Die Stimmung der Welt von Jens Johler

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Die Stimmung der Welt von Jens Johler

Beitragvon catweazle » Mi 9. Mai 2018, 12:17

Hallo zusammen,

das Buch lese ich gerade und bin fast durch. Es begeistert mich sehr. Allerdings ist es wohl wirklich nur für Leute, die die Musik von Bach und die dazu gehörige Geschichte mögen, interessant. Es ist keine rein wissenschaftliche Biografie. Davon gibt es ja auch ein paar. Jens Johler versucht in diesem Buch - auf gut recherchierter Faktenbasis - den Menschen Bach, sein Leben und vor allem seine Suche nach der perfekten Musik etwas mehr zu beleuchten, indem er die Lücken in Bachs Leben, die wir aus heutiger Sicht haben, mit ein wenig Fiktion zu füllen. Das Buch will nicht absolut historisch korrekt sein, viel mehr will es einen emotionalen und vor allem musikbegeisterten Einblick in Bachs Leben vermitteln.
Wer Bach und seine Musik mag und ein gut recherchiertes Buch, das dennoch nicht nur trockene Fakten liefert, zu schätzen weiß, sollte es lesen.

Der Klappentext des Verlages:
https://www.alexander-verlag.com/progra ... _Welt.html

...
Im März des Jahres 1700, kurz vor seinem fünfzehnten Geburtstag, macht Johann Sebastian Bach sich auf den Weg. Sein Ziel: die vollkommene Musik zu schaffen, eine Musik, die Himmel und Erde in Harmonie vereint. Seine Suche führt ihn schließlich nach Lübeck, wo er Andreas Werckmeister und die wohltemperierte Stimmung kennenlernt. In dieser Stimmung – das ist neu! – kann man alles spielen, alle Tonarten, in Dur und in Moll. Aber die Vollkommenheit hat ihren Preis: Alle Töne werden ein bißchen 'temperiert', das heißt verfälscht, die Musik hat von nun an einen Hauch von Künstlichkeit. Und nicht nur die Töne, auch die Natur und die Menschen werden temperiert. Gärten werden mit geometrischer Exaktheit angelegt, Flüsse kanalisiert, Städte neu entworfen. Die Nacht wird durch die Straßenbeleuchtung zum Tag, die Taschenuhr erlaubt es, die Zeit mitzunehmen, die Stimmgabel den Chorton. Der Weg in eine künstliche Welt hat begonnen. Als Bach das Wohltemperierte Klavier vollendet hat, befällt ihn der abgrundtiefe Zweifel: Ist dieses Werk nicht 'nur von dieser Welt', perfekt, künstlich, profan?

'Bachs Leben besteht für uns vor allem aus biographischen Lücken. Man weiß einiges, aber man weiß vieles nicht. Diese Lücken sind die Chance für den Romancier. Die Fakten waren meine Fessel, aber sie waren auch meine Inspirationsquelle. Frei im Sinne von willkürlich erfunden habe ich nichts.' Jens Johler.... Zitat Ende

Grüße von Catweazle
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Registriert: Mi 9. Mai 2018, 07:32

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