steffi hat geschrieben:Ich bin inzwischen bei Kapitel 111. Immer noch ist mir Moosbruggers Rolle nicht klar. Er beschäftigt Menschen wie zb Jurusten, Beamte, Psychiater ohne wirklich als realer Mensch zu existieren. Er ist ebenfalls Teil der Gesellschaft Kakaniens.
Bonadeas Kapitel 109 hat mir gefallen. Ehrgeizig und snobistisch, gleichzeitig erklärt sie ihre Untreue mit der Torheit ihres Herzens. Musil sieht dann auch in Kakanien ein Land, das, vergleichbar wie Bonadea, keine Aufgabe hat, zwar das Neue oder Böse registriert, aber nicht darauf reagiert, weil die Gesellschaft mit sich beschäftigt ist und nur ihrem Vergnügen nachgeht statt nachzudenken.
Manche Rollen lassen sich auch nur schwer erklären!
Auch Ulrich hat im Grunde kein Interesse an Moosbrugger mehr, da er wie üblich nicht nachgeht ob der Typ krankhaft mordet oder bewußt. Die Wortspiele in Bezug darauf kann ich nicht wiedergeben, das war total verwirrend.
Bondea hat in Kapitel 115 nochmals versucht an Ulrichs Gefühle ranzukommen, aber es ist ihr nicht gelungen. Dafür hat sie, so glaube ich, sich wieder gefangen. Ihre Liebe zu Ulrich ging bereits ins Obsessive. Resigniert sagt sie :“ warum tust du niemals das Nächstliegende“
Sind dir die letzten Titel der Kapiteln aufgefallen wie romantisch und psychologisch sie klingen? „Die Spitze deiner Brust ist wie ein Mohnblatt“ ... klingt wie ein Kompliment, aber es ist ein ernüchterndes Kapitel. Oder auch... „Die beiden Bäume des Lebens...“ (biblisch gesehen gibt es nur ein Baum des Lebens, aber bei Musil natürlich immer ein „ Sowohl als auch“)
Ich glaube Tuzzi sieht dem Treiben in seinem Haus nicht mehr lange zu. Es klingt schon etwas im Kapitel 116 an. Das Interesse der verschiedenen Gruppen an der Parallelaktion lässt bereits nach. Stumm von Bordwehr möchte ein Militärisches Vorhaben.
Einen Satz fand ich auffallend zeitgemäß:
»In der ganzen Welt plagen sich die Menschen, aber in Deutschland noch mehr«
Ich komme zumKapitel 117.