in diesem Buch, zwischen dem zum Tatort gerufenen Arzt, dem hinzugerufenen Sheriff und Prudence. Köstlich! Ebenfalls sehr amüsant die Behelfsmethode einen Täter festzusetzen, mangels Gefängnisses in dem Ort. Armer Bill (Verehrer von Betsy und erster Verdächtiger in dem Fall). Gespannt bin ich auch, was die Ölsardinen mit allem zu tun haben, die Bill so gerne isst, und die am Tatort aufgefunden wurden.

Auch auf meinem ebook-Reader gab es einen Lesestoff-Wechsel:

Den Wander-Krimi “Von oben fällt man tiefer“ habe ich beendet. Es waren vergnügliche und leicht verrückte Lesestunden. Nichts Hochtrabendes, aber ich habe die Wandergruppe echt gerne begleitet. Und am Ende wurde es sogar noch richtig spannend.

Im Anschluss habe ich mit “Mord im Mena House“ (Titel der Neuauflage „Die Tote im Mena House“) begonnen. Wie ich vom Verlag erfahren habe, wird die Serie von Ruth Erica Neubauer wohl weiter übersetzt. Band 2 wird im August neu aufgelegt, und Band 3 soll im Oktober herauskommen. Ich hoffe Band 4 folgt dann auch demnächst.

Grund genug, mit der Serie zu beginnen. Ich habe noch nicht viel gelesen, aber es fängt sehr schön an! Wenn es so bleibt, bin ich begeistert. 1926 im Hotel Mena House in Ägypten ist die Handlung angesiedelt. Jane Wunderly und ihre Tante Millie sind gerade in dem Luxus Resort angekommen, um dort den Sommer zu verbringen, um die Nachwirkungen des Weltkriegs zu vergessen und die Prohibition zu umgehen. Bei kühlen Drinks lernen sie gerade andere Gäste kennen. Ein Flirt bahnt sich auch schon an. Zwischen Jane und dem charismatischen Mr. Redvers knistert es. Doch auf den hat es auch die junge und vereinnahmende Anna abgesehen, und macht Jane mehr oder weniger subtil begreiflich, dass sie das Feld räumen soll. Als Anna tot aufgefunden wird, gerät Jane in den Mittelpunkt der Ermittlungen.

Genau die richtige Sommerlektüre! Ich glaub, ich mach mir auch mal einen Drink. :sonnenstuhl:2:
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Leseerlebnisse 2022...ich lese gerade...

Beitragvon steffi » Fr 22. Jul 2022, 19:41

Spannend ists bei dir, Petra !

Ich habe mit Dunkelblum von Eva Menasse begonnen. Das fängt schon super an "In Dunkelblum haben die Mauern Ohren, die Blüten in den Gärten haben Augen, sie drehen ihre Köpfchen hierhin und dorthin, damit ihnen nichts entgeht, und das Gras registriert mit seinen Schnurrhaaren jeden Schritt." Sofort steht mir ein Dörfchen im nirgendwo an der ungarischen Grenze vor Augen und die Bewohner sind nicht weniger eigen. Ein bißchen musste ich mich an den metaphernreichen Stil gewöhnen und es wird auch bei mir schon spannend, denn es ist 1989 und es gilt ein Geheimnis aus der Vergangenheit aufzudecken.
Gruss von Steffi

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Re: Leseerlebnisse 2022...ich lese gerade...

Beitragvon Kioki » Sa 23. Jul 2022, 13:00

Petra hat geschrieben:
Interessantes (und wieder aktuelles) Thema, dass Rebecca Makkais Roman "Die Optimisten" auf der ersten Ebene bedient. Danke für die Einblicke. Welche Themen behandelt die zweite Ebene?


Vorgestern habe ich Die Optimisten beendet. Es wirkt noch nach.
Das Buch besteht aus einander abwechselnden Kapiteln, die jeweils in den Jahren 1985 (chronologisch aufsteigend bis 1992, mit langen Lücken) und im Jahr 2015 angesiedelt sind.
Mitte der 80er Jahre greift das HI-Virus um sich. Im Buch wird zunächst eine lockere Gemeinschaft schwuler Männer in Chicago porträtiert. Rebecca Makkai führt ihr Romanpersonal anhand von Beerdigungen und anderen Feierlichkeiten ein. Mich hat es einige Kapitel gekostet, um wenigstens halbwegs den Überblick über die Menge der Personen zu gewinnen. Allerdings konnte ich auch nicht kontinuierlich lesen, und dies ist meiner Meinung nach ein Buch, das man besser "am Stück", also in einem Rutsch, lesen sollte.
Das Leben der Männer wird durch das Virus aufs tiefste erschüttert. Viele Freunde/Liebhaber/Bekannte fallen AIDS zum Opfer - damals war die Krankheit noch nicht behandelbar. Es geht auch um die gesellschaftliche Situation der Schwulenbewegung und ihrer Entwicklung zu dieser Zeit.
Eine weitere Handlungsebene in den Achtziger Jahren bahandelt den Versuch, Kunstwerke von einer alten Dame zu erwerben, deren Leben und Vergangenheit (weitere Jahrzehnte zurückreichend) ebenfalls ein interessanter Erzählstrang ist. Sie hatte als junge Frau Kontakte zu berühmten Künstlern.

Im Jahr 2015 ist die Fiona, die Schwester eines der Protagonisten aus der früheren Erzählebene inzwischen Großmutter. Sie begibt sich nach Paris, um ihre Tochter und die kleine Enkelin zu suchen. Die Tochter hatte den Kontakt zu ihr abgebrochen - dies hatte zu tun mit Fionas Verhalten, ihrer mangelnden Bindung zu ihrer Tochter. Fiona konnte sich nicht stark genug an ihr Kind binden, als dieses Anfang der 90er Jahre geboren wurde. Sie war zu der Zeit mit der Trauer um so viele vor kurzem gestorbene oder gerade sterbende Freunde beschäftigt und konnte, was menschlich ist, keiner Person völlig gerecht werden. Nun macht sie gemeinsam mit der "Mit-Großmutter" von Vaterseite (um deren Sohn sich eine eigene Geschichte rankt....) einen Versuch, ihre Tochter und ihre Enkelin wieder in ihr Leben einzubinden. Da hat mir das verhalten-optimistische, aber realistisch-offenen Ende gefallen.

Das Buch endet mit einem wunderbaren Rückblick. Anhand alter Filmaufnahmen wird die Freundesgruppe in den Achtzigern nochmal betrachtet und der Optimismus der Jugend in ihrer Aufbruchsstimmung und ihrem "Unverletzlichkeitsgefühl" wunderbar beschrieben. Das hat mich zu Tränen gerührt.

Die Autorin betrachtet alle ihre Figuren mit großem Mitgefühl und Sympathie. Es gibt natürlich Bewertungen der Romanpersonen untereinander, aber die Autorin schafft es, den Leser immer wieder die Perspektive wechseln zu lassen. Das hat mich sehr beeindruckt.
In allen Geschichten, die dem Buch innnewohnen, werden Beziehungen wunderbar beschrieben: Zwischen Liebenden, Getrennten, Eltern und Kinndern, auch zwischen Freunden/Bekannten und Geschäftspartnern. Das meist Changierende, nicht Starre darin, ist sehr schön herausgearbeitet. Wie viele unausgesprochenen Ängste, Gedanken und auch Projektionen das Alltagsleben begleiten.

Wie gesagt, ich habe es nicht geschafft, jede Verbinndungsschleife und jeden Bezug zwischen den Zeitebenen ausbuchstabiert genießen zu können. Dennoch fand ich das Buch großartig.

So wird ein großer Bogen zwischen den verschiedenen Zeitebenen geschlagen. Das ist für mich die Essenz des Buches, die eindrücklich bestehen bleibt. Als Gefühl, auch wenn die Lektüre beendet ist. Nur durch diesen Roman könnte einem klarwerden, wie Erlebnisse im Gefühlsleben der Menschen über Generationen fortwirken. Wenn man es nicht schon wüsste.

Viele Grüße, Kioki
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Re: Leseerlebnisse 2022...ich lese gerade...

Beitragvon steffi » Do 28. Jul 2022, 17:56

Kioki, man merkt, dass dir das Buch sehr gut gefallen hat ! Schön, wenn einen das Lesen so begeistert !
Gruss von Steffi

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Re: Leseerlebnisse 2022...ich lese gerade...

Beitragvon Petra » So 31. Jul 2022, 19:46

Kioki, ich danke dir für deinen ausführlichen abschließenden Bericht über "Die Optimisten". Das klingt wirklich sehr interessant und vielschichtig. Schön auch was du darüber sagst, dass die Autorin ihre Figuren mit so viel Mitgefühl betrachtet. Dass das Buch noch länger in dir nachgehallt hat, kann ich mir gut vorstellen.

Steffi, "Dunkelblum" ist gewiss ebenfalls interessant. Wie hat es dir weiterhin gefallen? Ich bin neugierig.
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Leseerlebnisse 2022...ich lese gerade...

Beitragvon Petra » So 31. Jul 2022, 19:57

Ich habe den Krimi-Klassiker "Kraft seines Wortes" mit Vergnügen beendet. Das wird nicht das letzte Buch von Phoebe Atwood Taylor für mich gewesen sein. Die Mischung aus Krimi, Spannung (wer ist es gewesen?) und Humor war für mich genau richtig. Den Humor fand ich auch sehr eigen. Hat mir ausgesprochen gut gefallen. Auch die Auflösung, bzw. auch die Art wie Asey Mayo den Täter enttarnt, fand ich sehr passend und emphatisch.

Nun lese ich "Der Spürsinn des kleinen Doktors" von Georges Simenon. Vier Kurzgeschichten um einen ermittelnden Arzt.
Liebe Grüße,
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Re: Leseerlebnisse 2022...ich lese gerade...

Beitragvon Kioki » Mi 3. Aug 2022, 21:01

steffi hat geschrieben:
Ich habe mit Dunkelblum von Eva Menasse begonnen. Das fängt schon super an "In Dunkelblum haben die Mauern Ohren, die Blüten in den Gärten haben Augen, sie drehen ihre Köpfchen hierhin und dorthin, damit ihnen nichts entgeht, und das Gras registriert mit seinen Schnurrhaaren jeden Schritt." Sofort steht mir ein Dörfchen im nirgendwo an der ungarischen Grenze vor Augen und die Bewohner sind nicht weniger eigen. Ein bißchen musste ich mich an den metaphernreichen Stil gewöhnen und es wird auch bei mir schon spannend, denn es ist 1989 und es gilt ein Geheimnis aus der Vergangenheit aufzudecken.


Das klingt schön! Ich hatte auch mal begonnen, das Buch zu lesen, habe es aber schnell wieder zur Seite gelegt. Ich kam mit dem Stil nicht klar. Um so schöner, zu erfahren, dass es jemandem so gut gefällt. Insgesamt hat das Buch ja großen positiven Anklang in vielen Rezensionen gefunden. Aber manchmal steckt man nicht in der richtigen Lesephase für einen betimmten Stil, oder es passt halt einfach nicht.

Weiter viel Spaß bei der Lektüre! Ich bin immer ein ganz winziges kleines bisschen neidisch, wenn sich mir ein Buch nicht so erschließt....
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Re: Leseerlebnisse 2022...ich lese gerade...

Beitragvon Kioki » Mi 3. Aug 2022, 21:16

Ich habe vor ein paar Tagen Krisitin Hannahs Buch Die Nachtigall gelesen. Genaugenommen habe ich die zweite Hälfte sozusagen in einer Nacht durchgelesen. Ich hatte das Buch als ebook geliehen, und wenn ich das Buch nicht schließe, kann ich es über die eigentliche Leihdauer hinaus noch weiterlesen. Aber halt nur, wenn ich es zwischendurch nicht pausiere, den Reader wieder starten muss o.ä.

Damit will ich nur sagen, wie unglaublich spannend ich dieses Buch fand. Es spielt um den zweiten Weltkrieg herum in Frankreich. Eigentlich kämpfen viele Familien noch mit den traumatisierenden Folgen des Ersten Weltkrieges. Da kriecht der nächste Krieg heran. Zunächst will es niemand wahrhaben - es ist ja noch so fern. Dann setzt sich die Düsternis in allen Lebensbereichen durch. Viel Fassungslosigkeit und Hilflosigkeit in Anbetracht der Umstände, sehr nah und nachvollziehbar erzählt.
Zwei Frauen, genaugenommen zwei Schwestern, sind die Hauptfiguren des Buches. Ihre jeweilige persönliche Entwicklung von der Kindheit an bis zum Ende des Kreiges ist Hauptthema des Buches. Ich finde es wunderbar geschrieben. Ist natürlich eher schwere Kost, aber gut lesbar geschrieben.
Mich hat das sehr nachdenklich gemacht.
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Re: Leseerlebnisse 2022...ich lese gerade...

Beitragvon Petra » Fr 5. Aug 2022, 20:22

Kioki hat geschrieben:Ich habe vor ein paar Tagen Krisitin Hannahs Buch Die Nachtigall gelesen. Genaugenommen habe ich die zweite Hälfte sozusagen in einer Nacht durchgelesen. Ich hatte das Buch als ebook geliehen, und wenn ich das Buch nicht schließe, kann ich es über die eigentliche Leihdauer hinaus noch weiterlesen. Aber halt nur, wenn ich es zwischendurch nicht pausiere, den Reader wieder starten muss o.ä.

Damit will ich nur sagen, wie unglaublich spannend ich dieses Buch fand. Es spielt um den zweiten Weltkrieg herum in Frankreich. Eigentlich kämpfen viele Familien noch mit den traumatisierenden Folgen des Ersten Weltkrieges. Da kriecht der nächste Krieg heran. Zunächst will es niemand wahrhaben - es ist ja noch so fern. Dann setzt sich die Düsternis in allen Lebensbereichen durch. Viel Fassungslosigkeit und Hilflosigkeit in Anbetracht der Umstände, sehr nah und nachvollziehbar erzählt.
Zwei Frauen, genaugenommen zwei Schwestern, sind die Hauptfiguren des Buches. Ihre jeweilige persönliche Entwicklung von der Kindheit an bis zum Ende des Kreiges ist Hauptthema des Buches. Ich finde es wunderbar geschrieben. Ist natürlich eher schwere Kost, aber gut lesbar geschrieben.
Mich hat das sehr nachdenklich gemacht.


Hallo Kioki,

das klingt nach interessanter Lektüre.

Durch das Thema fühle ich mich an ein ganz tolles Leseerlebnis mit "Suite française" von Irène Némirovsky erinnert. Kennst du den Roman? Er spielt im von den Deutschen besetzten Frankreich um 1940. Ein unvergessliches Buch! Wenn du es noch nicht kennst, könte das etwas für dich sein.
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Leseerlebnisse 2022...ich lese gerade...

Beitragvon Trixie » Sa 6. Aug 2022, 14:47

Hallo alle,

Ovidia Yu: Auntie Lee's Delights habe ich noch im Juli ausgelesen. Ich fand diesen ersten Band aus der Reihe ganz gut und auch ziemlich cozy. Das geht also auch mit einem ausgesprochen exotischen Hintergrund. Ein klein wenig mehr zu Singapur hätte ich (als europäische Leserin) trotzdem gern gehabt, aber man erfuhr schon so einiges zu den Besonderheiten und Eigenheiten des kleinen Stadtstaats und seiner Bewohner. Auf jeden Fall war das Buch gut genug, damit ich mir die übrigen Bände bei Gelegenheit auch noch besorge. Ach ja: Im Nachwort wird die Autorin von Louise Penny interviewt. Durch sie ist Ovidia Yu, die bis dahin überwiegend Theaterstücke geschrieben hatte, besonders ermutigt worden, sich auch mal ihren heimlichen Wunsch zu erfüllen und an einem Kriminalroman zu versuchen.

Exotisch ist auch mein nächstes literarisches Ziel, denn ich habe mir einen Band aus Lyn Hamiltons Reihe um Antiquitätenhändlerin Lara McClintoch ausgesucht. Dazu haben mich eure Hinweise auf die deutschen Neuveröffentlichungen ihrer Krimis animiert. In The African Quest veranstaltet Lara mit einer Gruppe Interessierter eine Einkaufstour für Antiquitäten und Kunsthandwerk in Tunesien, in deren Verlauf sie unter anderem auch in das ehemalige Karthago kommen werden. Gerade ist die Truppe, unter der einige ziemlich merkwürdige Teilnehmer sind, die schon absehbar Konflikte bergen, erst in Taberda (der einzig fiktive Ort in diesem Krimi), irgendwo an der Küste von Hammamet, in ihrer ersten Unterkunft angekommen. Das ist eine von zwei französischen Schwestern zu einer edlen Herberge umgestaltete typische Stadtvilla. Und schon bei der Beschreibung der Anlage, den Farben, dem Innenhof, den Holzelementen und den gekachelten Wänden kommt bei mir Urlaubsstimmung auf. Dabei bin ich bis zum ersten Essen von lokaler Küche noch nicht einmal gekommen...

Ich denke, es wird eine sehr schöne, spannende und zugleich entspannte Lektüre werden - genau das Richtige für den August.

Gruß
Trixie
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Phoebe Atwood Taylor: Diplomatic Corpse

Viel lesen und nicht durchschauen ist viel essen und nicht verdauen.

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