Faber, Dietrich: Toter geht's nicht

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Faber, Dietrich: Toter geht's nicht

Beitragvon Petra » Di 6. Mär 2012, 10:36

Faber, Dietrich
Toter geht’s nicht

Bild

Kategorie: Gekürzte (Autoren-)Lesung
Genre: Krimi
SprecherInnen: Dietrich Faber, Britta Steffenhagen
Regie: /
Medium: 6 CDs
Laufzeit: ca. 415 Minuten
Verlag: Random House Audio
Preis: 19,99 €
ISBN: 9783837110647
Bewertung: 9,5 Punkte
(von 10 möglichen Punkten)

Inhalt:

Hessen am Vogelsberg: Nach dem Faschingsumzug wird ein Toter gefunden. Kriminalhauptkommissar Henning Bröhmann wird zum Tatort gerufen. Völlig unpassend, da er sich gerade mitten in einem handfesten Ehestreit befindet, als sein Piepser losgeht. Unpassend ist auch die Kostümierung des Toten, er ist als Sensemann verkleidet. Die Lebenssituation Bröhmanns eskaliert, als sich seine Frau kurzerhand eine Auszeit nimmt und ihn mit den beiden Kindern – einer pubertierenden Tochter und einem noch sehr kleinen Sohn – samt Hund Berlusconi zurücklässt. Gleichzeitig hat er es in dem sonst so ruhigen Ort mit einem Mord zu tun, während der Kollege, dem er den Fall am liebsten übertragen hätte, unerwartet ausfällt.

Der träge Henning Bröhmann muss sich zusammenreißen. Und nach anfänglichen Schwierigkeiten findet er in seine neue Rolle als Vater und engagierter Ermittler hinein. So findet sich auch bald eine erste Spur, die ihn ins Milieu der Stimmungsmusik führt.

Meine Meinung:

Dieses Hörbuch hat mir großen Spaß gemacht, aber anders, als ich eigentlich gedacht hatte. Angenommen hatte ich, dass dies ein Krimi ist, der die Humorschiene bedient und viel Lokalkolorit aufweist, wie derzeit so viele andere Krimis. Bedingt findet man das hier auch. Überrascht hat mich aber, dass der Humor hier nicht überreizt wird, sondern erstaunlich viel echtes Leben gezeigt wird. Das wahre Leben hält vieles bereit, worüber man schmunzeln kann, aber auch eine Menge Erfahrungen, die man sammeln, eine Menge Herausforderungen die man annehmen muss oder zumindest sollte. Und genau das tut Henning Bröhmann. Widerwillig zunächst, aber dann wächst er doch über sich hinaus. Das aber glaubhaft, seine Entwicklung wirkt nicht erzwungen, sie schreitet langsam voran. Am Ende ist er keinesfalls perfekt, aber aus seiner Lethargie erwacht. Gerne würde ich beobachten, wohin sich nun Bröhmanns Leben privat und beruflich weiter entwickelt. Gern würde ich auch die Figuren aus diesem Krimi wiedersehen, die so menschliche Schwächen und Probleme haben. Erfreulicher Weise gibt Dietrich Faber schon bald dazu Gelegenheit, denn er schreibt bereits an einer Fortsetzung.

Ideenreich fand ich diesen Krimi zudem auch. Besonders amüsant ist der Aspekt, dass in den Mittelpunkt der Ermittlungen der Stimmungs-Musiker Herr Bärt rückt, groß geworden durch den Hit „Lass uns fummeln Pummel“. Ich dachte, es handle sich lediglich um eine nette Fiktion. Als dann aber zwischen zwei Tracks eben dieses Lied eingespielt wurde (was an sich ja schon eine sehr gelungene Untermalung des Hörbuchs ist), habe ich ein wenig recherchiert. Den Song von Herr Bärt gibt es wirklich, man kann ihn sogar bei :arrow: Amazon runterladen. Hinter dem Namen Herr Bärt verbirgt sich Dietrich Fabers Kabarett-Partner Martin Guth, was für mich die Geschichte noch lustiger macht. Seinen Kabarett-Partner in diesen fiktiven Mordfall zu verwickeln und auch noch seine echte Musik einfließen zu lassen, hat mich sehr erheitert. Auch die Auflösung war einfallsreich und stimmig.

Gelesen hat Dietrich Faber selbst. Ein Grund, warum ich einem Hörbuch zunächst mit Vorsicht begegne, da die wenigsten Autoren gute Sprecher sind. Dietrich Faber hätte ich jedoch gegen keinen anderen austauschen wollen. Er kann das, und hat sein Buch bestens in Szene gesetzt, greift hier und da den hessischen Dialekt auf, übertreibt es aber auch nicht. Auch hier gelingt es ihm, seinen eigenen Krimi nicht zu verulken, sondern seine ganz persönliche Note zu verleihen.

Ich habe mich stets aufs weiterhören gefreut, und freue mich schon auf die Fortsetzung. Da gibt es nichts zu meckern, und da es zudem noch originell war, bekommt dieses Hörbuch die volle Punktzahl. (Petra)

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Liebe Grüße,
Petra


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