Hallo zusammen,
"Das Uhrenstellinstitut" von Ahmet Hamdi Tanpinar, gelesen von Dieter Mues, hörte ich in den letzten Tagen mit viel Vergnügen.
Ich zitiere die Kurzbeschreibung von amazon:
"Das Uhrenstellinstitut ist möglicherweise der bedeutendste türkische Roman des 20. Jahrhunderts, mit Sicherheit ist es der komischste.
Der Antiheld Hayri hat mit seinem Freund Halit einen gigantischen und finanziell bestens ausgestatteten Verwaltungsapparat gegründet, der für die korrekte Einstellung sämtlicher Uhren im Land zu sorgen hat. Eine falsch gehende Uhr wird mit einem Bußgeld bestraft, Wiederholungstäter dürfen mit Rabatt rechnen. Durch einen Zufall kommt es schließlich zur Einsicht in die Überflüssigkeit des Instituts und zu dessen Schließung - eine ständige Auflösungskommission, der alle wichtigen Mitarbeiter des Instituts angehören, bleibt natürlich bestehen.
Tanpinar erzählt vom Übergang einer Gesellschaft von der alten in die neue Zeit mit satirischer Brillanz, überbordender Fabulierlust und einer großen Liebe zu den Figuren, über die er sich so hinreißend lustig macht."Mir hat an diesem Hörbuch so gut gefallen, dass ich mit der unterschiedlichen Auslegung von Wahrheit und Lüge im Denken von Halit bekannt gemacht wurde. Argumente und Gegenargumente in Verbindung mit Logik, kann man aus orientalischer Sicht ganz anders auslegen, als wir es mit unserer westlichen Erziehung.
Aus dem Nichts entsteht in diesem Buch eine riesige Luftblase, (das Uhrenstellinstitut eben) die aber auch irgendwann ganz schnell zerplatzt.
Es hat mir Freude gemacht, mich auf die türkische Denkweise einzulassen. Man muß die Dinge nur mal mit anderen Augen sehen.
Mein aktuelles Hörbuch ist
"Der Fälscher, die Spionin und der Bombenbauer" von Alex Capus, vollständig gelesen von Ulrich Noethen
Hier ist die Kurzbeschreibung von amazon:
"Der pazifistische Jüngling Felix Bloch studiert Atomphysik bei Heisenberg in Leipzig, flüchtet 1933 in die USA und gerät nach Los Alamos, wo er Robert Oppenheimer beim Bau der Atombombe helfen soll. Die rebellische Musikantentochter Laura D’Oriano versucht sich als Sängerin und muss erkennen, dass ihr das Talent für die große Karriere fehlt. Bei Kriegsausbruch geht sie als Spionin für die Alliierten von Marseille nach Italien, ohne zu bemerken, dass Mussolinis Leute ihr auf Schritt und Tritt folgen. Der Kunststudent Emile Gilliéron reist mit Schliemann nach Troja, zeichnet Vasen und restauriert Fresken, fertigt auf Wunsch auch Reproduktionen an – und stellt bald fest, dass es von der Kopie zur nicht deklarierten Fälschung nur ein kleiner Schritt ist. Nur einmal können die drei einander begegnet sein: im November 1924 am Hauptbahnhof Zürich, wo die Geschichte einsetzt. Danach führen ihre Wege auseinander und bleiben doch auf eigentümliche Weise miteinander verbunden."Noch bin ich auf der ersten CD, aber mir wurde bereits die 6jährige Laura D’Oriano, rebellisch auf dem Trittbrett eines Zuges sitzend, vorgestellt. Momentan lerne ich Emile Gilliéron kennen, der an Heinrich Schliemann als Zeichner vermittelt wird. Emile ist auch so ein rebellischer Typ, der dem herrischen Schliemann die Stirn zu bieten gedenkt.
Ich glaube, mit diesem Hörbuch werde ich das Hörbuch-Jahr gut beenden. Der Autor liegt mir, die Geschichte interessiert mich und der Sprecher bürgt für Qualität. Was will ich mehr, NICHTS!