Vielen Dank für euren Zuspruch, Steffi und Yvonne. Das tut wirklich gut!
Stimmt schon, am besten ist es in solch einer Phase, sich nicht auch noch unnötig unter Druck zu setzen. Man kann es nicht erzwingen, das Lesen. Bzw. die Freude daran, und das darauf einlassen können. Es fällt mir zugegebener Maßen schwer, mich von den Erwartungen an mich selbst zu lösen. Aber ihr helft mir dabei, es nun erst mal hinzunehmen. So will ich nun versuchen erst mal durch diese Zeit zu kommen, in der alles so aus dem Tritt ist. Und dann möglichst einen guten Moment zu erkennen, wenn er da ist, um etwas zu lesen. Bei mir ist bei Leseflaute meist auch etwas Leichtes gut. Aber da ist auch immer die Gratwanderung zur Belanglosigkeit. Die kann mich dann wiederum auch nicht aus einer Leseflaute holen. Am besten ist Altbewährtes. Da ich keine Wiederholungsleserin bin, passen da bei mir am gemütliche Krimiklassiker. Zum Glück habe ich da eine große Auswahl, so dass sich aus dem Bereich etwas finden wird, wenn die Zeit dafür reif ist. Durch den Austausch mit euch, besinne ich mich gerade darauf, dass das immer eine gute Wahl bisher war, wenn ich in solch einer Phase war.
Du hast auch noch nicht so richtig zu neuem Lesefluss gefunden, liebe Yvonne. Aber du hast für dich schon gute Weg gefunden, die Durststrecke zu überbrücken. Und mit den Cosy-Krimis hast du für dich was gefunden, was deine Bedürfnisse gut abdeckt: nicht mit Sorgen oder Problemen beladen, sondern was zum abschalten, abtauchen und entspannen. Auch wenn ich selbst sehr gerne Bücher lese, die sich auch mit den weniger schönen Seiten des Lebens auseinandersetzen, kann ich auch verstehen, wenn es jemandem anders damit ergeht. Und gerade in Zeiten, wo man im eigenen Leben genug zu denken und zu verarbeiten hat, ist es schön, wenn man in den Büchern Entspannung und Ablenkung findet, und zur Ruhe kommen kann. So hat alles seine Zeit, nicht wahr?! In Zeiten, wo es mir selbst nicht gut geht, kann ich auch fremde Probleme (also die aus Büchern) nicht an mich lassen.
Kurzgeschichten wäre für mich früher in solch einer Phase auch eine gute Idee gewesen. Inzwischen aber nicht mehr. Denn ich habe eine echte Vorlieb zu Erzählungen entwickelt. Und jedes Buch, das ich aus diesem Bereich habe, erscheint mir sehr vielversprechend. Und hier hätte ich nun die gleiche Sorge wie bei vielversprechenden Romanen: falscher Zeitpunkt, um damit sie sich so entfalten können, wie ich es mir von ihnen erhoffe. Aber mir fällt Lily Brett ein, der ich immer gerne zuhöre, wenn sie mir aus ihrem Leben und ihrem Alltag erzählt. Das könnte auch noch etwas sein, zu dem ich greifen könnte.
Interessant fand ich, dass du dich auch schwer tust mit Büchern, die auf der Stelle treten, sich im Kreis drehen oder zu wenig Inhalt haben für zu viel Länge. Ich habe nicht grundsätzlich etwas gegen dicke Bücher. Manche reizen mich stark aufgrund des vielversprechenden Inhalts. Aber es passiert mir bei ihnen öfter als bei kürzeren Romanen, dass ich sie abbreche. Ich glaube nur wenige Bücher müssen wirklich so dick sein. Und das sind dann Bücher, die überhaupt keine Längen haben, trotz des Umfangs. Mir fällt da z. B. "Anna Karenina" von Tolstoi ein. Keine Seite würde ich missen wollen. Kein Satz war für mich überflüssig. Aber mir fallen halt leider viele Bücher ein, bei denen es anders war. Somit machen mich viele Seiten immer auch skeptisch.
Steffi, das kenne ich gut: Man nimmt sich Bücher mit in den Urlaub, und bringt sie ungelesen wieder mit zurück.
Aber so kannst du jetzt noch ein bisschen im Buch eurem Urlaub nachsinnen, indem du es nun anschließend liest.