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Leseerlebnisse 2023...ich lese gerade...

BeitragVerfasst: So 25. Dez 2022, 14:56
von JMaria
Bald ist es soweit und wir können 2023 diesen Thread mit unseren Leseerlebnissen füllen.

Viel Spaß und auf ein gutes Lesejahr 2023

:lesen_und_nachdenken:

Re: Leseerlebnisse 2023...ich lese gerade...

BeitragVerfasst: So 1. Jan 2023, 12:37
von JMaria
Ich starte ins neue Jahr mit dem Buch

Katherine May: Überwintern

Der Untertitel lautet „Wenn das Leben innehält“.
Für die Autorin ist es eine Art Überwintern im Innern, wenn schwierige Zeiten einen niederdrücken und sie versucht aus diesem „Überwintern“ dennoch Kraft zu gewinnen. Ein leises Buch. Mir gefällt der Ansatz ihrer Gedanken.

Re: Leseerlebnisse 2023...ich lese gerade...

BeitragVerfasst: Mo 2. Jan 2023, 07:52
von Shaftoe
Das geht ja gut los..... das Jahr ist zwei Tage alt und schon kann ich den ersten Flop vermelden:

Joe R. Lansdale - Moon Lake

Wäre der richtige Stoff für Grisham (wahrlich auch kein Nobelpreisanwärter), der hätte was aus der Idee machen können, aber Lansdale fährt es komplett an die Wand. Unglaubwürdig, eine Prise Horror, vorhersagbar... zumindest einige schwarzhumorige Sätze waren dabei. Selbst Schuld, hätte reinlesen sollen: meist kurze Sätze und ellenlange Dialoge. Das Jahr kann nur besser werden.

Grüße

Re: Leseerlebnisse 2023...ich lese gerade...

BeitragVerfasst: Di 3. Jan 2023, 13:02
von YvonneS2
JMaria hat geschrieben:Ich starte ins neue Jahr mit dem Buch

Katherine May: Überwintern

Der Untertitel lautet „Wenn das Leben innehält“.
Für die Autorin ist es eine Art Überwintern im Innern, wenn schwierige Zeiten einen niederdrücken und sie versucht aus diesem „Überwintern“ dennoch Kraft zu gewinnen. Ein leises Buch. Mir gefällt der Ansatz ihrer Gedanken.

Hallo Maria,

über dieses Buch habe ich schon viel Positives gehört und nachdem es unsere Bücherei erfreulicherweise im Bestand hat, habe ich es mir gleich online reserviert und werde es am Samstag holen. Ich bin schon gespannt darauf, wie die Autorin dieses Thema umsetzt und welche Denkanstöße sie dem Leser mitgeben kann.

Shaftoe hat geschrieben:Das geht ja gut los..... das Jahr ist zwei Tage alt und schon kann ich den ersten Flop vermelden:

Joe R. Lansdale - Moon Lake


Hallo Shaftoe,

ach herrje, so einen missglückten Start in ein neues Lesejahr hattest Du aber schon lange nicht mehr, oder?

Re: Leseerlebnisse 2023...ich lese gerade...

BeitragVerfasst: Di 3. Jan 2023, 18:00
von Petra
Hallo zusammen,

ich habe das Lesejahr mit "Die rätselhaften Honjin-Morde" von Seishi Yokomizo gestartet.

Seishi Yokomizo ist in Japan das, was in England und bei uns Agatha Christie ist. Wobei eigentlich John Dickson Carr sein Vorbild ist. "Die rätselhaften Honjin-Morde" erschienen in Japan 1973 und wurde zugleich mit Japans Krimipreis ausgezeichnet. Er gilt in Japan als einer der besten Krimis. Ins Deutsche wurde er nun von Ursula Gräfe übersetzt.

Es ist ein Locked Room Mystery. Ganz in der Tradition von John Dickson Carr.

Winter 1937: Der älteste Sohn der angesehenen Familie Ichiyanagi vermählt sich. Doch ein besorgniserregendes Gerücht beunruhigt die Bewohner des Dorfes: ein maskierter Mann streift durch das Städtchen und fragt die Leute zu den Ichiyanagis aus. In der Hochzeitsnacht dann erwacht die Familie durch einen furchtbaren Schrei, auf den eine unheimliche Melodie folgt. Das Brautpaar wurde ermordet, und ein blutiges Samurai-Schwert ist die einzige Spur, die hinterlassen wurde. Es steckt im reinen Schnee im Hof des Hauses. Der Mord am frisch vermählten Paar gibt Rätsel auf, war doch das Schlafzimmer von innen verschlossen. Doch der private Ermittler Kosuke Kindaichi will den Fall unbedingt lösen.

Die Figuren kann man sich gut merken, auch ist ein Personenregister angehangen. Auch japanische Begriffe werden im Glossar erklärt. Bisher ein schöner klassischer Krimi. Gerade ist der Mord geschehen. Ich werde weiter berichten.

@Maria: Wie schön, du hast das Jahr mit "Überwintern" begonnen. Ich bin sehr neugierig auf deinen Bericht. Ich glaube, das ist ein lesenswertes mutmachendes Buch. Eine passende Lektüre zum Jahresbeginn.

@Shaftoe: Oh je, das klingt wahrlich nicht nach einem guten Start. Ich hoffe es wird besser!

Re: Leseerlebnisse 2023...ich lese gerade...

BeitragVerfasst: Mi 4. Jan 2023, 10:42
von steffi
Ich habe Februar 33 von Uwe Wittstock beendet. Klasse, wie die Machtübernahme anhand der Schriftstellerschicksale nochmal erlebbar wird. Tolles Buch !

Ebenfalls schon beendet habe ich ein Weihnachtsbuchgeschenk, nömlich Felix Blom - Der Häftling aus Moabit von Alex Beer. Ein Gauner wandelt sich zum Detektiv im Berlin im Jahr 1878. Sehr lebendige Charaktere und dazu ein Berlinroman, in dem historisch toll recherchiert wurde, sehr viel Atmosphäre und die Krimihandlung gefiel mir auch. Hat mir sehr viel Spaß gemacht !

Re: Leseerlebnisse 2023...ich lese gerade...

BeitragVerfasst: Mi 4. Jan 2023, 10:43
von steffi
@shaftoe: das ist ja wirklich ärgerlich, aber so kanns nur besser werden. Viel Erfolg beim nächsten Buch !

@Petra: dein Japankrimi klingt vielversprechend. Bitte berichte, wie er dir am Ende gefallen hat.

Re: Leseerlebnisse 2023...ich lese gerade...

BeitragVerfasst: Mi 4. Jan 2023, 11:24
von YvonneS2
steffi hat geschrieben:Ich habe Februar 33 von Uwe Wittstock beendet. Klasse, wie die Machtübernahme anhand der Schriftstellerschicksale nochmal erlebbar wird. Tolles Buch !

Ebenfalls schon beendet habe ich ein Weihnachtsbuchgeschenk, nömlich Felix Blom - Der Häftling aus Moabit von Alex Beer. Ein Gauner wandelt sich zum Detektiv im Berlin im Jahr 1878. Sehr lebendige Charaktere und dazu ein Berlinroman, in dem historisch toll recherchiert wurde, sehr viel Atmosphäre und die Krimihandlung gefiel mir auch. Hat mir sehr viel Spaß gemacht !


Hallo Steffi,

"Feburar 33" muss ich mir unbedingt näher ansehen, das Buch könnte auch was für mich sein, genauso wie der Krimi von Alex Beer. Von dieser Autorin liebe ich ja die August-Emmerich-Reihe, die in Wien nach dem I. Weltkrieg spielt. Auch diese Krimis haben einen gut ausgearbeitetetn historischen Hintergrund und für die richtige Atmosphäre scheint die Autorin ein Händchen zu haben. Und Berlin zieht bei mir immer.

Das fängt ja gut an in diesem Jahr. Ich glaube, ich sollte das Forum doch wieder meiden, hier werden mir zu viele "Viren" gestreut. :zwinker:

Re: Leseerlebnisse 2023...ich lese gerade...

BeitragVerfasst: Fr 6. Jan 2023, 11:18
von JMaria
Hallo zusammen,

Überwintern“ von Katherine May habe ich beendet. Mir hat es sehr gut gefallen, wie die Autorin die Selbstfürsorge für sich herausarbeitet. Nützliche Gedanken kann man sich aus dem Buch herausziehen. Und vor allem, es ist ein Buch das einen innerlich wärmt.

https://www.suhrkamp.de/buch/katherine- ... 3458179580

Außerdem habe ich Wilde Stille von Raynor Winn gelesen, der 2. Band über Ray (die Autorin) und ihrem Mann Moth, der an einer neurodegenerativen Krankheit leidet. Im „Der Salzpfad“ erzählt sie über ihre Situation der Obdachlosigkeit (sie verloren ihre Farm), der niederschmetternden Diagnose und ihrer Wanderung auf dem dem South West Coast Path. in „Wilde Stille“ erzählt sie darüber wie sie in Cornwall ein Zuhause finden, aber Moths Krankheit voranschreitet. Sie wagen Neues, eine neue Farm, eine neue Wanderung, eine Woche in Island. Und sie begreift wie sehr Mensch und Natur in Zusammenhang stehen. Ich mag ihre kämpferische Art, trotz Panikattacken gibt sie nicht auf. Sie schreibt die Bücher, da Moths Gedächtnis immer schlechter wird.

https://zeitreisen.zeit.de/wilde-stille ... ynor-winn/

Ich habe den 3. Band „Überland“ zu Weihnachten bekommen und freue mich bereits darauf.

Übrigens, wer mal einen frischen Blick auf Emily Bronte werfen möchte, der lese Emily Bronte“ von Mithu Sanyal. So was von gut!

Erschienen in der neuen Reihe von Volker Weidermann „Bücher meines Lebens“.
https://www.kiwi-verlag.de/buecher-mein ... weidermann


Nun beginne ich aber erst mit „Dunkelblum“ von Eva Menasse, das mir Steffi geliehen hat. Es beginnt wie ein dunkles Märchen….In Dunkelblum haben die Mauern Ohren, die Blüten in den Gärten Augen, sie drehen ihre Köpfchen hierhin und dorthin, damit ihnen nichts entgeht, und das Gras registriert mit seinen Schnurrhaaren jeden Schritt.

:daumen_hoch:

Re: Leseerlebnisse 2023...ich lese gerade...

BeitragVerfasst: Mo 9. Jan 2023, 12:21
von YvonneS2
Hallo zusammen,

irgendwie ist mein Lesejahr 2023 auch recht holprig gestartet. Ganz nachvollziehen kann ich nicht, was mich dazu bewogen hat, gleich zu Jahresbeginn zu einem historischen Roman zu greifen, nachdem ich dieses Genre für mich eigentlich abgehakt hatte, jedenfalls was den typischen Histo-Einheitsbrei betrifft. Trotzdem habe ich „Prinzessin Therese und der Ruf des Amazonas“ von Katharina Innig aus der Bücherei mitgenommen, nachdem ich es dort stehen sah. Wahrscheinlich hat mich die Protagonistin gereizt, denn Prinzessin Therese von Bayern ist mir nicht unbekannt. Sie war Tochter des Prinzregenten Luitpold, Schwester des letzten bayerischen Königs Ludwig III., sie war Cousine ersten Grades unseres „Märchenkönigs“ Ludwig II., seinen Bruder Otto wollte sie heiraten und war ihm zeitlebens in Liebe verbunden. Auch als er an Schizophrenie erkrankte und bis zu seinem Tod unter Verschluss gehalten wurde, war sie eine der wenigen, die ihn regelmäßig bis zu seinem Tod besucht hatte. Thereses Lebensweg war so ganz anders als der einer typischen Prinzessin aus regierendem Hause, denn sie war sehr gebildet, beherrschte 12 Sprachen fließend und war vor allem eine anerkannte Naturwissenschaftlerin und Botanikerin, die die Welt bereiste. Für mich ist sie immer noch eine der faszinierendsten Wittelsbacherinnen.

Obwohl Thereses Leben reichlich Stoff für einen spannenden Roman bietet, bleibt es hier doch nur eine um ein paar biographische Eckdaten drumherum gesponnene rein fiktive Geschichte mit überwiegend fiktiven Charakteren. Weiteres Manko des Romans ist die detailverliebte Beschreibung der Flora und Fauna Brasiliens im Handlungsstrang, der Thereses Brasilienreise 1888 thematisiert. Mich hat das nicht gestört, weil mich so etwas interessiert, auch wenn ich oft googeln musste. Den Histo-Normalleser wird diese Detailversessenheit aber wohl eher langweilen. Den Vogel komplett abgeschossen hat die Autorin dann aber mit der völlig unglaubwürdigen Liebesgeschichte Thereses zu einem Indigenen, was den Roman für mich noch einmal ein gutes Stück abgewertet hat. Also summa summarum, die Therese im Buch hat mit der wirklichen Therese nicht viel gemein. Nur die gealterte Dame im Handlungsstrang kurz vor ihrem Tod kommt der wirklichen Therese etwas näher. Am interessantesten an dem ganzen Buch war für mich übrigens das Nachwort.

Der nächste Roman „Das Leuchten der Rentiere“ von Ann-Helen Laestadius wurde dann gleich der erste Abbruch in diesem Jahr. Das war mir insgesamt alles zu düster und die Grundstimmung zu depressiv, mir fehlten hier die positiven Momente als Gegengewicht. Irgendwann konnte ich dann die geballt auftretenden Tierquälereien und Abschlachtereien der Rentiere nicht mehr ertragen und habe das Buch nach gut der Hälfte abgebrochen. Das sind Bücher, die ich nicht lesen möchte, auch wenn mich das Thema an sich hier sehr interessiert hätte.

Jetzt habe ich mir erstmal den zweiten Teil der Gamache-Reihe von Louise Penny „Tief eingeschneit“ gegriffen und reise damit nach Three Pines in Kanada. An Bürotagen begleiten mich derzeit die „Füchse“ von Katrin Schumacher aus der Naturkunden-Reihe im Zug.

Nach dem holprigen Start hoffe ich, dass der Rest des Lesejahres besser wird.