Hallo Hörende,
viel Radio gabs diesesmal auf meine Ohren aber auch eine wunderbare „alte“ Lesung (Die Säulen...) und zu Beginn einen Top Sprecher (Brückner) und zum Monatsende dann noch einen (Kerzel)...
Friedrich Dürrenmatt „Die Panne“, gelesen von Christian Brückner. Vor etwa zwei Jahren dürfte ich der „Pannen-Lesung“ von Ernst-August Schepmann lauschen und die Rezi dafür machen. Und nun ist es Christian Brückner dem ich lauschen durfte und auch hier durfte ich die Rezi verfassen. Ich sag mal, wenn meinen Ohren sowas gutes wiederfährt – dann ist das schon eine tolle Rezi wert...
Sebastian Haffner „Geschichte eines Deutschen“, gelesen von Walter Kreye. Ich konnte nur etwa ein drittel dieses tollen Hörbuchs genießen, dann brach die Aufnahme plötzlich ab, weil die auf einem Flohmarkt gekaufte alte Cassettenaufnahme leider defekt ist oder ich beim überspielen etwas falsch gemacht habe – schaun mer mal. Was ich allerdings bis dahin gehört habe hatte mich überzeugt, ein starkes Stück deutscher Geschichte einmal anders, nämlich aus der Kindheitssicht des Autoren erzählt...
Susanne Luerweg und Sabine Oelze Feature „Die Netzglücksritter Das Leben der digitalen Boheme“, DLF 2007. Da sitzen Leute mit ihrem Laptop bewaffnet im Cafe und arbeiten an irgendwelchen Web-Geschichten und verdienen so ihren Lebensunterhalt. Wer im oder für das Indernetz arbeitet braucht also kein Büro und auch keine Festanstellung mehr. Interessante Aussichten...
Matthias Kaether und Teresa Schomburg Feature „Kosmische Weltuntergangsängste um 1900“, DLF 2007. Untergangsphobien, Schriftsteller wie H.G. Wells (Krieg der Welten) und ein Komet Namens „Halleyscher Komet“ sorgten vor 100 Jahren für Weltuntergangsängste ohne gleichen. Noch heute sind davon ja Auswirkungen zu spüren...
Cormac McCarthy „Die Strasse“, gelesen von Christian Brückner. Maria hatte „mit dem Bretterzaun gewunken“ und meine Ohren mußten sofort lauschen. Danke Maria für diesen Tip, das ist ein Hörwerk der besonderen Art. Zunächst nicht leicht anzuhören hatte sich bei mir nach ner halben Stunde ein wahrer Hörsog entwickelt. Inhaltsbeschreibung: Ein Vater und sein Sohn wandern durch das verbrannte Amerika. Sie haben nichts als einen Revolver mit zwei Schuss Munition, ihre Kleider am Leib, eine Einkaufskarre mit der nötigsten Habe - und sie haben sich. Die Straße ist ein Roman über das Schlimmste und Beste, zu dem die Menschheit fähig ist: ultimative Zerstörung, verzweifeltes Durchhaltevermögen und die Zärtlichkeit und Zuneigung, die uns im Angesicht der Vernichtung Kraft zum Überleben gibt. Ich meine: Ein tolles Stück Literatur für die Ohren...
Radiotatort Folge 3: „Himmelreich und Höllental“, SWR 2008. Aller guten Dinge sind bekanntlich drei. Und für meine Ohren war die dritte Folge des Radiotatorts auch wirklich die bisher beste. Spielen tut das ganze in „Sturgard“ (Stuttgart und Kriminaloberrat Xaver Finkbeiner klärt mit Hilfe seiner Assistentin Nina Brändle den ersten Fall auf. Ich freu mich schon auf den nächsten...
Alain Franck „Jasseron Rechtsanwalt und Notar“, Hörspiel des BR aus dem Jahre 1969. Drei Figuren und damit drei Specher, mehr bedarf es bei dieser Hörspielproduktion nicht um trotzdem eine hörsogmäßige Spannung aufzubauen. Ein schöner alter Krimi für eine schöne Hörstunde am Kamin oder im warmen Heiabett...
Günter Eich „Das Jahr Lazertis“, Hörspiel des NDR 1954 unter anderem mit einer „jugendlichen“ Stimme des Hans Paetsch Wie für Eich bekannt ein etwas schwererer Hörstoff. Das sinnlose Wort „Lazertis“ spielt eine große Rolle und die Hauptfigur Paul lernt sich und die Welt auf einer einjährigen Reise kennen...
Karl Bogner „Der Laubfrosch - Ein sensationeller Kriminalfall aus dem Jahr 1929“, Hörspiel des BR von 1973. Ein Hörkrimi in der Art von Stahlnetz oder ähnlichen älteren Krimigeschichten – Dokukrimi würde das neudeutsch vielleicht genannt werden. Ein wahrer Fall wird erzählt und das zuhören macht durchaus Spaß. Nur „sächsisch“ konnten die „bayrischen“ Sprecher damals nicht so recht sprechen ...
ARD Radionacht der Hörbücher 2008 unter dem Motto „Lauter Lyrik und Krimi fürs Kino im Kopf“, gesendet am 14.03.2008 von vielen ARD Anstalten. Anna Thalbach und Rufus Beck waren da - um mal die bekanntesten Namen zu nennen. Es ging um ARD Produktionen wie die neue Radio Tatort Serie (mit einem live gespielten Krimi) oder das Thomas Mann Hörspiel Doktor Faustus. Eintausendunddreiundachtzig Gedichte waren zu hören – nein Quatsch aber einige ausgewählte davon wurden vorgestellt (aus "Der Hör-Conrady. Die große Sammlung deutscher Gedichte"). Insgesamt wieder ein schöner Hörbuchabend aus Leipzig...
Dunja Arnaszus „Etwas mehr links - Zehn Quickis für eine Nation“, Hörspiel des RBB 2007. Ha, was habe ich gelacht. Der Titel „etwas mehr links“ spielt am Ende des Hörspiels dann doch wirklich noch eine große Rolle – ja genau so wie das an das ihr jetzt so denkt In der Beschreibung zum Hörspiel heißt es: "Fortpflanzung - ich bin dabei!" übertitelt das Ministerium für Sport, Familie und noch so andere Gruppen enthusiastisch seine neue Kampagne zur Sexualisierung der zwischenmenschlichen Verhältnisse. Denn eines ist klar: ohne Kinder kein Volk, ohne Volk keine Regierung, ohne Regierung kein Ministerium. Undenkbar. Mit der Herausgabe einer glossigen Broschüre sucht nun das Ministerium den libidinösen Bankrott der Bevölkerung (Geburtenrate bei stabilen 0,0006 %) noch einmal abzuwenden. Ja und dann möchte das junge Paar das „gelernte“ auch praktisch umsetzen und....nun ja, etwas mehr links dann klappt das schon.....ein sehr „anregendes“ Hörwerk meine ich
Gabriele Neumann „Das Kindermädchen“, neue Hörspielproduktion des DLR 2007. Ein Anwalt auf dem Höhepunkt seines Lebens: Erfolgreich im Beruf und nun noch reich heiraten. Dann aber wird die Leiche einer Ukrainerin im Landwehrkanal gefunden und eine Reise zurück in die deutsche Vergangenheit beginnt. Stichwörter: Zwangsarbeit und Entschädigungen. Spannend und sehr realistisch gemacht. Meine Meinung: Eine der sehr guten Neuproduktionen aus dem Hause Deutschlandradio...
Ken Follett „Die Säulen der Erde“, gelesen von Joachim Kerzel. Ich wollte diese Lesung ja schon immer einmal hören und „mußte“ das nun tun bevor ich den neuen Follett hören kann (Die Tore der Welt). Ich sags jetzt mal so: Eine tolle Lesung von Kerzel und natürlich eine tolle Geschichte. Aber in meiner Erinnerung war das Hörspiel hier sogar noch einen Tick besser als die Lesung, allerdings hatte ich das Hörspiel schon vor vielen Jahren gehört...
Für mich geht ein abwechslungsreicher Hörmonat zu Ende und wie wars bei Euch?
Hörende Grüße von
Peka