Biographien, Briefe, Tagebücher, Erinnerungen

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Re: Biographien, Briefe, Tagebücher, Erinnerungen

Beitragvon Britti » Mi 16. Feb 2011, 22:49

Hallo zusammen.

Sein Leben in Bildern habe ich damals glaube ich bei Christine Wetsremann gesehen? Weiß ich nicht mehr genau, ist lange her aber sie hatte mir gut gefallen. Dort wurden einige Bilder daraus gezeigt und das war sehr aufschlussreich und sicherlich eine tolle Ergänzung zur Biografie.

Die Hausapotheke die er von seiner Frau geschenkt bekam ist ja allerliebst :)
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Re: Biographien, Briefe, Tagebücher, Erinnerungen

Beitragvon Petra » Do 17. Feb 2011, 11:09

Hallo Ihr Lieben,

vielen Dank für Deine Ergänzung, Maria, dass Teofila Reich-Ranicki damals 56 Gedichte aus der Lyrischen Hausapotheke ausgewählt hat. Vielleicht finde ich das aber sogar noch besser als eine vollständige Abschrift. Denn es sagt etwas darüber aus, was ihr persönlich wichtig erschien. Gut zu wissen. Und nicht wahr, Britti? Die Idee von Teofila Reich-Ranicki ist allerliebst - und die Ausgabe von DVA ebenfalls! Dass die Lyrische Hausapotheke bei Dir dann nie Einzug hielt, Binchen, kann ich gut verstehen. Denn es gibt diverse Dinge, die man dann doch nie liest, weil andere immer siegen. Falls ich die Ausgabe irgendwann mal haben sollte, kannst Du aber mal reinschauen, wenn Du magst.

Da waren also auch keine Fotos in der Bertelsmann-Ausgabe. Danke für die ergänzende Info, Binchen. Dann kann man sich wenigstens recht sicher sein, dass es keine mit Fotos gegeben hätte.

Schön, dass Dir das Buch insgesamt Spaß gemacht hatte damals, Dank MRRs Erzähltalent. Und interessant zu wissen, was Dich darin aber auch genervt hat. Ich kann das verstehen. Kann aber auch gut nachvollziehen, dass man zu solch einer Vereinfachung neigt, wenn man zu einer Rasse gehört, die diskriminiert wurde. Ich bin mal gespannt, wie es auf mich wirkt. Aber ich bin mir auch sehr sicher, dass ich es auch ausblenden kann. Denn ich erwarte mir so viel Interessantes und toll erzähltes. Ich freue mich drauf!
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Biographien, Briefe, Tagebücher, Erinnerungen

Beitragvon Didonia » Do 17. Feb 2011, 13:25

Hallo, liebe Reich-Ranicki-Freundinnen,

ich bin hier im Internet gerade über ein Interview gestolpert, das er zu seinem 90. Geburtstag der "Zeit" gegeben hat. Einfach köstlich, kann ich nur sagen :D

:arrow: http://www.zeit.de/2010/22/Reich-Ranicki-Geburtstag
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Re: Biographien, Briefe, Tagebücher, Erinnerungen

Beitragvon Petra » Do 17. Feb 2011, 17:45

Hallo zusammen,

Didonia, ganz lieben Dank für den Link zu dem tollen Interview! Einerseits köstlich, absolut! Andererseits traurig, tieftraurig. Das älter werden. Die Zeit nicht mehr verstehen. Die Einsamkeit (trotz Telefonate)...

Er ist wirklich nicht glücklich. Das spricht aus den Sätzen so klar heraus. Er hat mit dem Leben innerlich schon abgeschlossen, sogar mit den Büchern. Ich kann das verstehen, denke ich. Und doch ist es so unvorstellbar, dass wir Menschen (selbst solch ein energischer wie er) irgendwann die Lust und die Kraft verlieren.

Ich wünsche ihm noch eine versöhnliche Zeit mit seiner Teofila!

Erstaunlich, wie gern man ihm immer wieder zuhört. So auch hier. Man hat ihn im Ohr klingen. Und möchte mehr erfahren - ganz egal worüber. Er sagt einfach immer gescheite Sachen.
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Biographien, Briefe, Tagebücher, Erinnerungen

Beitragvon Didonia » Do 17. Feb 2011, 18:05

Ja Petra, tieftraurig. Ich habe das gar nicht so empfunden. Vielleicht kommt das daher, dass ich hier auf dem Land viele alte Leute kenne. Die höre ich auch so reden. Das ist für mich alltäglich und normal.
Für uns noch unvorstellbar, aber mit 90 haben wir wahrscheinlich auch keine Lust mehr auf Romane und freuen uns, noch die Tageszeitung zu schaffen.
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Re: Biographien, Briefe, Tagebücher, Erinnerungen

Beitragvon Petra » Do 17. Feb 2011, 19:54

Liebe Didonia,

ich hatte es gerade wegen älterer Menschen in meinem Umfeld, die ähnlich klangen, so empfunden. Mir fiel da auch mein Opa ein. Der letzte Überlebende aus unserer Familie (die sich innerhalb kürzester Zeit unglaublich minimiert hat - mein Opa ist inzwischen aber auch tot), der auch nicht mehr konnte. Und wollte. Ganz verständlicher Weise. Es stimmt mich so traurig, daran, dass man sich fragt, was bleibt. Wenn selbst Männer wie MRR oder mein Opa am Ende nicht stolz auf ihr Leben zurückblicken, sondern einfach nur noch wollen, dass es endlich zu Ende geht. Wie MRR schon sagt: Es ist sicher nicht schön so alt zu werden.

Das hat mich melancholisch gestimmt. Und ich fürchte auch, dass wir mit 90, wie er, das Interesse an allem verloren haben könnten. Wer denn so alt wird.

Ich hoffe, dass er insgeheim doch noch zufrieden auf sein Leben zurückblicken kann.
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Biographien, Briefe, Tagebücher, Erinnerungen

Beitragvon JMaria » Sa 19. Feb 2011, 18:59

Hallo zusammen,

die letzten 2 Tage las ich "Eine Liebe in Florenz" von Elsemarie Maletzke; eine Biographie über Elizabeth Barrett und Robert Browning.

Eine unterhaltsame, gut recherchierte Biographie, wie ich es von Elsemarie Maletzke auch nicht anders erwartet habe. Es ist ein Vergnügen über die Romanze des Dichterpaares zu lesen, das 1846 einen Aufruhr in London verursachte, nämlich....

...die bekannte Dichterin Elizabeth Barrett, 40 Jahre, heiratet heimlich, nach 20 Monaten Werbung und nach über 500 Briefen den 6 Jahre jüngeren, noch recht unbekannten Poeten Robert Browning.

..."Haben Sie gehört, daß Miss Barrett praktisch vom Totenbett aufgesprungen und mit Mr. Browning nach Italien geflohen ist?"

Elsemarie Maletzke geht einfühlsam den Geheimnissen der Familie Barrett auf den Grund, ohne reißerisch zu spekulieren.... Das Fundament der Biographie ist der Briefwechsel von Elizabeth Barrett.

@Barbara,
Florenz spielt insofern eine Rolle, dass es nach Pisa, die Stadt war wo sich das Dichterpaar niederließ. Es werden Straßennamen genannt, in der sie lebten und die englische Kolonie erwähnt. Elizabeth Barrett wurde in Florenz begraben. Das Augenmerk ist auf den Bekanntenkreis der Barrett-Brownings in Florenz gerichtet und ihr soziales Leben und die damalige politische Situation.

ich kann die Biographie von Elsemarie Maletzke sehr empfehlen, wenn man sich für das Dichterpaar interessiert.

http://www.amazon.de/Eine-Liebe-Florenz ... 236&sr=8-1

http://www.zeit.de/2003/35/A-Browning

eine schöne Ergänzung noch dazu wären die "Liebesgedichte" von Elizabeth Barrett-Browning übertragen von Rainer Maria Rilke. Ihre Sonnets from the Portuguese sind so wunderschön. Sie schrieb sie während des Briefwechsels mit Robert Browning, vor ihrer Heirat. Gleich in der 1. Strophe schreibt sie ungläubig wie ihr geschieht:

...
Behind me, and drew me backward by the hair;
And a voice said in mastery, while I strove,--
Guess now who holds thee?--Death, I said, But, there,
The silver answer rang,--Not Death, but Love.

ich kriege immer Gänsehaut bei manchen Strophen aus den Sonnets...

http://www.amazon.de/Liebesgedichte-ins ... 224&sr=1-1

dieses Bild von Elizabeth Barrett-Browning gefällt mir am besten:
http://www.poetryconnection.net/images/ ... owning.jpg

Viele Grüße
Maria
Schöne Grüße, Maria
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Re: Biographien, Briefe, Tagebücher, Erinnerungen

Beitragvon steffi » Mo 21. Feb 2011, 10:07

Hallo JMaria,

danke fürs Teilhaben lassen - ich schätze Maletzkes Biografien auch sehr und ich sehe, dass sie auch diesmal wieder ganz hervorragend schreibt ! Fein !
Gruss von Steffi

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Re: Biographien, Briefe, Tagebücher, Erinnerungen

Beitragvon JMaria » Mi 9. Mär 2011, 11:08

Hallo zusammen,

einige hier im Forum lesen sehr gerne Joseph Roths Romane. In der NZZ gibt es einen Bericht über seine Frau Frieda. Erschütternd ...

Kein sanfter Tod für eine Schüchterne

Gruß,
Maria
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Re: Biographien, Briefe, Tagebücher, Erinnerungen

Beitragvon steffi » Do 10. Mär 2011, 10:31

Danke fürs posten, JMaria ! Wirklich unbegreiflich und schlimm.
Gruss von Steffi

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