Leseerlebnisse 2023...ich lese gerade...

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Re: Leseerlebnisse 2023...ich lese gerade...

Beitragvon Kessy1 » Mi 13. Dez 2023, 18:43

Hallo ihr Lieben! Ich lese gerade meinen erstens Maigret Roman! Weihnachten bei den Maigrets. Passt ja jetzt sehr gut in die Zeit. Und ich kann jetzt schon sagen, das ich davon noch mehr lesen werde!
Herzliche Grüße aus Lübeck
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Re: Leseerlebnisse 2023...ich lese gerade...

Beitragvon JMaria » Do 14. Dez 2023, 11:44

Kessy1 hat geschrieben:Hallo ihr Lieben! Ich lese gerade meinen erstens Maigret Roman! Weihnachten bei den Maigrets. Passt ja jetzt sehr gut in die Zeit. Und ich kann jetzt schon sagen, das ich davon noch mehr lesen werde!



Viel Freude beim Entdecken der Maigret-Romane, Kessy ! Ich lese sie auch sehr gerne.

Nachreichen möchte ich noch, dass ich in diesem Jahr John Irving für mich entdeckt habe. Bisher kannte ich nur einen Band mit Kurzgeschichten und kürzlich las ich den Roman Letzte Nacht in Twisted River. Ich bin echt von der Bandbreite der Geschichte beeindruckt. Man merkt der Autor liebt seine Figuren und der Leser tut es auch. Und der Autor „twisted“ auch in der Erzählweise und behält die Fäden immer in den Händen. Ich bin so beeindruckt vom Aufbau der Geschichte, dass es fast schon egal ist, was er erzählt, aber ich kann euch beruhigen, die Geschichte ist ebenfalls spannend. Nach einem tragischen Unfall im Holzfällercamp am Twisted River fliehen Vater und Sohn und bauen sich ein neues Leben auf, doch die Vergangenheit holt sie irgendwann ein.
Schöne Grüße, Maria
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Re: Leseerlebnisse 2023...ich lese gerade...

Beitragvon JMaria » Sa 16. Dez 2023, 13:34

steffi hat geschrieben:Ich habe mit einem dicken Familienroman begonnen, Das achte Leben (für Brilka) von Nino Haratischwili. Diese Familienchronik geht über 6 Generationen einer georgischen Familie, erzählt wird also der Beginn und das Ende des Kommunismus in Russland und Georgien. Schon die ersten 100 Seiten sind superinteressant, man merkt schon, dass die geschichtlichen Hintergründe eine große Rolle spielen, trotzdem kommen die Protagonisten nicht zu kurz. Der Stil ist außerdem modern, da es aus Sicht der heutigen Zeit geschrieben ist. Diese Mischung gefällt mir !



Das klingt gut, Steffi !
Die Schlagzeile dieser Woche war dass Georgien zum Beitrittskandidaten der EU ausgerufen wurde. Sonst weiß man eigentlich wenig über Georgien.
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Re: Leseerlebnisse 2023...ich lese gerade...

Beitragvon Petra » Sa 16. Dez 2023, 16:55

Liebe Sonja,

Sonja hat geschrieben:danke, ja Maigret ist eine treuer Gefährte. Und es gibt noch so viel zu entdecken. Schön :schwaermt: . Auf "Mein Freund Maigret" stieß ich tatsächlich eher zufällig, blieb aber direkt hängen. Inzwischen bin ich durch. Bericht folgt.


Ja, Maigret ist ein treuer Gefährte, und du folgst ihm nun schon einige Zeit. Auf deine neuste Begegnung mit ihm in "Main Freund Maigret" bin ich sehr gespannt. Die Inhaltsangabe dazu klingt sehr interessant.

Sonja hat geschrieben:Der Essay war wirklich klasse! Ich las ihn sogar bevor ich das Buch begann, denn es befand sich mit einem anderen Buch in Konkurrenz, welches ich denn nun lesen wollte. So kann man fast sagen, Andrea Camilleri - von dem ich im übrigen noch nichts gelesen habe (wird aber mal nachgeholt) - hat mich zu diesem Maigret gebracht.


Dass Andrea Camilleri den Ausschlag gegeben hat, dass du dich für diesen Maigret-Krimi entschieden hattest, spricht für seine Überzeugungskraft in dem Essay. Schön auch, dass du es nachholen möchtest, von Camilleri mal was zu lesen. Ich habe schon länger vor, die Reihe mal weiter zu lesen. Sie hatte mir damals sehr gefallen, und ich denke, das würde sie auch heute noch. Vielleicht begegnen wir uns dann ja demnächst mal auf Sizilien anstatt in Frankreich. :breit_grins:

Sonja hat geschrieben:Ja, zu viele Seiten. Bei dieser Reihe kein Problem :breit_grins:


Manche Autoren dürfen ausufernd schreiben! :nicken_freudig: Schön, dass das für die Cormoran Strike-Reihe gilt.

Sonja hat geschrieben:Das tut mir so leid zu lesen und ich hoffe, dass Du inzwischen auf dem Wege der Besserung bist


Das ist lieb! Es sind leider langwierige Dinge. Aber ein paar Besserungen stellen sich vielleicht nun ein.

Sonja hat geschrieben:Dein Konsul-Krimi klingt wirklich sehr nett und wie ich lese, hat er Dich inzwischen aus Deiner Leseflaute herausgeholt und Frau Komachi hat dann gleich übernommen. Das freut mich sehr! Und nun "Bellas Tod" von Georges Simenon. Ja, dann kommen schöne Leseerinnerungen hoch und ich hoffe, es gefällt Dir ebenso gut wie mir. Frau Komachi und auch den Konsul werde ich mir einmal genauer ansehen - vor allem Frau Komachi. Toll, wieviel Dir das Buch gegeben hat und sicher auch nóch tut. Ich wünsche Dir, dass es in diese Richtung weitergeht :umarmung:


Oh ja, Frau Komachi hatte dann übernommen! Sie hat meine Leseflaute beendet, wie mir scheint. :schwaermt: So hat sie in mir nicht nur viele neue Impulse ausgelöst, und mich gedanklich in eine neue Richtung schauen lassen. Sondern sie hat tatsächlich auch meine Leseflaute beendet. Sie wird noch lange in mir nachwirken, die stille Frau Komachi. Ja, statte ihr mal einen Besuch ab. Sie wird sich freuen, und dich vielleicht auch bereichern. :nicken_freudig:

Bei "Bellas Tod" habe ich auch viel an dich und deine Eindrücke von damals gedacht. Schön, dass mein Bericht in dir auch Erinnerungen ausgelöst hat.
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Leseerlebnisse 2023...ich lese gerade...

Beitragvon Petra » Sa 16. Dez 2023, 16:56

Seit ein paar Jahren habe ich es mir zu Tradition gemacht, im Advent einen Weihnachtskrimi zu lesen, am allerliebsten einen Krimiklassiker, von denen in den letzten Jahren dankenswerter Weise ja einige bei Dumont und Klett-Cotta herausgegeben werden. Dieser Tradition folge ich auch dieses Jahr. Meine Wahl ist auf “Ein Schuss im Schnee“ gefallen. Dadurch habe ich nun endlich auch Michael Innes für mich entdeckt. Viele seiner Krimis stehen schon lange in meinem Bücherregal. „Ein Schuss im Schnee“ aus dem Jahr 1940 wurde 2023 erstmals ins Deutsche übersetzt. Die Ausgabe wurde von Dumont gewohnt stimmungsvoll gestaltet. So ist für das dazugehörige Ambiente gesorgt.

Die Kundenrezensionen zu dem Krimi sind nicht so überragend. Ich habe mich jedoch nicht abschrecken lassen. Und komme (zumindest bisher; ich befinde mich ungefähr in der Mitte des Buches) zu einem anderen Schluss. Einer der Punkte, die manche Leser gestört haben, sind die vielen Namen und besonders die Verwandtschaftsverhältnisse, in denen die Personen zueinander stehen. Ich merkte schnell, dass auch mir dies Probleme bereiten würde. So nach mich gleich einen Block zur Hand, und schrieb die Namen auf, und die Verwandtschaftsverhältnisse. Daraus machte ich einen kleinen Stammbaum. Und eigentlich brauchte ich dann nicht mehr drauf schauen, da sich dadurch ein klares Bild für mich ergeben hat. Das hat mir beim Lesen dann wirklich sehr geholfen. Aus diesem Verflechtungen zueinander ergibt sich ein spezielles Vergnügen beim Lesen. Ein weiterer Kritikpunkt war, dass Michael Innes lange nicht zur Sache kommt. Mir gefällt gerade das aber besonders gut! Er nimmt sich viel Zeit um den Handlungsort (das Herrenhaus Belrive, umgeben von mittelalterlichen Ruinen und umgeben von einem englischen Garten) und seine Geschichte nahe zu bringen, und wie sich im Umfeld die Zivilisation breit gemacht hat. Da Michel Innes ein wunderbarer Erzähler ist, bauen sich Bilder vor dem inneren Auge auf, und man befindet sich gedanklich selbst im winterlichen Belrive. Genauso große Sorgfalt zeigt sich in der Charakterisierung der Figuren. Mir bereitet ein Kriminalfall viel größeren Genuss, wenn er in eine so lebendige und stimmungsvolle Umgebung eingebettet ist. Sprachlich ist der Krimi auch ein Genuss. Voll intelligentem verstecktem Humor. Ich habe schon einige Male breit gegrinst. Der Kriminalfall entwickelt sich für mich auch äußerst interessant. Es bietet sich eine Vielzahl an Möglichkeiten, was genau passiert ist. Und davon abhängig wird auch sein, wer denn nun als Täter in Frage kommt. Ausgesprochen interessant!

Ihr seht, ich genieße diesen winterlichen Krimi-Klassiker sehr.

Dann habe ich ein kurzes ebook gelesen. “Die Stille“ von Don deLillo. Die Meinungen dazu gehen stark auseinander. Von kunstvoll, über moderner Klassiker und hellsichtigem literarischem Meilenstein bis zu enttäuschend, chaotisch verwirrend. Ich konnte mit dem Buch nichts anfangen. Man merkt, was deLillo beabsichtigt hat, und sprachlich gestaltet er es kunstvoll. Aber mir sagt das dennoch nichts. Zumindest nichts über die Oberfläche hinaus.

Danach habe ich “Ich nannte ihn Krawatte“ von Milena Michiko Flašar begonnen. Ich mag die Bücher dieser Autorin sehr gerne. Auch dieses, ich werde berichten.

Ihr habt auch sehr schöne Leseerlebnisse.

Steffi, „Das achte Leben“ interessiert mich auch schon länger. Du klingst begeistert, wie schön! Und die geschichtlichen Hintergründe sind sicher hochinteressant. Gerade wo unser Blick dieser Tage auf Georgien (u. a. Länder) gerichtet ist. Ein guter Lesezeitpunkt.

Kessy, wie toll, dass du Maigret für dich entdeckst, und mehr davon möchtest. Und ja, „Weihnachten bei den Maigrets“ passt wunderbar in die Jahreszeit.

Maria, „Aufklärung“ ist gewiss ein sehr interessantes Buch, zudem man da auch etwas über die Entstehung von Bach‘s Weihnachtsoratorium erfährt.

Und schimpfen muss ich mit dir auch, Maria!
Wir hatten vor ein paar Monaten hier im Forum schon mal über John Irving gesprochen. Und davon, dass wir beide ihn schon seit vielen Jahren seine Romane für uns entdecken wollen. Auch schrieben wir über unsere Befürchtungen, dass der Zeitpunkt für uns vielleicht inzwischen überschritten ist. Dass seine Bücher uns vielleicht begeistert hätten, wir uns aber nicht sicher sind, ob das heute noch so funktioniert, wie damals, als unser Interesse an dem Autor aufgekeimt ist. Du hast nun deinen ersten Irving gelesen, und… bist so begeistert! Das wirkt sehr ansteckend! Mein Wunsch bald auch endlich etwas von ihm zu lesen ist sehr stark gestiegen. Wie schön!
Vielen Dank für deinen Bericht! Schön zu erfahren, dass (und auf welche Weise) er dich begeistert hat.
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Leseerlebnisse 2023...ich lese gerade...

Beitragvon JMaria » Mi 20. Dez 2023, 17:07

Hallo Petra,


Michael Innes: Ein Schuss im Schnee

Seit ein paar Jahren habe ich es mir zu Tradition gemacht, im Advent einen Weihnachtskrimi zu lesen, am allerliebsten einen Krimiklassiker, von denen in den letzten Jahren dankenswerter Weise ja einige bei Dumont und Klett-Cotta herausgegeben werden. Dieser Tradition folge ich auch dieses Jahr. Meine Wahl ist auf “Ein Schuss im Schnee“ gefallen. Dadurch habe ich nun endlich auch Michael Innes für mich entdeckt. Viele seiner Krimis stehen schon lange in meinem Bücherregal. „Ein Schuss im Schnee“ aus dem Jahr 1940 wurde 2023 erstmals ins Deutsche übersetzt. Die Ausgabe wurde von Dumont gewohnt stimmungsvoll gestaltet. So ist für das dazugehörige Ambiente gesorgt.




Wie schön. Das Buch interessiert mich auch. Ich mag die Inspector Appleby Krimis und freu mich über diese Neuübersetzung. Von den Kritiken würde ich mich auch nicht abhalten lassen! Das Buch ist jedenfalls auf meiner Wunschliste gelandet.



Letzte Nacht in Twisted River von John Irving

Und schimpfen muss ich mit dir auch, Maria!
Wir hatten vor ein paar Monaten hier im Forum schon mal über John Irving gesprochen. Und davon, dass wir beide ihn schon seit vielen Jahren seine Romane für uns entdecken wollen. Auch schrieben wir über unsere Befürchtungen, dass der Zeitpunkt für uns vielleicht inzwischen überschritten ist. Dass seine Bücher uns vielleicht begeistert hätten, wir uns aber nicht sicher sind, ob das heute noch so funktioniert, wie damals, als unser Interesse an dem Autor aufgekeimt ist. Du hast nun deinen ersten Irving gelesen, und… bist so begeistert! Das wirkt sehr ansteckend! Mein Wunsch bald auch endlich etwas von ihm zu lesen ist sehr stark gestiegen. Wie schön!
Vielen Dank für deinen Bericht! Schön zu erfahren, dass (und auf welche Weise) er dich begeistert hat.



Sehr gerne, wenn ich dich damit neugierig machen konnte. Und ich hab noch nicht mal über den Kniff berichtet mitten im Roman. :breit_grins:
Ich muss dazu sagen, dass das eintauchen in eine solche groß und großzügig angelegte Geschichte auch tröstlich war in den letzten schwierigen Wochen in meinem Leben. Ich möchte 2024 weitere Romane von ihm lesen. Ich habe Nachholbedarf. Herausgelegt habe ich mir „In einer Person“ und natürlich sein neuer Roman „Die letzte Seilbahn“. Ich hoffe auf ein ebook-Angebot.



Ich habe den Versuch gestartet ein paar angefangene Bücher zu beenden. Gelungen ist es mir mit den „Netanjahus“ von Joshua Cohen. Echt eine wilde Komik, aber eine interessante Annäherung an jüdische Identität, zwischen wahren Bericht und eine Menge Phantasie obendrauf. Diese Gäste will man nicht wirklich zu Besuch haben :breit_grins:

Der Campusroman wurde auch mit dem Pulitzer-Preis 2022 ausgezeichnet.
Schöne Grüße, Maria
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Re: Leseerlebnisse 2023...ich lese gerade...

Beitragvon Petra » Mi 20. Dez 2023, 18:54

Hallo Maria,

JMaria hat geschrieben:Hallo Petra,


Michael Innes: Ein Schuss im Schnee

Seit ein paar Jahren habe ich es mir zu Tradition gemacht, im Advent einen Weihnachtskrimi zu lesen, am allerliebsten einen Krimiklassiker, von denen in den letzten Jahren dankenswerter Weise ja einige bei Dumont und Klett-Cotta herausgegeben werden. Dieser Tradition folge ich auch dieses Jahr. Meine Wahl ist auf “Ein Schuss im Schnee“ gefallen. Dadurch habe ich nun endlich auch Michael Innes für mich entdeckt. Viele seiner Krimis stehen schon lange in meinem Bücherregal. „Ein Schuss im Schnee“ aus dem Jahr 1940 wurde 2023 erstmals ins Deutsche übersetzt. Die Ausgabe wurde von Dumont gewohnt stimmungsvoll gestaltet. So ist für das dazugehörige Ambiente gesorgt.




Wie schön. Das Buch interessiert mich auch. Ich mag die Inspector Appleby Krimis und freu mich über diese Neuübersetzung. Von den Kritiken würde ich mich auch nicht abhalten lassen! Das Buch ist jedenfalls auf meiner Wunschliste gelandet.


Schön, dass dieser Inspector Abbleby-Krimi auf deiner Wunschliste gelandet ist. Er wurde sogar erstmals ins Deutsche übertragen. Dem Dumont Verlag ist sehr zu danken! :schwaermt: Und dann noch in solch schöner, stimmungsvollen Ausgabe.

JMaria hat geschrieben:Letzte Nacht in Twisted River von John Irving

Und schimpfen muss ich mit dir auch, Maria!
Wir hatten vor ein paar Monaten hier im Forum schon mal über John Irving gesprochen. Und davon, dass wir beide ihn schon seit vielen Jahren seine Romane für uns entdecken wollen. Auch schrieben wir über unsere Befürchtungen, dass der Zeitpunkt für uns vielleicht inzwischen überschritten ist. Dass seine Bücher uns vielleicht begeistert hätten, wir uns aber nicht sicher sind, ob das heute noch so funktioniert, wie damals, als unser Interesse an dem Autor aufgekeimt ist. Du hast nun deinen ersten Irving gelesen, und… bist so begeistert! Das wirkt sehr ansteckend! Mein Wunsch bald auch endlich etwas von ihm zu lesen ist sehr stark gestiegen. Wie schön!
Vielen Dank für deinen Bericht! Schön zu erfahren, dass (und auf welche Weise) er dich begeistert hat.



Sehr gerne, wenn ich dich damit neugierig machen konnte. Und ich hab noch nicht mal über den Kniff berichtet mitten im Roman. :breit_grins:
Ich muss dazu sagen, dass das eintauchen in eine solche groß und großzügig angelegte Geschichte auch tröstlich war in den letzten schwierigen Wochen in meinem Leben. Ich möchte 2024 weitere Romane von ihm lesen. Ich habe Nachholbedarf. Herausgelegt habe ich mir „In einer Person“ und natürlich sein neuer Roman „Die letzte Seilbahn“. Ich hoffe auf ein ebook-Angebot.


Das kann ich gut nachempfinden, dass du es in den letzten Wochen als tröstlich empfunden hast, in einer so umfassende Geschichte einzutauchen. Du hast mit deinen Worten schön zum Ausdruck gebracht, was die Vorzüge solcher großzügig und komplex angelegten Geschichten sind, bzw. sein können, wenn es richtig gut gemacht ist. Mir geht es gerade mit kurzen Romanen so. Hin und wieder lese ich die gerne. Aber derzeit nehmen sie einen ganz besonderen Raum bei mir ein, da ich mich in den letzten Monaten ja kaum aufs Lesen einlassen konnte. Die kurzen Romane haben mir da geholfen. Und jetzt, da ich langsam wieder innere und äußere Ruhe zum Lesen gewinne, habe ich auf kurze Romane einen weiteren aufmerksamen Blick gerichtet. Denn die Kürze vermag manchmal etwas ähnliches (wenn auch gegensätzliches) wie sehr lange Romane. Es gibt Zeiten, wo ich sehr gern dazu greife, habe ich einmal mehr festgestellt. Genauso, wie ich in anderen Zeiten besonders gern zu langen umfassenden Romanen greife. Da kann man so richtig schön versinken, für eine längere Zeit. Das weiß ich manchmal auch sehr zu schätzen, und du hast diesen Vorzu - wie gesagt - sehr schön beschrieben.

Lange wollte ich als Einstieg ja "Witwe für ein Jahr" lesen. "Der letzte Sessellift" reizt mich als Einstieg aber noch mehr, seit er erschienen ist. Das Setting reizt mich sehr. Und gestern in der Buchhandlung hatte ich es in der Hand. Stünde das Weihnachtsfest nicht vor der Tür, hätte ich das Buch mitgenommen. Der Einband ist Orange, ich mag die Farbe sehr. Das hat mich noch zusätzlich angezogen. Ich konnte nur schweren Herzens widerstehen. :breit_grins: Das gilt aber auch für andere Bücher. Es lagen gestern wieder ein paar Neuerscheinungen aus, als ich zwischen mehreren Arztterminen in Düsseldorf Wartezeit überbrücken musste. Ich bin derzeit sehr verführbar. Gut, dass ich nichts mitnehmen durfte in Aussicht aufs Weihnachtsfest (zum Frustabbau habe ich mir beim Weihnachtsmarkt gebrannte Vanillemandeln mitgenommen; die ersten waren nämlich schon fast alle). Aber nach Weihnachten sehe ich mich schon ausgedehnte Bücherkäufe tätigen. :kichern: Aber auch das ist ein Zeichen dafür, dass ich die Leseflaute hinter mir habe. Ich freue mich!

Ich bin gespannt auf weitere Leseberichte von dir von den Irving-Romanen, die du demnächst lesen wirst. "In einer Person" finde ich auch sehr reizvoll.

JMaria hat geschrieben:Ich habe den Versuch gestartet ein paar angefangene Bücher zu beenden. Gelungen ist es mir mit den „Netanjahus“ von Joshua Cohen. Echt eine wilde Komik, aber eine interessante Annäherung an jüdische Identität, zwischen wahren Bericht und eine Menge Phantasie obendrauf. Diese Gäste will man nicht wirklich zu Besuch haben :breit_grins:

Der Campusroman wurde auch mit dem Pulitzer-Preis 2022 ausgezeichnet.


Das klingt gut. Besonders die Gäste, die man nicht wirklich zu Besuch haben will. :breit_grins:
Schön, dass du dieses angefangene Buch beenden konnte.
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Leseerlebnisse 2023...ich lese gerade...

Beitragvon JMaria » Mi 20. Dez 2023, 19:09

Hallo Petra,

und du hast gut beschrieben was den Vorteil von kurzen Romanen in Krisenzeiten betrifft. Das konnte ich auch schon feststellen.
Diesmal habe ich viel begonnen und liegen gelassen, bis der Irving mich in sein Erzählunsiversum katapultiert hast. Das Lesen in Krisenzeiten ist so vielfältig, manchmal sind es auch Erzählungen oder Gedichte. Gedichte helfen mir auch sehr. Oder ich denke an dein Projekt „Erzählungen“. Wie tröstlich dass einen das Lesen über einiges hinweghelfen kann.

Noch zu Michael Innes. Ich kenne ja alle Dumont Übersetzungen der Appleby-Reihe. Mir gefällt der Humor in der Serie sehr gut. Toll, dass es nun eine neue Übersetzung gibt, die ich noch nicht kenne.

Mir ging’s diese Woche wie dir. In meiner Buchhandlung lag auch „Die letzte Seilbahn“ aus und wie schwer fiel es mir es nicht mitzunehmen. Aber auch noch andere Titel lagen da so verführerisch rum. :kann_nicht_abwarten:
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Re: Leseerlebnisse 2023...ich lese gerade...

Beitragvon Petra » Mi 20. Dez 2023, 21:16

Hallo Maria,

dann mussten wir uns beide zusammenreißen! :breit_grins: Ich bin gespannt, welche Buchkäufe dann auf Weihnachten bei dir mit der Zeit folgen. Vermutlich ist dann das ein oder andere dabei, was du kürzlich gesichtet hast. Ich bin sehr gespannt und neugierig darauf. Und auch du hattest "Der letzte Sessellift" in der Hand, und musstest es zurücklegen. Ich musste auch gestern an dich denken, als ich es in die Hand nahm.

Stimmt, Erzählungen passen auch sehr gut, wenn man sich auf Längeres nicht einlassen kann. Aber gerade im Hinblick auf mein Leseprojekt fielen die Bände mit Erzählungen in meinem Regal auch in meiner kürzlichen Leseflaut raus. Denn mittlerweile lese ich Erzählungen so gerne, dass ich das Gefühl hatte, ihnen in der Zeit der Leseflaute nicht gerecht zu werden. Zumindest denen nicht, die ich mit Bedacht ausgewählt habe, um sie richtig zu genießen. Aber die Kurzromane waren es diesmal, die mich aus meiner Leseflaute hinausbegleitet haben, und darunter habe ich dadurch auch wieder so viel Neues entdeckt. Auch habe ich mein Faible für asiatische Kurzromane neu entdeckt. Neu entdeckt, da ich in die Richtung schon einmal besonderes Interesse gezeigt habe. Aber diesmal habe ich noch etwas genauer hingesehen, und viel Interessantes entdeckt, das etwas für mich sein könnte. Die Asiaten haben ja auch oft einen sehr weisen und ruhigen Blick auf Lebensthemen, die einen gerade in Krisen ja auch selbst beschäftigen.

Dass ausgerechnet John Irving dich in deiner Leseflaute begleitet hat, finde ich bemerkenswert. Da du von ihm schon so lange Jahre gerne mal etwas lesen wolltest. Dass er dich ausgerechnet in der für dich so schweren Zeit begleitet hat, und dich in sein Erzähluniversum katapultieren konnte und dich dadurch so schön für den Zeitraum des Lesens aus deinen Sorgen und Problemen gerissen hat, ist wirklich toll!

Gedichte. Auch schön in solchen Zeiten. Zwar eher nicht meins, aber ich verstehe gut, dass sie in solchen Zeiten helfen können.

Und noch mal zu Appleby: Ja, der Humor ist so schön hintergründig. Ich musste schon einige Male breit grinsen. Was mir auch sehr gefällt, ist die ausgesprochen intelligente Erzählweise. Die alleine schon ist so viel Genuss, dass ich mich kaum loseisen kann aus der Geschichte. Aber ich beziehe auch viel Spannung aus dem Krimi. Denn ich weiß nicht recht, wer es wohl war. Einen Verdacht habe ich, aber der könnte sich auch als unrichtig herausstellen. Interessant gemacht! Und einfach schön. Ich kann mir alles genau vorstellen, er beschreibt sehr gut, finde ich. Bei den anderen Bänden habe ich noch einiges zu entdecken. Ich glaube dir hatten alle gefallen, wenn ich mich richtig auf das besinne, was ich im Forum darüber in den letzten Jahren las?
Liebe Grüße,
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Re: Leseerlebnisse 2023...ich lese gerade...

Beitragvon JMaria » Do 21. Dez 2023, 13:18

Ich glaube dir hatten alle gefallen, wenn ich mich richtig auf das besinne, was ich im Forum darüber in den letzten Jahren las?


Hallo Petra,

Genau. Ich las die Appleby-Krimis von Michael Innes aus dem Dumont Verlag ziemlich rasch und mir haben sie gefallen.
Schöne Grüße, Maria
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