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Hallo alle,

endlich komme ich auch mal wieder zum Berichten, allerdings war ich das letzte halbe Jahr in Kriechgeschwindigkeit unterwegs, was das Lesen angeht. Meist habe ich wirklich nur ein Buch im Monat geschafft - wenn überhaupt. Der Oktober war da keine Ausnahme, ich habe lediglich Miles Burton: Death in the Tunnel ausgelesen, einen Krimi aus den 1930er Jahren, der in der Reihe der "British Library Crime Classics" enthalten ist. Ich habe mir davon ursprünglich mehr versprochen - immerhin: britischer Schauplatz, die klassische Zeitperiode, ein "Zugkrimi"- , aber leider war er weder sonderlich spannend noch außergewöhnlich originell, daher von mir nur ein "ganz okay" dafür. Ich kann nicht mal sagen, ob es nur an diesem Band lag oder der Autor grundsätzlich nicht ganz auf meiner Schiene liegt, aber ich habe mit The Secret of High Eldersham noch einen Titel von ihm in meiner Calibre-Bibliothek, an dem ich das irgendwann überprüfen kann.

Jetzt habe ich mich wieder "jüngerer" Lektüre zugewandt und lese Jessica Fletcher: Murder She Wrote. The Fine Art of Murder. Diese Reihe hat mich bislang noch nie enttäuscht und darauf zähle ich diesmal auch. Die Handlung beginnt bei einem Kurzurlaub Jessicas in Italien, wo sie bei einer Tour durch die Abruzzen Zeugin eines dreisten Kunstraubs und Mordes wird. Monate später, zurück in ihrem Heimatort Cabot Cove, erhält sie die Nachricht vom Tod eines Bekannten, des vermögenden Kunstmäzens Simsbury. Es war ein Mord, für den der Verdacht der Polizei zunächst auf die Witwe, Jessicas alte Freundin Marlise, fällt. Als Marlises Stiefsohn Wayne Simsbury bei Jessica auftaucht und sie um Hilfe bittet, kehrt sie mit ihm kurzentschlossen nach Chicago zurück, um den Simsburys in diesem Fall beizustehen.

Weiter bin ich noch nicht, aber ich habe gerade ein paar freie Tage, so dass ich denke, dass ich diesmal mit dem Lesen gute Fortschritte machen werde.

@Petra: Es ist traurig zu lesen, dass es bei dir gerade auch nicht gut läuft, besonders wenn es aus gesundheitlichen Umständen passiert. Ich wünsche euch, dir und Ayhan, schnelle und gute Fortschritte, damit ihr diese Last erst einmal von der Schulter habt. Alles andere wird sich dann bestimmt nach und nach wieder einstellen, auch die Zeit, Lust und Konzentrationsfähigkeit fürs Lesen.

Liebe Grüße
Trixie

Bei all der regnerischen Dunkelheit draußen war mir nach einem leichten Schmöker. So habe ich Band 3 der 7-Schwestern Saga von Lucinda Riley angefangen. Liest sich halt einfach schnell und gemütlich weg und mich hats in die Geschichte hineingezogen. Ich sage nur: England, verfallenes Herrenhaus mit ummauertem Garten, geheimnisvolle Männer (Darcy läßt grüßen!) und gemütliche Küchen im Herbst mit leckerem Essen. Besser kanns nicht werden

Mit „Der Gehängte von Conakry: Ein Fall für den Konsul“ von Jean-Christophe Rufin konnte ich meiner Leseflaute ein Ende setzen. Ein ruhiger leichter Krimi zur rechten Zeit. Ich freue mich auf ein Wiedersehen mit dem Konsul im 2. Band, der im Frühling erscheint.

Die Leselust ist ein zartes Pflänzchen, das man leicht im Keim ersticken kann. Deshalb gehe ich derzeit sorgsam damit um. Und da mich gesundheitlich immer noch viele Dinge beschäftigen, ausbremsen und auch zeitlich binden, da ich zu so vielen Ärzten muss, fehlt auch weiterhin an manchen Tagen die Zeit und die innere Ruhe und Ausgeglichenheit. An anderen Tagen aber ist sie da, und dann nutze ich sie.

So habe ich mir vor ein paar Tagen ein Buch ausgewählt, das für mich eher untypisch ist. „Frau Komachi empfiehlt ein Buch“ von Michiko Aoyama hat in der Zeit, in der mein Körper mir Grenzen aufgezeigt hat, meine Aufmerksamkeit erregt. Allein schon die Gestaltung des Einbands strahlt Ruhe aus. Und genau die finde ich in diesen Buch, das fünf Geschichten von fünf Figuren erzählt, die alle mit einem Problem in ihrem Leben zu kämpfen haben, und feststecken. Sie alle führt ihr Weg aus dem ein oder anderen Grund in die Bibliothek, in der Frau Komachi arbeitet, um sich Bücher zu Themen auszuleihen, von denen sie sich Hilfe bei der Lösung ihrer Probleme versprechen. Doch neben diesen Büchern empfiehlt Frau Komachi immer noch ein weiteres Buch, das mit dem angefragten Thema zunächst nicht in Zusammenhang steht. Und doch sind es genau diese Empfehlungen, die die Menschen weiterbringen. So erzählt dieses Buch von den Problemen, vor denen wir alle irgendwann stehen. Davon, wie wir unser Leben in Ordnung bringen können, und wie wichtig das Außen und das Innen sind. Dass ohne ein gesundes Außen kein gesundes Inneres möglich ist. Oder davon, dass wir von Veränderungen nicht nur träumen sollten, sondern was wichtig ist, um vom Träumen ins Tun zu kommen. Aber es erzählt auch von der Kraft, die von Büchern ausgeht, und wie sie in uns Impulse setzen und Dinge in Gang bringen können. Schlicht, es erzählt von der magischen Kraft der Bücher.

Ich mag japanische Romane und Erzählungen, so auch dieses. Es ist schlicht und unaufgeregt aber herzenswarm erzählt. Für mich gerade genau das richtige. Und Frau Komachi hat damit anscheinend auch eine Empfehlung an mich gerichtet. Denn „Frau Komachi empfiehlt ein Buch“ hat auch in mir Impulse ausgelöst, die mir bei meinen derzeitigen Problemen helfen.

Zudem ist es mit seinen 288 Seiten auch nicht zu lang. Für mich gerade der richtige Umfang.

Frau Komachi empfiehlt ein Buch“ von Michiko Aoyama

Hallo Petra,

eine schöne Liebeserklärung für ein Buch. Du machst einen neugierig.
Viel Freude weiterhin!

Petra, das klingt nach einem wundervollen Buch, das gerade zur richtigen Zeit kommt !

Danke Maria und Steffi.

Ja, "Frau Komachi empfiehlt ein Buch" ist ein tolles Buch, und kam für mich wirklich zum genau richtigen Zeitpunkt! Es hat in mir so vieles bewegt. Damit hatte ich nicht gerechnet. Erwartet hatte ich schöne Unterhaltung mit Wohlfühlfaktor. Das traf auch zu. Aber das Buch hat mich darüber hinaus reich beschenkt. Damit hatte ich nicht gerechnet.

In mir sind dadurch Gedanken in Gang gekommen, die richtungweisend für mich sind, und mir bei der Lösung eines Lebensthemas, mit dem ich mich gerade auseinandersetzen muss, helfen. Das ist schier erstaunlich!

Zudem hat dieses Buch ausgesprochen inspirierend auf mich gewirkt. Und genau darüber spricht Frau Komachi am Ende. Darüber, wie ihre Zugaben - Handarbeiten aus Filz, die sie zu den Büchern verschenkt - den Beschenkten inspirieren können, etwas in Gang setzen können. Und darüber, wie das auch beim Lesen von Büchern geschieht. Das ist alles wahr, und wir wissen es auch. Viel erstaunlicher ist aber, dass mich dieses Buch selbst so stark inspiriert hat. Ich einiges Neues für mich entdeckt habe. Dinge, die mir gut tun, mich beleben. Das hätte ich gerade diesem Buch nicht zugetraut. Kommt es so unschuldig daher, im Kleid der Unterhaltung und des Wohlbehagens. Und doch hält es solch reiche Schätze für den Leser bereit.

Ich bin diesem Buch sehr dankbar! Und werde das nicht vergessen. Für mich kam es wirklich genau zum richtigen Zeitpunkt. Es wird immer einen besonderen Stellenwert bei mir einnehmen.

Als nächstes habe ich mich nun für "Bellas Tod" von Georges Simoenon entschieden. Auf diesen Non-Maigret hatte mich Sonja aufmerksam und neugierig gemacht. Jetzt - November - ist die richtige Zeit das Buch zu lesen, da es in dieser Zeit spielt. Für mich ja immer ein zusätzlicher Anreiz, wenn die Jahreszeit im Buch mit der tatsächlichen so schön übereinstimmt. Das versetzt mich gleich in die richtige Lesestimmung. Außerdem kommt mir die Länge gerade sehr gelegen, da ich mich auf komplexe und lange Romane derzeit immer noch nicht gut einlassen kann. Da kommt mir dieses Buch mit seinen rd. 200 Seiten gerade recht.

Mir gefällt „Aufklärung“ von Angela Steidele ausgesprochen gut und passt zufällig auch gut in die Vorweihnachtszeit, denn gleich zu Beginn, wenn die Damen der Leipziger Gesellschaft eingeführt werden, wie Dorothea Bach und Louise Gottsched um die es in diesem Roman geht, erfährt der Leser wie Bach‘s Weihnachtsoratorium entsteht. Da bekommt man Stimmung sich das Oratorium zu Gemüte zu führen.

https://www.suhrkamp.de/buch/angela-ste ... 3458643401

Wir haben auch ein Bach-Jubiläum. „Bach300“

Living Bach“ kommt in den Kinos.
https://www.swr.de/swr2/musik-klassik/l ... s-100.html

Liebe Petra,

Petra hat geschrieben:Liebe Sonja,

dein Lesebericht hat mir viel Freude gemacht! Und wie schön, dass der Kommissar es wieder einmal ist, der dich so treu durch deine Lesezeit begleitet. Dass du Maigrets Fälle nun nicht mehr nach der Reihenfolge sondern nach Lust und Laune liest, ist schön. Muss man gewiss auch gar nicht in Reihenfolge lesen.

danke, ja Maigret ist eine treuer Gefährte. Und es gibt noch so viel zu entdecken. Schön . Auf "Mein Freund Maigret" stieß ich tatsächlich eher zufällig, blieb aber direkt hängen. Inzwischen bin ich durch. Bericht folgt.

Petra hat geschrieben:Begeistert war ich, dass Andrea Camilleri ein Essay über Simenon geschrieben hat. Wie toll, dass es als Nachwort in “Maigret und die Affaire Saint Fiacre” enthalten ist. Ich vermute du hast die Kampa-Ausgabe? Ich werde es mir gleich mal näher anschauen. Klingt sehr toll, was du darüber schreibst, und das Essay ist eine wunderbare Zugabe!

Der Essay war wirklich klasse! Ich las ihn sogar bevor ich das Buch begann, denn es befand sich mit einem anderen Buch in Konkurrenz, welches ich denn nun lesen wollte. So kann man fast sagen, Andrea Camilleri - von dem ich im übrigen noch nichts gelesen habe (wird aber mal nachgeholt) - hat mich zu diesem Maigret gebracht.

Petra hat geschrieben:Aber auch mit Cormoran Strike hattest du wieder eine schöne Lesezeit. Toll!

Ja, zu viele Seiten. Bei dieser Reihe kein Problem

Petra hat geschrieben:Bei mir fluppt es gerade nicht so. Ich habe einige gesundheitliche Baustellen, und im Moment unzählige Arztbesuche und einen Krankenhausaufenthalt hatte ich auch. Und das wo Ayhan gerade erst aus der Reha kam. Hier geht es deshalb gerade drunter und drüber. Ich komme wenig zum Lesen, und fühle mich im Moment auch leider nicht danach. Aber ich hoffe, dass es bald besser wird. Zumal ich wissen möchte, wer den "Gehängten von Conakry" auf dem Gewissen hat. Der Konsul gefällt mir als Ermittler sehr gut. Ich werde berichten, wenn ich weiter gekommen bin.

Das tut mir so leid zu lesen und ich hoffe, dass Du inzwischen auf dem Wege der Besserung bist
Dein Konsul-Krimi klingt wirklich sehr nett und wie ich lese, hat er Dich inzwischen aus Deiner Leseflaute herausgeholt und Frau Komachi hat dann gleich übernommen. Das freut mich sehr! Und nun "Bellas Tod" von Georges Simenon. Ja, dann kommen schöne Leseerinnerungen hoch und ich hoffe, es gefällt Dir ebenso gut wie mir. Frau Komachi und auch den Konsul werde ich mir einmal genauer ansehen - vor allem Frau Komachi. Toll, wieviel Dir das Buch gegeben hat und sicher auch nóch tut. Ich wünsche Dir, dass es in diese Richtung weitergeht

steffi hat geschrieben:Sonja, schön, dass dir Maigret auch in turbulenten Zeiten treu bleibt !

@ Steffi danke. Ja, da habe ich wirklich "meine" Krimireihe gefunden

Ich habe mit einem dicken Familienroman begonnen, Das achte Leben (für Brilka) von Nino Haratischwili. Diese Familienchronik geht über 6 Generationen einer georgischen Familie, erzählt wird also der Beginn und das Ende des Kommunismus in Russland und Georgien. Schon die ersten 100 Seiten sind superinteressant, man merkt schon, dass die geschichtlichen Hintergründe eine große Rolle spielen, trotzdem kommen die Protagonisten nicht zu kurz. Der Stil ist außerdem modern, da es aus Sicht der heutigen Zeit geschrieben ist. Diese Mischung gefällt mir !