Für mich ist James Ellroy eine (späte) Entdeckung. Da gibt es noch viel für mich zu entdecken. Ein Autor, der nicht nur schreibt um Krimis zu schreiben. Selten habe ich einem Krimi-Autor so stark angemerkt, dass er ein Thema hat, und einen ganz persönlichen Antrieb. Toll! Meine abschließenden Eindrücke habe ich eben im hard-boiled-Thread geschrieben.
Jetzt muss ich erst mal wieder zu mir kommen!
JMaria hat geschrieben:Ich habe das Buch zu Weihnachten geschenkt bekommen. Von der Autorin habe ich noch nichts gelesen. Aber es passt insofern, dass es eine Roman über eine Leidenschaft ist, hier geht’s um einen seltenen Käfer, und ich spüre auch eine Leidenschaft für Insekten. Ich fotografiere jeden Käfer, Spinne, Wanze usw. der sich in meinem Garten befindet. Ich bin immer ganz hin und weg wenn ich eine Schmetterlingsraupe sehe und später den Schmetterling. Somit trifft der Roman einen Nerv bei mir. Und wie du bemerkt hast, ist der Roman wohltuend.
Die Autorin hat noch einen 3. Handlungsstrang aufgemacht: Enid Pretty ist auch nicht die Person wie es scheinen mag. Aber es ist immer noch übersichtlich. Miss Benson ist in Australien angekommen und steigt nun mit Enid in ein Flugboot, das sie ans Ziel Neukaledonien bringen wird. Ob der Verfolger auch dabei ist, wird sich noch rausstellen.
Das war ein passendes Geschenk für dich, im Hinblick auf deine Leidenschaft für Insekten, und der Leidenschaft der Hauptfigur zu diesem speziellen Käfer. Schön, dass du die Autorin auf diesem Weg entdeckst. Und ich halte mir dieses Buch auch im Hinterkopf. Denn ich habe zwar keine Leidenschaft für Insekten, aber Leidenschaften an sich sind ja immer interessant. Und vor allem hat mir der Erzählstil sehr gefallen beim Reinlesen. Man fühlt sich gleich mitten drin. Und es ist so herzenswarm. Ich wünsche dir weiterhin viel Freude beim Lesen, und natürlich auch Spannung. Denn wer der geheimnisvolle Verfolger ist, ist sicher auch noch interessant.
YvonneS2 hat geschrieben:Danke Petra, dass Du mich an das Buch erinnert hast. Ich hatte es mir schon auf meine Merkliste gesetzt, nachdem sich Elke Heidenreich Ende letzten Jahres schon begeistert dazu geäußert hat. Nach deinen Leseeindrücken habe ich es mir jetzt auch sofort geholt und bin schon mittendrin. Ich lese jeden Abend eine Geschichte, quasi als Betthupferl. Und ich bin genauso begeistert wie du von Jane Campbells Erzählweise. Wer könnte besser über die Befindlichkeiten der "Alten" sprechen als eine Autorin, die selbst so alt ist. Damit werden diese Geschichten viel authentischer und "lauter". Von wegen Altersweisheit und Gelassenheit!
Das freut mich aber sehr, dass ich dich an das Buch erinnern konnte, und du es dir nun auch geholt hast, und dass dir die Erzählungen auch so gut gefallen haben, Yvonne! Schön, dass wir die Begeisterung über Jane Campbells Erzählweise teilen. Wirklich sehr fein. Und wirklich sehr besonders, da sie als "Alte" über alte Menschen erzählt, auf diese ganz andere als erwartete Art. Ich empfand sie aufgrund des Alters der Autorin ebenfalls besonders authentisch. Und du hast auch recht, dass sie dadurch auch "lauter" werden.
YvonneS2 hat geschrieben:Genau. Für mich ist die erste Geschichte gerade mit ihrer Radikalität eine der besten und sie war für mich auch der Auslöser, das Buch zu kaufen, nachdem ich sie im Buchladen gelesen habe. Erschienen ist der Erzählband in dem kleinen unabhängigen Kjona-Verlag, von dem ich bisher noch nichts gehört habe. Mir gefällt aber deren Verlagsprogramm und dass sie Wert auf Nachhaltigkeit bei der Herstellung ihrer Bücher legen, spricht mich an. Da ich gerne kleine unabhängige Verlage unterstütze, kaufe ich diese Bücher dann auch neu, statt sie auszuleihen oder gebraucht zu kaufen.
Interessant. Da sieht man mal wieder, dass manches unterschiedlich wirken kann. Mich hätte die erste Geschichte aufgrund ihrer Radikalität beinahe abgeschreckt. Aber da auch darin der feinsinnige und intelligente Erzählstil so deutlich erkennbar ist, las ich weiter. Die weiteren Geschichten mochte ich insofern zum Teil lieber, da sie subtiler waren. Welche war deine Lieblingsgeschichte? Meine "Katzenbuckel", was ja auch die Geschichte war, die sie eingeschickt hatte. Aber es waren viele starke Geschichten, nicht wahr?!
Im Podcast eat.read.sleep (auf den Steffi mich so oft neugierig gemacht hatte, und den ich jetzt süchtig nachhöre) gab es einmal ein Interview mit dem Verleger des Kjona-Verlags. Interessant, was er über die Gründung und die (nachhaltige) Idee zu dem Verlag sagt. Der Verlag ist wirklich unterstütztenswert. Aber viele andere (besonders auch einige kleine) auch, da stimme ich dir zu. Schön, dass du gezielt von solchen Verlagen Bücher kauft. Ich bin auch gerne bereit Bücher aus solchen Verlagen zu kaufen, und habe beim Kauf ebenfalls das Gefühl, dass ich meinen Beitrag dazu leiste, dass solche Verlage bestehen können. Unvorstellbar, wenn es sie nicht gäbe!