von Petra » Sa 14. Jan 2023, 20:37
Mein Lesejahr fing mit “Die rätselhaften Honjin-Morde“ von Seishi Yokomizo auch nicht so gut an. Ich hatte mich sehr auf diesen japanischen Krimi-Klassiker gefreut, er konnte jedoch meine Erwartungen nur zur Hälfte erfüllen.
In dem Krimi erzählt ein Kriminalschriftsteller, lange nachdem die Morde passiert sind, was damals geschah. Er bedient sich verschiedener Quellen. Hierdurch entsteht eine Distanz zur Handlung und den Figuren. Ich konnte keine Verbindung zu den Figuren aufbauen. Mir blieb das alles zu distanziert, und es fehlte mir dadurch an Atmosphäre, die ich bei Krimi-Klassikern immer besonders genieße. Schade!
Die Krimihandlung an sich war zunächst verwirrend, die Auflösung jedoch letztlich raffiniert und stimmig. Mir jedoch in der Summe zu unwahrscheinlich.
Der Funke sprang nicht über. Schade! Interessieren würde mich, ob die anderen Krimis des Autors auch in der Art erzählt wurden, oder ob die nächsten Bände direkt aus Sicht des Detektivs Kosuke Kindaichi erzählt sind. Falls es weitere Übersetzungen geben wird, werde ich daran vermutlich meine Entscheidung koppeln.
@Sonja: Toll, dass du so durch „Der Seidenspinner“ geflogen bist! Der Bann mit den dicken Büchern ist somit auch gebrochen. Sicher ermutigend, dass du so schnell durch warst, und der Lesesog so stark, dass du nicht aufhören konntest zu lesen. Auch was du im Lese-Thread des vergangenen Jahres dazu noch schriebst, hat mich sehr gefreut. Du meintest, dass du nicht das Gefühl des „bald fertig werden Müssens“ hast, sondern es genießt in einem Buch länger zu verweilen. Ich freue mich sehr mit dir darüber.
Dass du nun wieder einen Remarque liest, ist ebenfalls toll! Und dass er dich mit seiner Art zu schreiben auch gleich wieder so beeindruckt. Du weckst wirklich Interesse an ihm. Ich bin schon sehr gespannt auf deinen Bericht!
@Yvonne: Dein Lesestart war ebenfalls holprig. Meiner ja auch. Und Shaftoes. Ich hoffe, dass es dir mit dem Gamache-Krimi nun besser ergeht.
@Shaftoe: Raymond Chandler, wie toll! Ich wollte ihn letztes Jahr endlich mal für mich entdecken, war allerdings unsicher, ob Hörend oder doch Lesend. Du machst auf jeden Fall große Lust darauf! Schön, dass dein Lesejahr damit nun Fahrt aufnimmt, und du sogar ein Projekt daraus machst.
@Steffi: „Henry persönlich“, wie beneide ich dich um dieses Leseerlebnis! Ich habe es schon direkt nach Erscheinen gelesen, und bedauere, dass ich nun schon so lange ohne neuen Lesestoff über die Familie bin. Ich fand es, wie alle anderen, klasse! Schön, dass es dir auch so ging!
Und schön, dass du nun die „Passage nach Maskat“ so genießt. Ich bin letztes Jahr ja auch so wohlig in die Kulisse und versunken.