Heute kann ich von drei weiteren Hörbüchern berichten, die ich in der letzten Zeit hörte."
Vom Ende einer Geschichte" von Julian Barnes, gelesen von Manfred Zapatka
Dieses Buch hat Maria schon gelesen und es hat ihr gut gefallen, wie sie schrieb. Ich stimme Maria gerne zu.
Welche Streiche spielt einem die Erinnerung? In wie weit denkt man sich die Vergangenheit und sein früheres Handeln schön? Wie ehrlich ist man sich selbst gegenüber?
Zwischendurch hielt ich immer wieder inne, denn ich dachte über mich selber nach.
Tja, die Protagonisten sind in meinem realen Alter. Da denkt man schon mal über früher nach.
Leider bin ich mit dem Schluss nicht so richtig rund. Den hätte ich mir anders gewünscht. Aber ich vermute, eine kleine Restunsicherheit soll dem Leser bleiben.
So denkt der Leser und Hörer noch einige Zeit nach, bevor er sich einem neuen Buch zuwendet.
Manfred Zapatka trug mich mit seiner Stimme sehr gut durch die Geschichte und ich kann sagen, dass ich gute und nachdenkliche Hörstunden mit diesem Hörbuch verbrachte.
Ja, ich kann dieses Hör-Buch empfehlen!
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Wohllebengasse -Die Geschichte meiner Wiener Familie von Tim Bonyhady, gelesen von Hubertus Gertzen
Hier zeige ich Euch gerne die Inhaltsangabe von amazon:
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]"Wien um 1900 - das bedeutet Kunst, Musik und Illumination. Der Vertrieb einer neuen Erfindung, der Gasglühstrümpfe, ermöglicht den wirtschaftlichen Aufstieg der jüdischen Familie Gallia. Als bedeutende Mäzene zählen Moritz und Hermine Gallia zum engen Kreis der Kulturschaffenden und Künstler der Wiener Secession. Gustav Klimt, Josef Hoffmann und Gustav und Alma Mahler gehen in ihrem Haus in der Wohllebengasse ein und aus. Doch der kulturellen Blütezeit folgt die Katastrophe der 30er Jahre. Für die Töchter Gretl und Käthe bedeutet dies die Vertreibung aus der Heimat.
Der Kulturhistoriker und Urenkel, Tim Bonyhady, erzählt mit viel Liebe zum Detail von der Kunst, der Familie und einem Neuanfang in der Ferne."[/i]
Diese Inhaltsangabe trifft den Inhalt des Buches ziemlich genau.
Mir gefiel, dass der Autor keine Dramatik in bestimmte Szenen aufnahm, die man eigentlich erwartet hätte, die in Wahrheit nicht vorhanden war. Gefahr und Gewalt, die es tatsächlich gab, wurden so beschrieben, dass auch ich damit gut umgehen konnte.
Ganz interessant fand ich, was ich über die Wiener Secession hörte und noch nicht wusste.
Ich möchte sagen, dass ich dieses Hör-Buch interessant fand und es meinen nächsten Besuch in Wien bereichern wird.
Wenn man sich für Wien und die Zeit dort, zwischen dem 1. und dem 2. Weltkrieg interessiert, dann kann dieses Buch das Gesamtbild von Wien und den Wienern gut ergänzen.
Hubertus Gertzen trug mich, als Sprecher, gut durch diese schwierigen Jahre.
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Jetzt komme ich zu einem Hörbuch, das sich für mich leider als Fehlgriff erwies.
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Girl on the Train" von Paula Hawkins, gelesen von mehreren Sprechern
Dieses Hör-Buch hätte ich mir nicht gekauft, da ich Krimis in der Regel links liegen lasse. Nun konnte ich das Hörbuch aber in der Stadtbücherei kostenlos ausleihen. So nahm ich es mit. Das Buch wurde ja stark beworben.
Die Idee, eine Protagonistin als Alkoholikerin einzusetzen, die im Vollrausch etwas gesehen hat oder möglicherweise an einem Geschehen beteiligt war, sich aber an Nichts mehr erinnert, ist schon ungewöhnlich. Rachel hat nur so ein unangenehmes Bauchgefühl. Sie ist für die Polizei eine unzuverlässige Beobachterin, die sich selbst auf die Suche nach Fetzen ihrer Erinnerung macht.
Ich möchte mich jetzt nicht unbeliebt machen, aber für mich war das Buch nichts. Nun ja, immerhin habe ich durchgehalten.
Mir war die Stimme der Sprecherin und wie sie die alkoholisierte Rachel sprach, absolut unangenehm. Es passte schon, aber eben nicht zu mir. Es war eben ein Versuch.
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Momentan höre ich "
Der Orientzyklus" von Karl May, als Hörspiel.
Na, da ist ja richtig was los.
Von Karl May habe ich noch kein Buch gelesen. Mein Mann schwärmt mir aber immer vor, wie toll es war, als er die Bücher als Junge, eines nach den andern, verschlungen hat. Jetzt bin ich mitten drin, an der Seite von Kara Ben Nemsi Effendi und Hadschi Halef Omar Ben Hadschi Abul Abbas Ibn Hadschi Dawuhd al Gossarah.
Heute konnte ich mit Teil 2 beginnen. Ganz schön aufregend, im Orient, mannohhmann!
Mir fällt auf, wie tolerant Karl May den Religionen gegenüber war. Die großen Tugenden zu leben und der Frieden werden in allen Religionen angestrebt.
So, das war es für heute, liebe Leute. Kommt gut in die neue Woche.