steffi hat geschrieben:In Kapitel 9 wird Mrs Ramsay von mehreren Seiten beleuchtet. Ich fand interessant, dass Lily Briscoe und Mr Banks natürlich ganz andere Gedanken hat,. Somit ergibt sich gleichzeitig auch ein Bild vom Charakter der beiden.
Während des Vorlesens schweigen Mrs Ramsays Gedanken zu Minta und Paul ab und der vermeintlichen Verlobung ab. Für sie ist Heirat und Mutter sein die Erfüllung des Lebensplans. Dass sie sich dabei in das Leben der anderen einmischen könnte, empfindet sie als gar nicht störend. Bemerkenswert fand ich auch die Stelle über die Kinder und dass sie nie mehr so glücklich sein werden wie heute und dass sie auch nichts vergessen. Dabei hat sicher Woolf wieder eigene Gedanken und Empfindungen einfließen lassen. Das Licht des Leuchtturms unterstreicht das als starke Metapher, so ähnlich, wie bei Proust die Madeleines.
Ich komme zu Kapitel 12.
Ja, das fand ich auch interessant im Kapitel 9 wie unterschiedlich Mr Bankes und Lily über Mrs Ramsay denken. Ich fand’s sogar erheiternd als Lily die Gefühle in Mr Bankes Gesicht abliest. Erstaunlich wie die Frauen in der viktorianischen Gesellschaft ihre Sensoren auf die Männer ausrichten, um ja gleich ihre Empfindungen deuten zu können.
Ich hatte im Kapitel 11 aber auch das Gefühl, das Mrs Ramsay eine Selbsterforschung versucht.
Wie fandest du, dass Antje Ravik Strubel im Kapitel 10 „Tomboy“ stehen ließ (in Verbindung mit Minta)
Bei Karin Kersten… diesen Wildfang Minta, mit einem Loch im Strumpf…
Mich hat es nicht gestört, auch wenn mir der Begriff nichts sagte. Aber ich denke die jüngere Generation kennt den Begriff doch eher.
Tomboy
Mädchen die wie ein lebhafter Junge agiert.
Ist wohl seit Shakespeares Zeiten und hat er wohl in seinen Stücken so verwendet und seither gilt der Begriff. Was natürlich auch gut zu Virginia Woolf passt, die gerne mal Shakespeare mit einfließen lässt.
Mrs Ramsay nennt die Eltern von Minta… die Eule und der Schürhaken… typisch Woolf
Ich komme zum 12. Kapitel