Hallo Binchen
Binchen hat geschrieben:Hallo Maria,
Du gehst ja Wege ...
JMARIA schrieb:
Lyrik muß man einfach hören
Bei mir ist der Funke immer noch nicht über gesprungen. Ich warte noch immer auf den Zeitpunkt, da mich Lyrik wirklich anspricht und sich die Worte für mich öffnen.
ich hätte den obigen Satz noch besser ausführen müssen. Ich meinte damit, dass man Lyrik
hören sollte, nicht nur lesen. Dadurch bekommt man mMn einen besseren Zugang zur Lyrik. Natürlich muß man auch erst herausfinden, was einem liegt. Da hilft nur Ausprobieren. Am Wochenende habe ich Gesänge und Fragmente von Gesängen von "Sappho" gelesen. Sehr zart und berührend geschriebene Verse. Leider ist nicht mehr viel von Sappho überliefert.
Das Büchlein heißt "Untergegangen der Mond". Teil aus diesem Vers:
Untergegangen der Mond
und das Siebengestirn. Mitten
in Nächten - verrinnt die Stunde.
Ich aber liege allein.
Binchen hat geschrieben:Wie ist er denn der Walser, wie beschreibt er Goethes Liebe? Die letzten Romane, die einen alten Erzähler hatten, haben mich nämlich so gar nicht angesprochen. Walser in 'Ein fliehendes Pferd' war mir wirklich zuuuu alt, und wenn Du Christine fragst *g* - das heißt bei mir schon was
Dieses ewige 'sich verlieren' in Erinnerungen nervte mich stark.
Der letzte 'Alter Mann' - Roman, der mir gefallen hat, war 'Pferde stehlen' da waren die abschweifenden Gedanken und die Geschichte interessant. Wie ist es im Walser? Verliert er sich auch in Goethes Gedanken oder ist es mit einem spürbaren roten Faden versehen?
Ich habe 2/3 des Buches gelesen. Das 1. Drittel ist sehr lebhaft geschildert, entspringend der Jugend Ulrikens. Humorvoll, aber auch melancholisch sind Goethes Versuche sich dieser Liebe würdig zu erweisen, besonders in körperlicher Hinsicht. Doch die geistige Übereinstimmung dieser beiden Menschen sind wunderschön geschildert. Der Leser hofft mit Goethe, dass Liebe wirklich zeitlos ist.
Im 2. Drittel habe ich das Gefühl, dass es ein paar Längen gibt. In diesen Szenen entsteht vor den Augen des Lesers die Marienbad-Elegie.
Auf das letztes Drittel bin ich selbst noch gespannt
Schöne Grüße
Maria