Der Link ist sehr hilfreich, steffi, danke schön !
Hat nicht auch TM mit dem Schreiben am 23. Mai 1943 begonnen ?
Was du alles weißt!
Ich habe nachgeschaut. Das stimmt!
Die Grundidee des Faustmotivs lag ihm schon länger am Herzen, aber über die Ausführung war er sich nochl nicht sicher. Das Künstlerthema, nämlich des abgesonderten Künstler, von der Gesellschaft ausgegrenzt, wie in Tonio Krüger, Tod in Venedig, Tristan...., war für ihn erledigt.
Seit den politischen Veränderungen stand ihm nach etwas anderem. Er sagte....
Man kann sich nicht gesondert halten.... Kann nicht .... existieren .. als Ästhet, als reiner Künstler, indem man sich um soziale Gewissenssorgen den Teufel etwas kümmert. 1941 las er Goethes Faust, das ihn auch beeinflusst haben mag. Ab dem Zeitpunkt brachte er alles was er las in Zusammenhang mit dem Faust-Stoff , manche Werke waren ihm fern des Themas, wie er es über "Dr. Jeckyls u. Mr. Hyde" schrieb:
Stevenson's Meisterstück "Dr. Jeckyls u. Mr. Hyde", die Gedanken auf den Faust-Stoff gerichtet, der jedoch fern davon ist, Gestalt anzunehmen. Obgleich das Pathologische ins Märchenhafte zu heben, ans Sagenmäßige anzuschließen wäre, geht eine Art von Bangigkeit davon aus, die sonstigen Schwierigkeiten scheinen fast unüberwindlich, und die Vermutung mischt sich ein, daß ich deshalb vor dem Unternehmen zurückschrecke, weil ich es immer als mein letztes betrachtet habe. Tagebücher 21.3.1943
Man erkennt schon, daß er im Sinn hatte den Faustus mit mythischen Parallelen zu bestücken.
Ansonsten nimmt er (Zeitblom oder TM) ja schon vorweg, dass die Geschichte nicht gut endet.
Dadurch ergeben sich so manche Freiheiten, außerdem liefert der Chronist dem Autor einen Abstand zum Thema, was Thomas Mann wichtig erschien.
Die Sprache empfinde ich mitunter als etwas verschwurbelt - wie es einem Humanisten des 19. Jahrhunderts, der aber vielleicht noch viel weiter in der Vergangenheit lebt, zusteht.
Kaisersaschern/Saale - erinnert an Luther und Goethe.
Das ist interessant.