von JMaria » Sa 21. Aug 2010, 17:51
Hallo Steffi,
ich habe den 3. Teil "Der Teil von Fate" beendet.
Oscar Fate hat sich von der unheimlichen Atmosphäre der Stadt ebenfalls einfangen lassen. Sehr unwirklich wirkt das Ganze auch auf den Leser und sehr spannend. Eine seltsame Stadt; Wüste, Industrie, Müllhalden ....
Fate begegnet Rosa Amalfitano und hat das Gefühl sie zu retten. Gegen Ende des 3. Teils hinterlässt der Autor Lücken, man weiß als Leser nicht so recht, warum sie so schnell flüchten müssen. Der Autor hält immer noch etwas zurück.
Die Sprache wird rauer. Die Wirklichkeit ist nun realer als vorher, auch wenn es trotzdem noch zeitweise philosophische Ansätze gibt. Die Gefahr kommt näher. Die Frau die geschlagen wurde und Fate eingreifen wollte, doch jemand, den er nicht sah, hielt ihn zurück, zeigt dies mE deutlich.
Ebenfalls wird am Ende die Geschichte abwechselnd in Gegenwart und Rückblicken erzählt, ähnlich wie im 1. Teil die E-Mail von Liz an Pelletrier und Espinoza.
Dieses hin und her erzählen, diese Lücken ergeben mMn auch ein Bild wie die erwähnte "Magische Scheibe" (S. 410) - eine schnelle Abfolge einzelner Bilder erzeugen Bewegungseffekte, aber es fehlen noch welche, wir sehen noch nicht das ganze Bild.
Auch dieser Satz über Mexiko passt zum Inhalt der Geschichte:
Alles in diesem Land ist eine Anspielung auf alle Dinge dieser Welt, einschließlich der Dinge, die es noch gar nicht gibt. S. 417
Edit:
der Gefängnisbesuch ist auch sehr seltsam. Der Gefangene ist ein Riese und singt ein Lied auf Deutsch ! Das erinnert mich an die Beschreibung von Archimboldi, doch Archimboldi kann es nicht sein, denn dieser müßte ja über 80 sein.
Nun komme ich zum 4. Teil "Der Teil von den Verbrechen". S. 431.
Wir dürften nun etwas mehr über die Frauenmorde erfahren.
Grüße von
Maria
Schöne Grüße, Maria
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